Die Spaltlampe gehört zur Untersuchungseinheit beim Augenarzt und steht in jedem Untersuchungszimmer einer Augenarztpraxis oder Augenklinik. Die Spaltlampe ist ein spezielles Vergrößerungsglas mit einer verstellbaren Lichtquelle. Bei nahezu allen augenheilkundlichen Patienten werden die Augen auch unter der Spaltlampe beurteilt.
Die Augen werden in aller Regel bei jedem Patienten in der Augenheilkunde unter der Spaltlampe betrachtet, wenn eine Erstuntersuchung oder auch eine Kontrolle vorgenommen wird. Abhängig davon, aus welchem Grund der Patient beim Augenarzt ist, kann eine rasche und grobe Untersuchung genügen, oder es muss eine intensivere Beurteilung mit der Spaltlampe erfolgen.
Der Untersucher kann mit der Spaltlampe viele Bereiche des Auges einsehen, z. B. Lider, Bindehaut, Hornhaut, Vorderkammer des Auges, Regenbogenhaut (Iris), Linse und Glaskörper. Wenn der Augenarzt eine weitere Lupe zu Hilfe nimmt, kann er den Augenhintergrund sehr genau betrachten und somit die Netzhaut und den Sehnerven an seiner Austrittsstelle begutachten. Wird ein Kontaktglas auf das Auge aufgesetzt, so lassen sich in der Spaltlampenuntersuchung der Kammerwinkel am äußeren Rand der Vorderkammer sowie die Außenbezirke des Augenhintergrundes betrachten. Eine weitere diagnostische Möglichkeit an der Spaltlampe ist die Messung des Augeninnendruckes, wozu ein spezielles angehängtes Instrument (Tonometer) verwendet wird.
Die Möglichkeit, so viele Strukturen im Auge einsehen zu können, erlaubt es, vielerlei Krankheiten zu diagnostizieren oder den Verlauf zu überprüfen. Wichtige Augenerkrankungen, die an der Spaltlampe beurteilt werden, sind beispielsweise:
Daneben können noch etliche weitere Augenkrankheiten in der Spaltlampe gesehen werden.
Die Spaltlampe ist meist Bestandteil einer augenärztlichen Untersuchungseinheit mit Patientenstuhl und Untersuchungstisch. Die Spaltlampe ist eine Art Mikroskop mit einer bis zu 40fachen Vergrößerung.
Die Optik ist binokular, jedes Auge sieht also getrennt durch Vergrößerungsgläser, wodurch eine dreidimensionale Betrachtung ermöglicht wird. Namensgebend für die Spaltlampe ist die Lichtquelle, die sich so verstellen lässt, dass das Patientenauge mit einem schmalen bis breiten Spalt, einem mehr oder weniger hellen Licht sowie unterschiedlichen Farben beleuchtet werden kann. Ein schmaler Lichtspalt kann zur Beurteilung unterschiedlicher kleiner Veränderungen wichtig sein, die oft bei zu starkem Licht übersehen werden.
Damit der Kopf möglichst bewegungsarm gehalten werden kann, gibt es eine Kinn- und Stirnstütze. Dies spielt bei der starken Vergrößerung eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Für einige Untersuchungen müssen andere Geräte in Kombination mit der Spaltlampe verwendet werden. Der Augeninnendruck kann mit einem angehängten Instrument, dem Tonometer, bestimmt werden. Die Verwendung zusätzlicher Vergrößerungsgläser (Lupen, Kontaktgläser) kann notwendig sein, um bestimmte Anteile des Auges zu betrachten.
Der Patient setzt sich auf den Stuhl und legt seinen Kopf so auf die Halterung, dass die Stirn vorne angelehnt ist. Der Augenarzt schaut durch die Optik der Spaltlampe auf das Auge und beurteilt es auf sichtbare Krankheiten.
Eine Betrachtung des Augenhintergrundes geschieht an der Spaltlampe mit einer weiteren Lupe. Diese wird so gehalten, dass der Arzt ein deutliches Bild des Augenhintergrundes sieht.
Es kann in manchen bestimmten Fällen erforderlich sein, eine Kontaktglasuntersuchung an der Spaltlampe vorzunehmen. Zuerst wird dabei ein örtlicher Betäubungstropfen auf das Auge gegeben. Das Kontaktglas wird, mit einem durchsichtigen Gel versehen, auf das Auge gesetzt. So kann der Arzt einige weitere Strukturen sehen. Nach der Beurteilung wird das Kontaktglas vorsichtig aus dem Auge geholt.
Eine Bestimmung des Augendruckes an der Spaltlampe geschieht, nachdem ein Betäubungstropfen in Kombination mit gelbem Farbstoff in das Auge gegeben wird. Der Arzt fährt mit dem Messkopf vorsichtig an die Hornhaut und kann unter blauem Licht an zwei halbkreisartigen Lichteffekten erkennen, welcher Augeninnendruckwert vorliegt.
Auch für gewisse Behandlungen eignet sich die Spaltlampe, so z. B. für eine Entfernung von Fremdkörpern auf der Augenoberfläche.
Bei einer Spaltlampenuntersuchung selbst gibt es keine Komplikationen. Ergänzende Maßnahmen können jedoch (sehr kleine) Risiken beinhalten. So kann durch den direkten Kontakt eines Augendruck-Messköpfchens oder eines Kontaktglases mit dem Auge ein Schaden an der Hornhaut entstehen, der meist nur oberflächlich ist und in der Regel rasch wieder verheilt.
Die Spaltlampe ist ein Gerät, das insbesondere zur Beurteilung des vorderen Augenabschnittes sehr gut geeignet ist. Die Betrachtung des Augenhintergrundes kann mit einer Lupe und einer Lichtquelle oder mit einem so genannten Augenspiegel vorgenommen werden (Funduskopie, Ophthalmoskopie). Neben den Betrachtungsmöglichkeiten können noch viele weitere Methoden an Augenuntersuchungen zum Einsatz kommen. Erwähnenswert ist auch die Untersuchung des Augenhintergrundes mittels Farbstoff-Fotografie (Fluoreszenz-Angiographie), die bei verschiedenen Augenerkrankungen durchgeführt wird.
aktualisiert am 08.10.2019