Eine Hodenschwellung ist durch eine einseitige Vergrößerung eines Hodens gekennzeichnet. Die Hodenschwellung tritt als Symptom einer Erkrankung auf. Die Schwellung kann Schmerzen verursachen, aber auch ohne Schmerzen auftreten. Die geeignete Therapie hängt von den Ursachen ab und sollte nach einer Untersuchung durch einen Urologen erfolgen.
Es gibt viele Gründe, warum es zur Schwellung eines Hodens kommt. Eine Hodenschwellung tritt in der Regel als Symptom einer Erkrankung auf. Folgende Erkrankungen können zu einer Schwellung des Hodens führen.
Eine Hodentorsion ist ein medizinischer Notfall. Eine Verdrehung des Hodens führt zu einer Eindrehung des Samenstrangs. Die Blutzufuhr wird unterbrochen und dadurch ist der Hoden in Gefahr. Der Hoden schwillt nicht nur an, sondern ist auch sehr schmerzhaft. Betroffene sollten sofort ins Krankenhaus.
Eine Entzündung der Nebenhoden wird durch Bakterien und Viren ausgelöst. Sie dringen über die Harnröhre in den Körper ein und können sich über den Samenstrang bis in den Nebenhoden ausbreiten. Dort verursachen sie einen Nebenhodenentzündung.
Die Entzündung eines Hodens kann ebenfalls zu einer Hodenschwellung führen. Eine Hodenentzündung wird begleitet durch Hodenschmerzen, eine Rotfärbung des Hodensacks, Fieber und ein allgemeines Gefühl der Schwäche. Gründe für eine Hodenentzündung sind Infektionen der harnableitenden Wege, aber auch Infektionen wie Mumps (Mumpsorchitis), Windpocken oder das Pfeiffersche Drüsenfieber. Bei ein Drittel der Männer mit Mumps tritt eine Entzündung der Hoden auf, die im schlimmsten Fall eine Unfruchtbarkeit beim Mann verursacht.
Auch nach Unfällen Verletzungen und Operationen kann es zu einer Schwellung eines oder beider Hoden kommen. Verletzungen sind meisten schmerzhaft.
Eine Zyste am Nebenhoden wird Spermatozele genannt. Sie verursacht in der Regel keine Beschwerden und fällt meisten durch eine Hodenschwellung auf. Die Diagnose wird mit einer Ultraschalluntersuchung gestellt. Treten Beschwerden auf, dann sollte die Zyste operativ über einen Schnitt am Hodensack entfernt werden.
Bei einer Hydrozele handelt es sich um einen Wasserbruch. Im Hoden kommt es zur Ansammlung seröser Flüssigkeit. Eine Hydrozele kann einen oder beide Hoden betreffen. Die Hydrozele ist vergleichbar mit einem Leistenbruch und wird operativ behandelt.
In seltenen Fällen ist eine Hodenschwellung auf Hodenkrebs zurückzuführen. Der Hodenkrebs macht einen Anteil von 1,6 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern aus. Besonders häufig tritt er im Alter zwischen 25 und 45 Jahren auf.
Bei einer Varikozele ist nicht direkt der Hoden geschwollen, aber auf dem Hodensack zeigen sich wurmartige Schwellungen. Grund dafür ist eine Schwäche der Venenklappen, die den Rückstrom des Blutes verhindern. Das Blut im Hoden fließt immer langsamer. Es besteht die Gefahr, dass sich der Hoden erwärmt, die Spermienqualität nachlässt und eine Unfruchtbarkeit zurückbleibt.
Eine Hodenschwellung ohne Schmerzen ist selten, kann aber auftreten. Hinter einer schmerzlosen Hodenschwellung kann sich eine Varikozele (Krampfadern im Hodensack), eine Zyste des Nebenhodens (Spermatozele) und ein Wasserbruch (Hydrozele) oder Leistenbruch verbergen. Zunächst können alle Erkrankungen ohne Schmerzen verlaufen. Mit der Zeit können sich aber Beschwerden einstellen, die von der Größe der Schwellung abhängig sind. Vor allem bei einem Wasserbruch oder einer Zyste des Nebenhodens hängen die Beschwerden von Größe der Schwellung ab. Je größer die Schwellung ist, um so höher wird der Leidensdruck für Patienten.
