SL-Bandruptur - was ist die beste Behandlung?

Hallo und guten Tag,
Ich habe sehr lange Volleyball gespielt, dadurch wahrscheinlich die SL-Bandruptur rechts. Wurde erst nach Jahren bemerkt, als ich das Gefühl hatte die Handwurzel ist mir zweimal "rausgehüpft".
Die Handchirurgin hatte darauf hin 2016 die Kapsulodese nach Blatt gemacht und nicht wie anfänglich besprochen, die Brunelli-Op.
Sie sagte zu mir, dass die OP nur 3 bis 4 Jahre hält und danach die Brunelli-OP gemacht werden müsste. Die Schmerzen gingen nie richtig weg, aber ich lernte damit zu leben.
Die Chirurgin ist nicht mehr in Deutschland und der Arzt der noch im MVZ mit dabei war, sagte er kennt die OP Art nicht, bzw warum sie diese gemacht hat (hatte ich noch von einem Oberarzt in München auch gehört).
Meine Frage ist nun:
Ich habe wieder ein "Loch" an der Stelle, bzw sämtliche Schmerzen sind wieder da, sowie das extreme knacken bei einfachsten Bewegungen.
Natürlich möchte ich diesmal sicher sein, dass eine Op, falls nötig, nun auch langfristig ist und die beste Lösung.
Bin Rechtshänder, Arzthelferin und mache dabei einiges am PC, zudem sportlich und es wäre eine Katastrophe, wenn dies alles nicht mehr möglich ist.
Seit der letzten OP muss ich schon auf das Klettern verzichten, da plötzliche Kraftverluste ein Abstürzen fördern.

Was wäre am Besten? Möchte auch arbeitsfähig bleiben!
Ich habe richtig Angst zum Handchirurgen zu gehen.

Hallo, ReOs,
vorweg: Bisher habe ich keine Antwort auf Deine Fragen. Vielmehr frage ich mich als selbst Betroffener wie es bei Dir weitergegangen sein mag.
Ich erlitt vor 15 Jahren eine SL-Bandruptur bei einem Fahrradsturz. Der aufgesuchte Sportarzt untersuchte mich nicht weiter trotz sehr, sehr starker Schmerzen. Er machte mich auch nicht auf die große Gefahr aufmerksam, dass solche Überstreckungen des Handgelenks schnell zur SL-Bandruptur führen kann. Ebenso wenig wusste ich zu dem Zeitpunkt von der schwerwiegenden Progression, wenn diese Verletzung unbehandelt, da unerkannt bleibt. Als ich 2 Jahre nach dem Sturz von meiner Verletzung erfuhr, hatte sie sich bereits zu einem SLAC-Wrist (scapholunärer advanced collaps) ausgebildet. Da infolge des SL-Bandrisses die Handwurzelknochen durch Extraversion oder Flexion "gekippt" (Kahnbein nach dorsal, Mondbein nach palmar) und die Gelenkstrukturen im Radiusbereich bereits ausgerieben waren, war es für eine Reposition von Os Skaphoid oder Os Lunatum zu spät. Bis dahin war ich 3-4- Mal wöchentlich im Tea-Kwon Do-Training. Inzwischen (13 Jahre später) sind die Schmerzen so groß, dass ich
beim Orgel- und Klavierspiel stark eingeschränkt bin, vom Schreinern und Handwerkern ganz abgesehen. Es ist wirklich eine Katastrophe.
Nun ist ein weiterer Sturz vor 3 Monaten hinzugekommen mit mutmaßlicher SL-Ruptur der anderen Hand, noch undiagnostiziert, da es wiederum erst nicht leicht erkennbar ist und man die SL-Belastbarkeit von max. 25 kg überschätzt.

Jetzt meine Fragen: Wie hat sich Deine Lage weiter entwickelt nach knapp 2 Jahren? Zu welchen "Lösungen" bestenfalls bist Du gekommen? Wen und was kannst Du evtl, empfehlen?
Vielen Dank! Skater

Hallo skater,
Erst mal alles Gute für dich, damit du mit der anderen Hand nicht auch so Probleme bekommst! Der Handchirurg bei dem ich als erstes war, meinte, man sieht die SL-Ruptur an der Größe des Gelenkspaltes zwischen den beiden Handwurzeln, deswegen hatte er damals ein Vergleichsröntgen von der linken Hand noch gemacht. Komisch war nur, dass der Radiologe beim MRT dies nicht erkannt hat, aber die Operateurin dann doch wieder. Lass dich nicht unterkriegen! Hartnäckig bleiben !!!

Der weitere Verlauf war, dass ich 12/20 bei dem Arzt im MVZ wieder war, da ich extreme Schmerzen hatte, da meinte dieser nur, dass die nächste Option eine Cortisoninjektion wäre und wenn diese nicht hilft eine "Rettungs-OP" im Sinne einer Versteifung.
Da ich aber noch keine Arthrose habe, werde ich dies nicht machen lassen! Cortison brachte nichts! Hinzu kommt nun, dass ich mich noch mit einer Epicondylitis rumquäle, welche aber von der Fehlbewegung aufgrund der Kippung des Kahnbeines kommt, lt. Orthopäde.

