Cystatin C ein körpereigenes Protein. Sind die Werte im Blut zu hoch, weist dies auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hin. Es handelt sich bei Cystatin C im Blut um einen der Nierenwerte. Zu hohe Cystatin-C-Werte können bereits frühzeitig auf einen Nierenschaden hinweisen.
Cystatin C ist ein sehr kleines Protein, das in allen Zellen mit Zellkern gebildet wird. Es wird durch die Nieren aus dem Blut herausgefiltert und in den sogenannten Tubuluszellen der Nieren nahezu vollständig abgebaut. Cystatin C zählt zu den sogenannten Nierenwerten (zusammen mit Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure). Steigende Konzentrationen im Blut kommen bei Nierenfunktionsstörungen vor. Cystatin C steigt im Gegensatz zu den anderen Nierenwerten schon bei geringeren Störungen an und ist damit ein sehr empfindlicher Messwert. Außerdem wird es weniger durch Faktoren wie die Muskelmasse oder Ernährung beeinflusst. Normalerweise wird Cystatin C nicht mit dem Urin ausgeschieden. Erscheint es im Urin, spricht das ebenfalls für ein Nachlassen der Nierenfunktion.
Cystatin C findet sich in allen kernhaltigen Zellen des Körpers. Es wird ausschließlich über die glomeruläre Filtration (Filterung innerhalb der Niere durch die Nierenkörperchen) aus dem Körper entfernt. Es wird aber nicht mit dem Urin ausgeschieden, sondern in den Nieren abgebaut. Die Konzentration von Cystatin C im Blut zeigt damit an, wie gut die Filtrationsleistung der Nieren ist. Die Bestimmung im Blut lässt bereits geringe Einschränkungen der glomerulären Filtrationsleistung und damit eine eingeschränkte Nierenfunktion erkennen.
Die Werte für Cystatin C im Blut werden üblicherweise in Milligramm pro Liter (mg/l) angegeben.
Abkürzung | Beschreibung | Frauen | Männer |
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CysC | Cystatin C | 0,55-0,95 mg/l | 0,5-0,9 mg/l |
Bei Säuglingen und Kleinkindern funktionieren die Nieren noch nicht vollständig, daher gelten für sie höhere Normalwerte. Im höheren Alter sinkt die glomeruläre Filtrationsrate, daher sind auch hier höhere Werte zu erwarten. Falsch erhöhte Werte sind bei einer Behandlung mit Cortison oder bei Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) möglich, falsch erniedrigte Werte hingegen bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Werden im Blut Cystatin-C-Werte über 0,95 mg/l gemessen, sind sie zu hoch. Als sehr kleines Protein wird Cystatin C von den Nieren vollständig aus dem Blut herausgefiltert. Bei Schädigungen der Nieren sinkt die Filtrationsleistung, erhöhte Blutwerte von Cystatin C sind daher ein Hinweis auf eine gestörte Nierenfunktion. Ursachen können akute oder chronische Nierenfunktionsstörungen sein.
Eine akute Nierenfunktionsstörung (auch akutes Nierenversagen) ist der plötzliche Abfall der Nierenfunktion. Dies führt zu einem Anstieg von Substanzen, die eigentlich mit dem Urin ausgeschieden werden (besonders Harnstoff und Kreatinin). Es kommt zu Vergiftungserscheinungen, es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Ursache für ein akutes Nierenversagen sind:
Chronische Nierenfunktionsstörungen entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und führen zu einem fortschreitenden Funktionsverlust der Nieren. Folgende Erkrankungen der Niere und solche, die Einfluss auf die Nierenfunktion haben, sind:
Außerdem kann die Einnahme von Medikamenten (beispielsweise Methylprednisolon) zu erhöhten Cystatin-C-Werten führen.
Patienten mit einem akuten Nierenversagen müssen umgehend intensiv behandelt werden. Bei chronischen Nierenerkrankungen muss die zugrundeliegende Ursache durch die richtige Therapie ausgeschaltet werden, um ein Fortschreiten zu verhindern.
Gegebenenfalls werden folgende Maßnahmen empfohlen, um Nierenschäden vorzubeugen:
Wenn eine Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) besteht, kommt es häufig zum Fortschreiten der Erkrankung. Betroffene müssen gegebenenfalls eine Dialyse („Blutwäsche“ – ein Verfahren, um schädigende Substanzen aus dem Blut zu entfernen) oder eine Nierentransplantation bekommen.
aktualisiert am 03.09.2019