Die Verkleinerung der Nasenmuscheln ist bei Erwachsenen die häufigste Operation im HNO-Bereich. Chronisch vergrößertes Nasenmuschel-Gewebe bildet sich nicht alleine zurück und muss mit einem Eingriff entfernt werden. Beschwerden wie dauerhafte Infekte, Entzündungen und Schnarchen lassen sich durch die Operation lindern oder beheben. Eine freie Nasenatmung ist nach der Verkleinerung wieder gut möglich. Neben der herkömmlichen OP bieten sich weitere Möglichkeiten wie die Radiofrequenz-Therapie, um die störende Nasenmuschel zu reduzieren.
Bei der herkömmlichen Operation wird das Gewebe der Nasenmuscheln mit einer Schere verkleinert. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose, ein stationärer Aufenthalt kann notwendig sein. Die Schleimhaut in der Nase ist gut durchblutet, daher werden die Wunden mit einer Tamponade versorgt. Die Tamponade zur Blutstillung wird nach einigen Tagen entfernt. Die Nasentamponade wird häufig als unangenehm empfunden. Das Atmen durch die Nase ist für drei bis vier Tage nicht möglich. Die Nebenhöhlen werden nicht richtig belüftet, Kopfschmerzen und schlechtes Schlafen sind die Folge.
Die Behandlung mit der Radiofrequenz-Therapie ist eine fast schmerzfreie und unblutige Alternative zum herkömmlichen Eingriff. Die Operation findet in den meisten Fällen in lokaler Betäubung statt. Bei schwierigen Befunden kann eine kurze Vollnarkose notwendig sein. In beide Nasenlöcher wird zu Beginn ein mit Betäubungsmittel getränkter Wattestreifen oder kleines Schwämmchen eingelegt. Nach 10 bis 15 Minuten werden diese entfernt und die Behandlung beginnt direkt. Eine Sonde mit einer Elektrode wird in die Nasenhöhle eingeführt. Durch die Elektrode fließt Strom in einer speziellen Frequenz, der das überschüssige Gewebe verödet. Die Radiofrequenz-Therapie ist beinahe schmerzfrei, ein leichtes Zwicken kann spürbar sein. Die schonende Verkleinerung beider Nasenmuscheln dauert 5 bis 10 Minuten. Normalerweise treten keine Blutungen nach der Operation auf, eine Nasentamponade ist nicht notwendig.
Nach der Behandlung mit der Radiofrequenz-Therapie kann die Nasenschleimhaut vorübergehend anschwellen. Nasensprays oder Nasenspülungen verbessern die Atmung. Die Schwellung bildet sich nach wenigen Tagen zurück und die Nasenmuscheln bekommen wieder ihre normale Größe. Nach einigen Wochen ist ein freies Atmen durch die Nase möglich. Durch den Eingriff bilden sich im Rahmen der Wundheilung Krusten in der Nase. Eine intensive Pflege mit speziellen Nasensalben oder einem Nasenöl unterstützt das Heilen der Krusten. Nach sechs Wochen ist die Nase komplett abgeheilt, die Nasenmuscheln funktionieren wieder normal.
aktualisiert am 16.09.2022