Im Handgelenk befinden sich acht kleine Knöchelchen (Handwurzelknochen), die eine gute Beweglichkeit in alle Richtungen ermöglichen. Eine Fehlstellung im Handgelenk ist häufig bei Schäden der Handwurzelknochen oder der Gelenke zu sehen. Eine Operation, etwa zur Teilversteifung des Handgelenks, kann notwendig werden, um die daraus entstehenden Beschwerden zu vermindern.
In der Mehrzahl der Fälle ist der Knorpel, der in den Gelenken an den Handwurzelknochen und der Speiche (Radius) vorhanden ist, stark geschädigt (Handgelenksarthrose). Dies ergibt sich meist durch Abnutzungserscheinungen. Bisweilen kann aber auch eine Verletzung am Handgelenk ursächlich für eine Veränderung der Form und Beweglichkeit sein.
Die Schäden aufgrund der Fehlstellung können eine starke Druckempfindlichkeit bewirken. Insbesondere bei Bewegungen treten Schmerzen auf, so dass Aktivitäten mit der Hand nur noch begrenzt möglich sind. Es besteht eine Kraftminderung in den Händen. Eine stark ausgeprägte Fehlstellung fällt bereits vom Anblick her auf.
Zur Diagnostik dienen die Aussagen des Patienten (Anamnese) und die einfache körperliche Untersuchung, vor allem auf Beweglichkeit. Röntgenaufnahmen können einen Teil der Veränderungen darstellen.
Bei Brüchen von Elle oder Speiche (Unterarmknochen) können sich ähnliche Symptome ergeben.
Bei Arthrose können verschiedene Medikamente die Beschwerden lindern. Auch gezielte Krankengymnastik ist oftmals sinnvoll.
Bei noch nicht besonders ausgeprägten Veränderungen kann die Funktion des Handgelenks zum Teil bestehen bleiben, bei zu starker Schädigung muss es komplett versteift werden.
Für den Eingriff wird eine Regionalanästhesie (Betäubung eines größeren Körperbereiches) oder eine Vollnarkose vorgenommen.
Es kann eine so genannte Blutleere zur Operation vorgenommen werden. Dazu wird eine Manschette um den Arm gelegt, um den Blutfluss zu stoppen. Ermöglicht wird somit eine bessere Sicht, da weniger störendes Blut vorhanden ist, und außerdem ist der Verlust an Blut geringer.
Zunächst müssen die geschädigten Reste des Knorpels und meist auch des anliegenden Knochens herausoperiert werden. Gegebenenfalls muss auch ein kompletter Handwurzelknochen herausgeholt werden. Die Knöchelchen werden so verschoben, dass sie wieder richtig liegen. Die Grenzflächen zu den vorherigen Gelenken hin werden angeraut. Nun wird eine längliche Vertiefung in die Knochen eingearbeitet, die von der Speiche am Unterarm bis hin zu einem der Mittelhandknochen (meist der zweite oder dritte) verläuft.
Zur Versteifung mit einer Metallplatte wird dann durch Schrauben eine Platte an den Knochen festgemacht. Ist die Knochensubstanz vermindert, wird an diese Stelle Knochenmaterial, beispielsweise aus der angelegten Vertiefung oder aus dem eigenen Beckenkamm, eingearbeitet.
Ebenfalls kann die Versteifung mit einem Knochenspan erfolgen. Dazu wird ein entsprechendes Knochenstück aus dem eigenen Beckenkamm herausoperiert und in die Vertiefung gesetzt. Dabei werden ebenfalls Schrauben zum Fixieren verwendet.
Mitunter zeigt sich erst während der Operation, dass eine Teilversteifung oder andere Therapie eigentlich ausreichend ist. Auch bei auftretenden Komplikationen kann es nicht ausgeschlossen werden, dass auf eine andere Behandlungsmethode übergegangen werden muss.
Strukturen im Operationsgebiet können verletzt werden. Es können Blutungen, Nachblutungen und Blutergüsse (Hämatome) entstehen, bei Nervenverletzungen kann es zu Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen kommen, was nur selten dauerhaft ist. Infektionen, Wundheilungsstörungen sowie überschießende Narbenbildung können sich ergeben. Auch allergische Reaktionen können auftreten. Bei angelegtem Verband können Knochen und Weichteile stark geschwächt werden, auch das Sudeck-Syndrom, bei dem zusätzlich starke Schmerzen bestehen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Durch die Versteifung der Handwurzelknochen kommt es meist zur Besserung der Beschwerden. Allerdings können die Schmerzen erneut stärker werden, beispielsweise bei weitergehender Arthrose. Beugen, Strecken und Seitwärtsbewegen der Hand ist durch die Versteifung nicht mehr möglich, die Hand ist mäßig gestreckt. Die Drehung im Unterarm sowie auch Finger und Daumen werden jedoch durch den Eingriff nicht beeinträchtigt.
Oftmals müssen gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin® oder Marcumar® abgesetzt werden. Dies erfolgt in Absprache mit dem Arzt.
Bei ambulant stattfindender Operation muss sich der Patient abholen lassen und sollte für einen Tag kein Auto fahren, keine Maschinen bedienen und auch keine bedeutsamen Entscheidungen treffen.
Für mehrere Wochen (Metallplatte: zwei bis vier Wochen, Knochenspaneinpflanzung: sechs bis acht Wochen) ist eine Schonung der operierten Hand notwendig. Krankengymnastik kann den Heilungsverlauf positiv beeinflussen, insbesondere müssen Gelenke, die von der Operation nicht betroffen sind, regelmäßig bewegt werden.
Zeigen sich Besonderheiten, die Symptome einer Komplikation sein könnten, sollte der Arzt kurzfristig informiert werden.
aktualisiert am 15.03.2022