Inwiefern kann weißer Hautkrebs streuen?

Beim hellen oder weißen Hautkrebs unterscheidet man mehrere Arten. Die wesentlichen sind das Basalzellkarzinom, das Plattenepithelkarzinom der Haut und außerdem das Merkelzellkarzinom. Das Basalzellkarzinom (Basaliom) kommt von den weißen Hautkrebsarten mit ungefähr 80 Prozent am häufigsten vor. Es streut so gut wie nie. Das Plattenepithelkarzinom der Haut ist die zweithäufigste Art des weißen Hautkrebses. Es kann in die Lymphknoten und in andere Organe streuen. Das sehr seltene Merkelzellkarzinom ist eine aggressive Form des hellen Hautkrebses. Es bildet häufig Absiedelungen (Metastasen) in den Lymphknoten oder anderen Organen und hat die schlechteste Prognose der drei genannten Karzinome.

Stadien bei weißem Hautkrebs

Eine Stadieneinteilung, wie man sie für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) kennt, ist nur für das seltene, aber aggressive Merkelzellkarzinom festgelegt. Für das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom ist eine Stadieneinteilung in dieser Form nicht hilfreich, weil diese beiden Krebsarten selten Metastasen bilden.

Für das Merkelzellkarzinom gibt es insgesamt fünf Stadien:

• Stadium 0: Der Tumor ist noch klein und Krebszellen sind nur an der Stelle des Tumors zu finden.
• Stadium 1: Das Karzinom hat eine Größe von maximal zwei Zentimetern und hat noch nicht gestreut.
• Stadium 2: Das Karzinom ist größer als zwei Zentimeter und hat noch nicht gestreut.
• Stadium 3: Es finden sich zusätzlich Krebszellen in den Lymphknoten oder im Gewebe in der Nähe, zum Beispiel in den Gesichtsknochen.
• Stadium 4: Es finden sich zusätzlich Krebszellen in Organen wie Lunge oder Leber.

Verlauf beim weißen Hautkrebs

Basalzellkarzinom

Das Basalzellkarzinom (Basaliom) hat die besten Heilungschancen. Da es fast nie streut, sind die Heilungsaussichten sehr hoch. Dennoch ist es eine ernstzunehmende Erkrankung, die früh erkannt und behandelt werden sollte. Auch wenn das Basalzellkarzinom in über 99 Prozent der Fälle keine Metastasen bildet, so kann es an dem Ort, wo es wächst, große Schäden anrichten. Unbehandelt wächst es in tiefere Gewebeschichten. Dort kann es beispielsweise auch die Gesichtsknochen schädigen. An den Ohren, wo es ebenfalls häufig vorkommt, kann der Knorpel betroffen sein. Notwendige Operationen können in diesen Fällen teilweise entstellende Ergebnisse haben und nicht immer kann der Tumor vollständig beseitigt werden. Deshalb ist es auch beim Basalzellkarzinom wichtig, es frühzeitig zu erkennen. Dann können Narben und Defekte möglichst klein gehalten werden.

Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom) ist aggressiver als das Basalzellkarzinom. Es wächst aber langsam und streut selten und oft erst im späteren Verlauf. Im Unterschied zum Basalzellkarzinom, das keine Vorstufen kennt, entwickelt sich das Plattenepithelkarzinom häufig aus einer aktinischen Keratose oder aus der Bowen-Krankheit. Unbehandelt oder spät erkannt kann das Plattenepithelkarzinom sowohl in umliegendes Gewebe oder in die Lymphknoten als auch in entfernte Organe wie Lunge, Leber oder Gehirn streuen. Das Risiko für die Metastasenbildung liegt beim Plattenepithelkarzinom der Haut bei etwa fünf Prozent.

Merkelzellkarzinom

Das Merkelzellkarzinom ist aggressiv und wächst schnell. Es bildet frühzeitig im Verlauf Absiedelungen (Metastasen) in den Lymphknoten oder in entfernten Organen wie Lunge und Leber.

Prognose

Gerade für die beiden häufig auftretenden Formen des weißen Hautkrebses, das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom, ist die Prognose vergleichsweise gut. Frühzeitig erkannt und behandelt können die weitaus meisten Fälle dieser Erkrankungen geheilt werden. Die Lebenserwartung wird bei diesen beiden Krebsarten im Allgemeinen kaum beeinflusst. Beim Basalzellkarzinom ist die Fünf-Jahres-Überlebensrate nahezu 100 Prozent. Beim Plattenepithelkarzinom der Haut liegt sie bei 95 Prozent. Falls ein Basalzellkarzinom oder ein Plattenepithelkarzinom dennoch streut, weist es eine schlechte Prognose auf.

Für das Merkelzellkarzinom sind sowohl die Heilungschancen als auch die Lebenserwartung geringer. Je fortgeschrittener das Stadium ist, desto schlechter sind die Heilungschancen. In den Stadien 0 bis 2 liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate noch bei 78 Prozent. In Stadium 4 sinkt sie auf 17 Prozent.