Nach einer Stent-Implantation empfehlen die Ärzte in vielen Fällen eine Rehabilitation. Vor allem nach einem Herzinfarkt und nach bereits behandelten Gefäßverengungen mit einem Stent ist eine Reha mit dem Schwerpunkt Herz-Kreislauf anzuraten (kardiologische Reha). Für die Reha nach einer Stentimplantation finden sich heute unterschiedliche Möglichkeiten. Die Reha muss selbstverständlich beim Arzt beantragt und vom Kostenträger genehmigt werden. Bei gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei gravierenden Gefäßverengungen ist die Genehmigung der kardiologischen Reha zumeist kein Problem. Sofern ein Risiko auf weitere und spätere Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen besteht, raten die Ärzte zu einer Präventionskur. Hierdurch können diese Risiken auf ein Minimum reduziert werden.
Nach Stentimplantationen in anderen Bereichen kann ebenfalls eine Reha in Frage kommen. Dies hängt vor allem von den Erkrankungen ab. Wurde zum Beispiel nach einem Schlaganfall ein Stent in die Halsschlagader eingesetzt, ist in der Regel eine Rehabilitation sinnvoll. Meist erfolgt keine Reha, wenn lediglich eine Verengung ohne bisherige Folgen mit einem Stent behandelt wurde.
Bei einer Reha nach der Stentimplantation ist die Steigerung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des Patienten im Fokus. Der Patient wird durch unterschiedliche Maßnahmen langsam an die Belastungen des Alltags herangeführt. Der Patient erlernt zudem, wie er in seinem Alltag die Risikofaktoren bezüglich seiner Erkrankung minimieren kann. Um die psychischen Belastungen durch seine Krankheit verarbeiten zu können, werden zudem psychotherapeutische Behandlungen angesetzt. Die Psyche des Patienten spielt eine wesentliche Rolle beim Heilungsprozess. Vor allem Herzinfarktpatienten leiden häufig nach der Stentimplantation noch unter den psychischen Belastungen des Infarkts.
Der Patient muss vor Antritt der Reha ganz bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen. In erster Linie müssen zu Beginn der Reha die Behandlungen, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, im Wesentlichen abgeschlossen sein. Ist der Patient nicht mehr auf intensive Pflege angewiesen, so kann er theoretisch die Reha antreten. Zudem ist es wichtig, dass die Kostenträger ihre Zustimmung zur Rehabilitation gegeben haben. Die Beantragung der Reha wird vom behandelnden Arzt durchgeführt. Eventuelle Zuzahlungen sind je nach Krankenversicherung nicht auszuschließen.
Heutzutage finden sich unterschiedliche Rehamodelle nach einer Stentimplantation. Diese Modelle reichen von der stationären Reha in einer Klinik bis zu ambulanten Rehamaßnahmen. Ambulante Rehabilitationen werden vor allen in Großstädten angeboten. Bei einer derartigen Reha bleibt der Patient in seinem gewohnten Umfeld und begibt sich täglich zu den Einrichtungen für die Rehamaßnahmen.
Eine Rehabilitation ist immer dann zu empfehlen, wenn der Allgemeinzustand des Patienten nach einer Stentimplantation wieder aufgebaut werden muss. Dieser Aufbau bezieht sich auf die körperliche und psychische Belastbarkeit des Patienten. Bei folgenden Erkrankungen raten die Ärzte heutzutage zu einer kardiologischen Rehabilitation:
Eine kardiologische Reha setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen. Alle diese Rehamaßnahmen dienen dem Wiederaufbau der Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit. Ferner erlernt der Patient, wie er die Risikofaktoren in Bezug auf seine Erkrankung minimieren kann. Die Ernährungslehre ist nach einer Stentimplantation ein wesentlicher Stützpfeiler dieser Risikovermeidung. Dem Patienten werden bei der Reha beispielsweise Bewegungstherapien, Ernährungstherapien, die Schulungen bezüglich Risikofaktoren und deren Vermeidung, das Erlernen von Entspannungstechniken und eine psychologische Betreuung angeboten.
Nach einem Herzinfarkt ist es besonders wichtig, dass der Patient nicht seine Belastungsgrenzen überschreitet. Aus diesem Grund führen die Ärzte in der Reha-Einrichtung regelmäßige Untersuchungen durch. Rehakliniken für den Bereich Kardiologie sind diesbezüglich umfangreich ausgestattet. Bei einer ambulanten Reha werden diese Untersuchungen zumeist in der Praxis eines Kardiologen durchgeführt.
aktualisiert am 16.03.2020