Eine einseitige Hodenschwellung tritt häufiger auf als eine beidseitige Hodenschwellung. Hauptursachen für eine einseitige Hodenschwellung sind:
Nach einer Operation des Leistenbruchs kann es zu einer vorübergehenden einseitigen Schwellung des Hodens kommen. Jede Operation führt zu einer Schwellung und Irritation des Gewebes. Die Schwellung kann sich nach einer Leistenbruchoperation vom Leistenkanal in den Hoden ausbreiten und eine Schwellung verursachen. Neben der Schwellung treten auch Blutergüsse treten auch Blutergüsse auf, die zu starken Verfärbungen führen.
Enganliegende Unterhosen können helfen, die Schwellung nach einer Leistenbruch-Operation zu verringern. Ebenso wird empfohlen den Hoden mit einem Hodenbänkchen ruhig zu stellen und zu kühlen.
Die Hodenschwellung nach Leistenbruch-OP ist nicht gefährlich und geht nach ungefähr zwei Wochen wieder zurück.
Wird im Rahmen eines Prostatakarzinoms die Prostata entfernt, kann dies auch zu einer Hodenschwellung führen. Während der Operation werden neben der Prostata auch lokale Lymphknoten entfernt. Dadurch wird der Lymphabfluss behindert und es kann sich ein Lymphstau entwickeln. Der Lymphstau führt zu einer Hodenschwellung. Nach zwei bis drei Tagen geht die Schwellung wieder zurück. Der Hodensack sollte in dieser Zeit gekühlt und hochgelagert werden.
Die Behandlung einer Hodenschwellung hängt wesentlich von der Erkrankung ab, die die Hodenschwellung verursacht.
Bei einer Hodentorsion erfordert einen sofortigen operativen Eingriff, weil die Gefahr besteht, dass der betroffene Hoden abstirbt. Tritt ein solches Ereignis auf, dann ist eine Operation innerhalb weniger Stunden erforderlich. Nur so kann die Zeugungsfähigkeit gesichert werden. Durch den chirurgischen Eingriff wird die Verdrehung wieder gelöst und die normale Durchblutung des Hodens wiederhergestellt.
Eine Entzündung des Nebenhodens wird antibiotisch behandelt, wenn eine bakterielle Infektion als Ursache vermutet wird. Gegen die Schmerzen können Schmerzmittel eingesetzt werden. Er wird auch empfohlen den Hoden leicht zu kühlen und Ruhe einzuhalten. Eine Hochlagerung des Hodens kann mit Hilfe eines Hodenbänkchens erfolgen. Nach ungefähr zwei Wochen klingen die Symptome wieder vollständig ab.
Schwillt der Hoden nach einer Operation an, dann wird er ruhiggestellt und gekühlt. Operationen, die zu einer Hodenschwellung führen können, sind eine Leistenbruch- oder Prostataoperation.
Eine Spermatozele (Zyste des Nebenhodens) verursacht meistens keine Symptome. Wenn Beschwerden auftreten kann sie operativ entfernt werden.
Eine Hydrozele (Wasserbruch) stellt auch keinen Notfall dar, wird aber in den meisten Fällen operativ behandelt. Oft entscheidet der Leidensdruck der Betroffenen, wann operiert wird. Bei Erwachsenen wird die Hydrozele von einem kleinen Schnitt am Hodensack aus operiert. Die Flüssigkeit wird abgelassen, die Hodenhülle teilweise entfernt und hinter dem Hoden vernäht.
Ein Hodentumor ist eine schwere und ernsthafte Erkrankung und gehört selbstverständlich in die Hände erfahrener Ärzte. Bei einer solchen Erkrankung kann eine Operation, eine Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich sein.
Eine Varikozele muss durch einen kleinen Eingriff operiert werden. Eine Methode, die angewendet wird, ist die Varikozelen-Sklerosierung. Dabei werden die erweiterten Gefäße verödet. Das Blut fließt über andere Gefäße ab. Allerdings führt in 30 Prozent der Fälle dieses Verfahren nicht zum Erfolg. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt die Embolisation dar. Mit einem Gewebekleber wird das Gefäß verschlossen. Der operative Eingriff stellt die letzte Therapieoption dar. Bei einer Varikozelen-OP wird das betroffen Gefäß abgebunden und durchtrennt.
aktualisiert am 05.06.2020