Leberflecke (auch Muttermale oder Pigmentflecken genannt) sind größtenteils harmlose Pigmentierungen der Haut. Bei diesen Bezeichnungen handelt es sich um Überbegriffe für mehrere Arten von pigmentierten Hautflecken.
Viele Leberflecke hat man von Geburt an. Im Laufe des Lebens kommen oft neue Muttermale hinzu. In manchen Fällen kann sich aus einem Leberfleck ein atypischer Leberfleck (dysplastischer Nävus) entwickeln. Dieser gilt immer noch als gutartig und ist eine Vorstufe des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom). Aus einem atypischen Muttermal kann in seltenen Fällen ein malignes Melanom entstehen. Ein malignes Melanom bildet sich jedoch häufiger (in etwa 70 Prozent der Fälle) an zuvor unveränderter Haut, ohne dass bereits ein Muttermal vorhanden war. Menschen mit vielen und mit atypischen Muttermalen haben ein erhöhtes Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Bei jedem auffälligen Hautfleck muss auch an Hautkrebs gedacht werden. Nicht immer lassen sich Muttermale und Hautkrebs sicher voneinander unterscheiden.
Pigmentflecken gibt es in einigen Variationen. Am häufigsten kommen gewöhnliche Leberflecke vor, sie treten bei fast allen Menschen auf. Diese harmlosen Leberflecke sind bräunlich bis fast schwarz, klein (Durchmesser bis wenige Millimeter), flach, rundlich und haben einen scharf abgegrenzten Rand. Neben den oft schon bei Kindern entstehenden Leberflecken werden auch Altersflecken zu den normalen Pigmentflecken gezählt.
Eine andere, ebenfalls gutartige Form von Muttermalen ist der Nävuszellnävus. Er ist gleichermaßen braun bis schwärzlich und weist scharfe Ränder auf. Dieser Hautfleck kann aber verdickt, erhöht und knotig werden. Altersflecken oder Nävuszellnävi können sich manchmal so verändern, dass schwarzer Hautkrebs entsteht. Ein „normales“ Aussehen eines Muttermals schließt zudem nicht gänzlich aus, dass es sich um ein malignes Melanom in einem frühen Stadium handelt.
Gewöhnliches Muttermal | Atypisches Muttermal (dysplastischer Nävus) | Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) | |
---|---|---|---|
Form | rund bis oval | unregelmäßig | häufig asymmetrisch und unregelmäßig |
Begrenzung | scharf | teils unregelmäßig oder unscharf | häufig unregelmäßig oder unscharf |
Farbe | gleichmäßig hellbraun bis dunkelbraun | oft ungleichmäßig mit bräunlichen, schwarzen oder auch rötlichen Anteilen | oft ungleichmäßig mit bräunlichen, schwarzen oder auch rötlichen, weißlichen, grauen oder bläulichen Anteilen |
Größe | meist unter 5 mm | oft über 5 mm | oft über 5 mm |
Oberfläche | glatt, manchmal mit glatter Erhebung | kann glatt, rau, unregelmäßig oder mit Erhebungen sein | kann glatt, rau, unregelmäßig, mit Erhebungen, verhärtet, verkrustet oder blutig sein und jucken |
Ein Hinweis auf atypische Muttermale ist das sogenannte „Zeichen des hässlichen Entleins“. Das bedeutet, dass ein oder mehrere Muttermale vom Aussehen her aus der Menge der anderen Leberflecke herausstechen. Sie passen nicht in das ansonsten einheitliche Bild. Solche Muttermale sollten dem Hautarzt gezeigt werden. Eine weitere Orientierung, um auffällige Muttermale zu erkennen, ist die ABCDE-Regel. Sind hier ein oder mehrere Merkmale bei einem Leberfleck vorhanden, sollte er ebenfalls einem Hautarzt gezeigt werden, denn es könnte sich um ein malignes Melanom (schwarzen Hautkrebs) handeln. Die einzelnen Buchstaben stehen für:
Wenn sich ein Pigmentfleck verändert oder ein neuer Fleck mit unnormalem Aussehen entsteht, ist dies ein Hinweis auf Hautkrebs. Weitere Warnsignale für ein malignes Melanom sind nässende, blutende oder juckende Leberflecke.
