Wann verschwindet das Gas aus dem Bauchraum nach einer Laparoskopie?

Eine Bauchspiegelung erfordert eine Erweiterung des Bauchraumes. Für gewöhnlich wird zu diesem Zweck Kohlendioxid, CO2, eingeleitet und nach dem Eingriff wieder ausgeleitet. Abhängig von der Körpergröße wird die Bauchhöhle mit 2,5 bis 7 Liter Gas gefüllt.

Das Gas übt während und nach der kleinen Operation im Bauchraum Druck aus. Das führt bei vielen Patienten zu länger anhaltenden Bauchschmerzen, Schulterschmerzen und Blähungsgefühlen. Diese können bis zu zwei Wochen lang anhalten. In dieser Zeit sollte auch der letzte Rest des CO2 über die Darmwände aufgenommen und über die Lungen ausgeatmet sein.

Zwei bis drei Liter des Gases genügen, um die Organe voneinander zu trennen und die Bauchdecke so weit zu heben, dass für eine Diagnose oder einen chirurgischen Eingriff genügend Platz entsteht. Nach dem Eingriff wird das CO2 nach Möglichkeit wieder ausgeleitet. Dies geschieht durch sanften Druck auf die Bauchdecke.

Die Dauer der Bauchspiegelung ist zweckabhängig: Reine Untersuchungen sind meist nach 30 Minuten abgeschlossen, chirurgische Behandlungen nehmen zwangsläufig mehr Zeit in Anspruch.

Die Bauchspiegelung ist ein minimalinvasiver Eingriff, der unter Vollnarkose erfolgt. Die Methode ist sehr schonend, dennoch klagen Patienten häufig über Nachwirkungen, die dem Gas zuzuschreiben sind.

Dazu gehören Blähungsgefühle, anhaltender Magen- und Darmdruck und Schulterschmerzen. Erstere sind die Folge eines „beleidigten Darms“, der während des Eingriffs unter Druck gesetzt oder bewegt wurde und zeitweise nicht wie gewohnt funktioniert. Die Schulterschmerzen sind einer Reizung eines Nervs (Nervus phrenicus) geschuldet, der vom mittleren Halswirbelbereich bis in die Zwerchfellregion reicht. Druck auf das Zwerchfell reizt diesen Nerv - der Schmerz strahlt bis in die Schulter aus. Schulterschmerzen nach einer Bauchspiegelung sind normal und halten ungefähr zwei bis drei Tage an.

Das Rest-CO2 wird durch die Darmwand aufgenommen und quasi „verdaut“ - das sollte innerhalb von zwei bis maximal vier Wochen der Fall sein. Bis dahin haben sich auch das Zwerchfell und andere Strukturen von dem Eingriff in ihre gewöhnliche Lage und Funktion erholt. Postoperative Beschwerden im Bauchraum sollten abklingen.

Chirurgen suchen nach Möglichkeiten, das Befinden der Patienten nach dem Eingriff zu verbessern. Untersuchungen dazu ergaben, dass die unangenehmen Neben- und Nachwirkungen des CO2 sich beeinflussen lassen:

• leicht erwärmtes CO2 mindert Blähungs- und Druckgefühle nach der Bauchspiegelung
• Versuchsweise Operationen mit Gas-Mischungen zeigen vielversprechende Ergebnisse, was die Organfunktion und das Wohlbefinden der Patienten betrifft.

Was können Patienten tun, damit das restliche Gas schneller vom Körper abgeleitet wird?

• Spaziergänge und Bewegung: In den ersten Tagen nach der Bauchspiegelung sollten Sie kurze Spaziergänge (15 Minuten) machen. Das Gehen regt die Muskel des Darms zur Arbeit an. Das hilft dem Darm, sich schneller zu regenerieren. Übertreiben Sie die Anstrengung nicht und gehen Sie nur spazieren, wenn Sie sich damit wohl fühlen.
• Beinhebeübungen: Legen Sie sich auf den Rücken hin und bewegen Sie ihr Bein mit gebeugtem Knie langsam in Richtung Bauch. Halten Sie ihr Bein zehn Sekunden lang am Bauch. Wiederholen Sie die Übung mit ihrem anderen Bein. Wiederholen Sie diese Übung zwei bis drei Mal täglich. Diese Übung hat Auswirkungen auf die Bauchmuskel und hilft, das Gas durch ihr Verdauungssystem zu transportieren.
• Massieren Sie ihren Bauch: Massieren oder reiben Sie ihren Bauch, um das Gasproblem zu lösen. Verwenden Sie dabei ihre linke Hand und drücken Sie mit der Hand in der rechte Flanke. Von dort aus führen Sie die Hand in Richtung Brust und anschließend zur linken Flanke ihres Körpers. Mit dieser Massage entspannen Sie die Bauchmuskulatur und stimulieren den Darm.
• Wärmeflasche: Nutzen Sie die Kraft der Wärme. Wärme kann bei Bauchbeschwerden und Blähungen Wunder bewirken. Nutzen Sie Wärmeflaschen 15 Minuten lang. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht verbrennen. Sie können eine Wärmeflasche auch mehrmals am Tag anwenden, aber nie länger als 15 Minuten.