Die Bauchdeckenstraffung ist eine Operation, bei der erschlaffte Bauchhaut korrigiert und überschüssiges Gewebe abgenommen werden kann. Eine solche Erschlaffung, nicht selten auch mit herabhängenden Bauchlappen, kann sich ergeben, wenn das Volumen des Bauchraums wesentlich kleiner wird als zuvor, wie häufig nach einer Schwangerschaft oder einem stärkeren Gewichtsverlust.
Die eigentliche Bauchstraffung lässt sich mit weiteren Eingriffen kombinieren, beispielsweise einer Muskelstraffung oder dem Verschluss eines eventuell vorhandenen Bauchdeckenbruchs. Auch ist es bei stärkerer Fettleibigkeit oft erforderlich, dass zuvor eine Fettabsaugung vorgenommen wird oder der Patient durch andere Methoden abnimmt. Manchmal ist ein Eingriff bei zu starkem Übergewicht gar nicht möglich.
In den meisten Fällen ist eine Vollnarkose für die Operation notwendig.
Für die Schnitttechnik gibt es verschiedene Vorgehensweisen, die je nach Ausprägung des Befundes gewählt werden:
Zur Straffung werden Haut und Unterhautfett von den Bauchmuskeln abgehoben und nach unten gezogen. Überschüssiges Gewebe wird abgeschnitten. Oftmals wird auch der Bauchnabel herauspräpariert und für ein schönes Ergebnis nach oben umgesetzt. Nach erfolgter Korrektur wird der Schnitt zusammengenäht. Drainageschläuche, die unter das Operationsgebiet eingeführt werden und nach einigen Tagen wieder herausgezogen werden können, dienen dem Abfluss von Blut und Wundflüssigkeit und verhindern eine zu starke Schwellung. Zum Abschluss der Operation wird ein Druckverband angelegt, der ein gutes Zusammenwachsen der Wundränder begünstigt.
Nach der Operation ergeben sich meist Schmerzen, die durch den Zug der Gewebeanteile verstärkt werden. Die Schmerzen verschwinden im Laufe der Tage nach dem Eingriff. Es verbleibt dann zunächst ein möglicherweise störender Spannungszustand, der nach einigen Wochen verschwindet. Durch die Operation können Blutungen, Nachblutungen, Entzündungen, Wundheilungsstörungen und überschießende Narbenbildung entstehen. Daraus können Bewegungs- und Funktionseinschränkungen, Verziehungen, ästhetische Beeinträchtingungen sowie Schmerzen resultieren. Manchmal können die Operationswunden wieder auseinanderklaffen, so dass sie erneut vernäht werden müssen. Bei Nervenverletzungen kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen, die oft nach mehreren Wochen verschwinden, manchmal aber auch dauerhaft sein können. In Einzelfällen kann auch Gewebe absterben, das dann abgetragen werden muss. Allergische Reaktionen auf verwendete Materialien und Substanzen sind zudem möglich. Weitere, zum Teil schwerwiegende unerwünschte Wirkungen sind sehr selten.
Das Resultat der Operation ist von Fall zu Fall unterschiedlich und richtet sich nach den Gegebenheiten und Umständen. In vielen Fällen kann ein ansprechendes Ergebnis erreicht werden, es kann jedoch nicht garantiert werden. Es kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass nach dem Eingriff ein schlechterer Befund vorliegt als vorher. Auf Dauer kann es zu einer weiteren Erschlaffung der Bauchdecke kommen, auch wenn zunächst nach der OP ein guter Befund vorhanden ist. In diesem Fall kann eine erneute Bauchstraffungsoperation erfolgen.
In den Wochen vor, während und nach der Operation sollte der Patient nicht rauchen, da dies zu einer verschlechterten Wundheilung führen kann. Gegebenenfalls muss der Patient in Absprache mit dem Arzt Arzneimittel vorübergehend absetzen, die die Blutgerinnung hemmen, beispielsweise Marcumar® oder Aspirin®.
Besonders in den ersten ein bis zwei Monaten nach der Operation sollten keine schwereren körperlichen Belastungen beziehungsweise Sport vorgenommen werden, da die Wundheilung beeinträchtigt werden kann und Narben verstärkt werden können. Zu starkes Beugen und Strecken des Rumpfes muss in der ersten Zeit vermieden werden. Zu viel Sitzen wird ebenfalls als nachteilig angesehen, leichte bis mäßige Bewegung dagegen wirkt sich positiv auf das Behandlungsergebnis aus. Zugpflaster können verwendet werden, um die Wunden zusätzlich zusammenzuhalten. Bei unerwarteten Reaktionen sollte der Patient den behandelnden Arzt kontaktieren.
Ungefähr ein Jahr lang sollte der Patient darauf achten, dass das Operationsgebiet nicht zu langer und intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird, da dies unter anderem zu Pigmentstörungen führen kann.
aktualisiert am 16.11.2023