Nur ein erfahrener Hautarzt (oder ein anderer Arzt mit weitreichender Kenntnis von Hautveränderungen) kann beurteilen, ob es sich um schwarzen Hautkrebs handelt oder ob ein atypisches Muttermal vorliegt. Jeder Befund, der verdächtig ist, erfordert die Untersuchung einer entnommenen Gewebeprobe (Biopsie) unter dem Mikroskop. Dazu wird die Hautveränderung meist komplett herausgeschnitten (Exzision).
Zunächst einmal gelten atypische Leberflecke noch als gutartig und werden beobachtet. In regelmäßigen Zeitabständen prüft der Hautarzt, ob sich der Leberfleck verändert und es Hinweise auf ein Frühstadium eines malignen Melanoms gibt. Bei Unsicherheiten wird normalerweise eine Biopsie durchgeführt, um das Gewebe unter dem Mikroskop auf Krebszellen zu untersuchen. Meist ist hier die vollständige Entfernung sinnvoll.
Um auffällige Leberflecke frühzeitig zu erkennen, sollte man seine Haut regelmäßig selbst untersuchen. Da schwarzer Hautkrebs auch an Schleimhäuten (beispielsweise im Mund) oder in Hautfalten (zum Beispiel unter der Brust) auftreten kann, ist es wichtig, den ganzen Körper zu untersuchen. Dazu zählen auch die Kopfhaut, die Haut zwischen den Fingern und Zehen und die Haut unter den Finger- und Zehennägeln. Die Teilnahme an Hautkrebs-Screenings (Vorsorgeuntersuchungen) wird dringend empfohlen. Hierbei kann der Hautarzt auffällige Stellen entdecken, die einem selbst nicht auffallen würden.
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Vorsorge ist der richtige Umgang mit Sonnenlicht und UV-Strahlung. Solarien und die Mittagssonne sollten ganz gemieden werden. Ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ist essentiell wichtig für einen guten Hautschutz bei sonnigem Wetter. Mützen und Hüte sowie lange Arme am Shirt helfen ebenfalls, die Haut vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch das Tragen einer Sonnenbrille, die vor UV-Licht schützt, wird empfohlen.
Leberflecke hat wahrscheinlich jeder Mensch. Sie sind in den meisten Fällen harmlos. Aus ihnen kann aber im Laufe des Lebens ein schwarzer Hautkrebs entstehen. Zudem kann es sich bei einigen Pigmentflecken um Hautkrebs handeln. Deshalb ist es wichtig, jede Veränderung oder Auffälligkeit an einem Leberfleck frühzeitig zu entdecken und vom Hautarzt untersuchen zu lassen.
Onko Internetportal – Vorbeugung und Früherkennung von Hautkrebs: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 13.01.2022)
Deutsches Krebsforschungszentrum – Hautkrebsfrüherkennung: Leberflecke, Muttermale, Pigmentflecke: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/hautkrebs/frueherkennung.php (online, letzter Abruf: 13.01.2022)
Healthline, Kristeen Cherney – What Are Skin Moles: https://www.healthline.com/health/skin-moles (online, letzter Abruf: 13.01.2022)
National Cancer Institute – Common Moles, Dysplastic Nevi, and Risk of Melanoma: https://www.cancer.gov/types/skin/moles-fact-sheet#what-is-a-dysplastic-nevus (online, letzter Abruf: 13.01.2022)
Skin Cancer Foundation – Atypische Muttermale: https://www.skincancer.org/international/dysplastische-navi/ (online, letzter Abruf: 13.01.2022)
aktualisiert am 14.01.2022