Also Schonung, Akupunktur und Schröpfen helfen meistens, damit zumindestens Ellenbogen und Unterarm sich beruhigen. Ansonsten jährliche radiologische Kontrolle des Handgelenkes und jede Vermeidung von monotonen Sachen, wie z.B. Brief schreiben, viel am Handy tippen..., habe auch sämtliche sportliche Aktivitäten auf die Beine verlagert, wie Tourenski gehen oder Joggen.
Nur in der Arbeit lässt es sich nicht vermeiden, da meinte der Arzt nur ich soll meine Berufsunfähigkeitsversicherung prüfen....

Leider kann ich dir keine Empfehlung auf Bezug von Ärzten geben, ein Bekannter hat mir nur empfohlen die Handchirurgie in München Harlaching (er hat aber ein komplett anderes Krankheitsbild).

Tut mir Leid, dass ich dir nicht weiterhelfen konnte! Vielleicht kannst du ja mal schreiben wie es bei dir weitergegangen ist.

Hallo Reos, 06.02.2005
vielen Dank für Deine Antwort. Ich zitiere hier mal folgenden Zeilen aus der web-site der Lakumed Klinik – Krankenhaus Landshut/Achdorf, damit die Definition Deiner diskutierten bzw. bei Dir durchgeführten Band-Reposition klarer wird: „Die SL-Band-Rekonstruktionen stellen ein anspruchsvolles operatives Verfahren dar, das nur von erfahrenen Handchirurgen durchgeführt werden sollte. Es kommen bei der SL-Band-Rekonstruktion verschiedene Methoden zur Anwendung. Die gebräuchlichsten sind:
Kapsulodese: Es handelt sich bei der Kapsulodese um die Bandrekonstruktion mit einem Bandstreifen aus der Handgelenkskapsel. Dieser Bandstreifen wird straff zwischen dem Kahnbein und Mondbein ausgespannt und meist mit kleinen Knochenankern fixiert.
Operation nach Brunelli: Hierbei handelt es sich um eine SL-Band-Rekonstruktion mit einem Sehnenstreifen von der Vorderseite des Handgelenkes, der durch einen Bohrkanal im Kahnbein an der Rückseite des Mondbeins fixiert wird. Mit diesem aufwändigen Verfahren lässt sich eine meist sehr stabile Verbindung zwischen den beiden Knochen erzielen. Allen Verfahren ist jedoch gemein, dass sie nur den wichtigen hinteren Anteil des Bandes wiederherstellen. Studien haben gezeigt, dass abhängig von der Operationstechnik ein Teil der rekonstruierten Bänder wieder instabil wird.“
[Quelle: [Link anzeigen] am 07.02.2022]
Wenn Du aber noch keine Arthrose hast, scheinen diese OPs doch irgendwie einen gewissen Vorteil erbracht zu haben, wenn man davon absieht, dass Du Schmerzen hast, die nat. das größte Problem darstellen.
Ich habe heute in meiner Sache recherchiert und bin auf diese Seite gestoßen: [Link anzeigen]
Ich erwäge, mich da auch mal wegen des SLACs beraten zu lassen. Bei mir geht es jetzt so weiter, dass ich diese Woche MRT-Bilder von meiner schmerzenden Schulter 4.5 Monate nach Trauma machen lasse und diese nächste Woche in der Orthopädischen Praxis in München bespreche. Dann werde ich auch nach Empfehlungen für Handchirurgen und nach Harlaching fragen.
Vielleicht wäre das auch etwas für Dich? In jedem Fall besser als eine Versteifung der Kandwurzel. Für mich ist das neben den Schmerzen eh der Horror, da ich nebenberuflich Organist bin. Zudem bin ich gelernter Schreiner, aber das Hobeln von Hand u.v.m. kann ich inzwischen vergessen.

Bestätigt sich die Ruptur, hoffe ich, dass eine Rekonstruktion des jüngsten Traumas erfolgreich durchgeführt werden kann. Das Ethianum/Heidelberg schreibt sogar von Prothesen mit 5-8 Jahren Haltbarkeit; wäre was für den fortgeschrittenen SLAC (scapholunären Advanced Collaps).
Eigentlich wollte ich dieses Jahr wieder ins Tea-Kwon-Do einsteigen, aber das kann ich mir wohl jetzt abschminken. TKD hatte ich extra wegen der ersten Verletzung gewählt. Wenn mir beim Skifahren die Hand in der Schlaufe des Skistocks stecken bleibt ist das der Horror… . Beim Skaten hat man wenigstens die richtigen Handprotektoren an. Aber sich aus dem Bett stützen geht gar nicht – nur auf Fäusten. Aber irgendwann drückt sich das Kopfbein (Os Capitatum) auch nach proximal durch, weshalb das nnur eine Notlösung ist.
Soweit mal von mir. Halte mich bitte auf dem Laufenden.

Hallo Skater,

würde mich Interessieren wie es deinen mit Deinen Handgelenken geht und mich gerne mal austauschen.
Habe in beiden Händen einen Ruptur.
Hast Du nochmal was machen lassen ?
Vielleicht können wir auch mal telefonieren wenn das OK für Dich ist.
02452/1595544

Lieben Dank
Markus
Lieb