Dass sich die Gebärmutter während der Schwangerschaft senken kann, ist nicht verwunderlich, schließlich übt der größer werdende Fötus zunehmend Druck auf den Beckenboden aus. Ein Risiko ist mit einer Gebärmuttersenkung in der Schwangerschaft nicht verbunden. Früh- oder Fehlgeburten sind bei einer bestehenden Gebärmuttersenkung nicht häufiger als bei jeder gesunden Schwangeren.
Leider verstärkt eine Gebärmuttersenkung häufig die in der Schwangerschaft ohnehin typische Blasenschwäche. Durch die überdehnten Bänder und Muskeln arbeitet der Schließmuskel der Blase nicht mehr so exakt und es kann zu tröpfchenweisem Harnverlust oder auch zur
Harninkontinenz kommen. Abhilfe kann ein
Pessar schaffen, das für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft in die Scheide eingesetzt wird.
Auch wenn von einer Gebärmuttersenkung keine akute Gefahr für die Schwangere oder das Baby ausgeht, sollten Frauen, bei denen ein sogenannter "Descensus uteri" diagnostiziert wurde, den Verlauf beim Gynäkologen kontrollieren lassen. Sollte die Patientin selbst eine Veränderung feststellen, sollte sie ebenfalls zeitnah ihren Frauenarzt aufsuchen. Die betroffene Schwangere sollte sich schonen.
Je nachdem, in welchem Beruf die Frau arbeitet, kann eine Gebärmuttersenkung ein Berufsverbot für die letzten Monate der Schwangerschaft bedeuten. Die Frau sollte keinesfalls Lasten heben, die schwerer als fünf Kilo sind, und auch die tägliche Hausarbeit kann davon in Mitleidenschaft gezogen sein: Einkaufen, Betten beziehen, Kinder hochheben, langes Stehen sollte die Schwangere vermeiden. Frauen, die gesetzlich versichert sind, können sich an ihre Krankenkasse wenden und gegebenenfalls die Unterstützung einer Haushaltshilfe beantragen.
Ist der Zeitpunkt der Geburt gekommen, wird der Beckenboden erneut aufs Äußerste strapaziert. Kommt das Kind auf natürlichem Weg ohne
Kaiserschnitt zur Welt, dann werden bei der Geburt die Muskeln im Becken extrem überdehnt. Umso wichtiger ist es für die frischgebackene Mutter, sich nach der Geburt nicht nur ihrem Kind, sondern auch ihrem Beckenboden zu widmen. Gerade wenn die Gebärmuttersenkung die Folge einer Schwangerschaft ist, kann eine Rückbildungsgymnastik hervorragende Ergebnisse erzielen. Selbst wenn der Beckenboden vielleicht nicht mehr so stabil wird wie vor der Schwangerschaft, so kann regelmäßiges Training helfen, die unangenehmen Begleiterscheinungen zu lindern.
Einer weiteren Schwangerschaft steht auch mit einer bestehenden Gebärmuttersenkung nichts im Wege.