Beim Greenlight-Laser handelt es sich um eine schonende Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Unter der benignen Prostatahyperplasie, abgekürzt BPH, versteht man in der Medizin die gutartige Vergrößerung der männlichen Prostata-Drüse.
Bisher wurde die gutartige Vergrößerung der Prostata (BPH: Benigne Prostata Hyperplasie) bei den meisten Patienten medikamentös oder durch eine elektrische „Hobelung" mit der Hochfrequenzschlinge (TUR-P) behandelt.
Die TUR-P ist zwar ein seit Jahrzehnten bewährtes Verfahren, dennoch zögern viele Patienten sich diesem Eingriff zu unterziehen, da sie unter anderem Angst vor Blutverlust und einem längeren Krankenhausaufenthalt haben.
Mit dem Greenlight-Laser, auch als KTP-Laser (Kalium-Titanyl-Phosphat) bezeichnet, kann das gutartig vergrößerte Prostatagewebe verdampft werden. Durch die Laserenergie werden gleichzeitig die Blutgefäße effektiv verschlossen, so dass dieses Verfahren auch bei Patienten sinnvoll ist, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.
Die eigentliche Lichtquelle eines Greenlight- oder KTP-Lasers ist ein Nd: YAG Laser. Das Licht wird mit einer Wellenlänge von 1064nm ausgestrahlt und anschließend durch den Durchtritt durch den KTP Kristall in seiner Frequenz verdoppelt und Wellenlänge halbiert. Licht mit einer Wellenlänge von 532nm (Nanometer, Milliardstel Meter) ist Bestandteil des grünen Bereichs des sichtbaren Spektrums und wird im Körper insbesondere von dem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) absorbiert, dagegen kaum von Wasser. Aufgrund dieser Licht-Absorption kommt es zu einer plötzlichen, explosionsartigen Aufnahme von Energie und das bestrahlte Gewebe verdampft, ohne dass dabei Blut austritt.
Mit 0,08 mm ist die Eindringtiefe in das Gewebe sehr gering. Demzufolge wird der Greenlight-Laser zum hochpräzisen „Licht-Skalpell" in der Hand des Operateurs. Dadurch erfolgt eine oberflächliche Abtragung von Gewebe eines gut durchbluteten Organs wie der Prostata, ohne die Gefahr ungewollte thermische Effekte in tieferen Gewebeschichten zu erzeugen.
Nach dem unblutigen Verdampfen des Gewebes ist der Urin-Ablauf sofort wieder möglich, es entsteht ein kräftiger Harnstrahl und die Harnblase kann wieder ungehindert entleert werden.
Bei der Laserbehandlung kommt es kaum zu Blutungen. Dies ist vor allem für Patienten, die blutverdünnende Mittel einnehmen, besonders wichtig. In Einzelfällen kann der Eingriff ambulant oder kurzstationär erfolgen. Der Klinikaufenthalt wird durch diese Methode deutlich verkürzt. In der Regel wird ein Harnröhrenkatheter nur für eine Nacht eingelegt oder kann sogar ganz weggelassen werden.
Es handelt sich um ein harmloses Verfahren, bei der keine ungewollten thermischen Effekte in tieferen Gewebeschichten verursacht werden. Tiefe thermische Effekte können zum Verbleib von abgestorbenem Gewebe, langandauernden lokalen Ödemen und Nervenschäden mit daraus resultierender erektiler Dysfunktion (Impotenz) führen, die bei anderen Verfahren oft beobachtet werden. Dies ist bei dem Greenlight-Laser nicht zu erwarten, da das vergrößerte Prostatagewebe unter Sicht Schicht für Schicht abgetragen werden kann, ohne eine Verletzung der empfindlichen umgebenden Strukturen zu riskieren. Bei der Laserbehandlung ist eine Zuzahlung durch die Patienten nicht notwendig.
Es gibt verschiedene Methoden zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung, wobei viele Therapien eine beträchtliche Menge an Gewebe hinterlassen und nur eine geringe Verkleinerung der Prostata hervorrufen. In den meisten Fällen kommt es daher nach relativ kurzer Zeit zum erneuten Auftreten der Beschwerden.
Im folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Vorteile des Greenlight-Lasers im Gegensatz zu den anderen Verfahren:
Die Greenlight-Laserverdampfung der Prostata sollte nicht eingesetzt werden bei Patienten, bei denen trotz einer bereits durchgeführten Gewebeprobe aus der Prostata ein bösartiger Tumor der Prostata nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Hier ist die elektrische „Hobelung" der Prostata dem Greenlight-Laser vorzuziehen, da das hierbei gewonnene Gewebe anschließend mikroskopisch untersucht werden kann, um endgültige Klarheit über das eventuelle Vorliegen einer bösartigen Erkrankung zu bekommen.
Letzte Aktualisierung am 17.12.2020.