Die Lichttherapie, auch Phototherapie genannt, dient der Behebung von psychischen und organischen Beschwerden mittels einer Lichtquelle. In erster Linie kommt die Lichttherapie bei Depressionen zum Einsatz, wird aber zunehmend auch bei verschiedenen körperlichen Erkrankungen verwendet.
In der heutigen Zeit befinden sich viele Personen nur noch selten im Freien, und so besteht prinzipiell weniger Lichteinfall auf den Menschen. Dies äußert sich in diversen Beschwerdebildern, häufig geht dieser Lichtmangel mit depressiven Episoden einher, da bei vermindertem Lichteinfall das Hormon Melatonin vermehrt ausgeschüttet wird, welches unter anderem auch stimmungsdrückend wirken kann. Besondere Probleme bereiten die Jahreszeiten, bei denen die Tage ohnehin kurz sind, man spricht in diesem Fall von einer Winterdepression oder einer saisonabhängigen Depression. Durch moderne Lebensweisen mit beispielsweise Schichtarbeit oder durch weite Flugstrecken ausgelöste Jetlags wird die innere Uhr des Menschen durcheinandergebracht, so dass in diesen Fällen bei Belastung des Organismus ebenfalls eine Lichttherapie nützlich sein kann.
Bei der Lichttherapie kann prinzipiell natürliches oder künstliches Licht verwendet werden. Einfacher ist die Lichttherapie mit einer speziellen Lampe als künstliche Lichtquelle, die im Idealfall ein dem Tageslicht entsprechendes Leuchtspektrum besitzt. Die Leuchtstärke beträgt bei dieser Lichttherapie im Normalfall 2000 Lux oder mehr, zum Vergleich beträgt die Beleuchtungsstärke einer normalen Innenbeleuchtung um 500 Lux, während das Tageslicht, wenn man sich im Sommer im Freien aufhält, etwa 10000 Lux besitzt. Man sieht bei der Lichttherapie direkt auf diese Lampe. Bei einer solchen Lichtquelle für die Lichttherapie werden spezielle UV-Filter verwendet, um Augenschäden zu vermeiden, diese Gefahr besteht dagegen beim direkten Schauen in das Sonnenlicht oder im Solarium bei geöffneten Augen.
Die Lichttherapie sollte recht konsequent durchgeführt werden. Es empfiehlt sich die Anwendung täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen oder länger. Die erste stärkere Wirkung ergibt sich meist nach einigen Tagen Lichttherapie. Die beste Tageszeit ist der Morgen nach dem Aufstehen, da durch die Lichttherapie zusätzlich eine körperliche und geistige Aktivierung bewirkt wird und der Lichteinfall der inneren Uhr des Menschen entspricht. Die tägliche Behandlungsdauer variiert zwischen einer Viertelstunde und zwei Stunden, sie richtet sich unter anderem nach der Beleuchtungsstärke der Lampen zur Lichttherapie. Zusätzlich kann man während der Lichttherapie den Erfolg durch gesunde Getränke beeinflussen.
Eine Lichttherapie wird darüber hinaus auch bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte durchgeführt. Hier wird mit das betroffene Hautareal mit UV-Licht bestrahlt. Die Lichttherapie mit zusätzlicher Einnahme von Arzneimitteln, die den Körper lichtempfindlicher machen (PUVA-Therapie), erweist sich in diesem Bereich als sehr effektiv.
Als unerwünschte Wirkungen einer Lichttherapie ergeben sich meist nur kurzzeitige Beschwerden wie Hautreizung oder Kopfschmerzen. Die Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden, daher ist bei einzelnen Augenkrankheiten eine Lichttherapie weniger geeignet.
Letzte Aktualisierung am 03.05.2018.