Hallo, ich schicke Ihnen mal hier meine Stellungnahme zu einem solchen Problem vom 05.02.2011. Ist übrigens unter: "Klackern im Hals" problemlos zu googeln!
Beste Grüße Dr.Michael Schedler
PS: der Pat. ist bis heute beschwerdefrei! Habe außerdem 5 weitere Fälle dieser Art operiert, die gut gegangen sind.
05.02.2011 von Dr.Michael Schedler
Klacken im Hals
Hallo, es gibt verschiedene Normvarianten, aber auch Fehlbildungen des Zungenbeins, die heute durchaus diagnostisch erfassbar sind! Die Symptome sind häufig: Klossgefühl im Hals (Pat. oft gar nicht bewusst, da sie es nicht anders kennen, wohl aber nach erfolgreicher Op angeben!), Schwierigkeiten beim Schlucken generell oder zB bei "dicken Tabletten", das Gefühl nicht richtig durchatmen zu können, besonders bei Rückenlage ("ich kann überhaupt nicht auf dem Rücken schlafen!", Geräusche beim Atmen, "Klackern im Hals" ("irgendetwas klappt mehrmals täglich im Hals zu"), Schnarchen oder "Röcheln",
Schlafapnoe (Aussetzer im Schlaf), Intubationsprobleme (Probleme den Atmungsschlauch bei Ops einzubringen) und weiteres!
Die Diagnose kann auf Grund der Symptome, d.h. Vorgeschichte und einer Schlaflaboruntersuchung, immer gefolgt von einer sog. Schlafendoskopie auch Somnoskopie (lat. Somnus der Schlaf) genannt, gestellt werden! Ich beschäftige mich seit ca. 12 Jahren mit der "supraglottischen Obstruktion", d.h. Engstellung oberhalb des Kehlkopfs - genauer oberhalb der Stimmbandebene - und der Therapie dieser Erkrankung. Habe auch begonnen darüber zu publizieren, gerne mal unter "schedler, supraglottic obstruction" googeln!
In der Regel kann durch apparative Maßnahmen, zB N-CPAP-Maske, aber auch durch operative Eingriffe geholfen werden, da gerade solche Patienten gar nicht so selten Probleme haben eine Maskenbeatmung zu tolerieren! Das primäre Ziel ist es dann operativ eine Toleranz der N-CPAP Therapie zu erreichen!
Anders liegt der Fall, wenn auch tagsüber und in aufrechter Haltung Atemprobleme und
Schluckstörungen bestehen! Hier sollte bei entsprechenden Beschwerden der Versuch unternommen werden durch eine "Erweiterungsoperation" Linderung oder Heilung zu schaffen!
Ich habe viele Patienten (ca 150 !) mit verschiedenen Formen der supraglottischen Obstruktion behandelt und kann hier über einen 20 jährigen jungen Mann berichten, der angab bis zu 50 Mal pro Tag ein "Klackern" im Hals zu bemerken und dabei das Gefühl, als "ginge der Kehlkopf zu"! Die Schlaflaboruntersuchung war unergiebig und brachte nur minimale Befunde: weniger als 5 Aussetzer pro Stunde (AHI< 5/h) und annähernd normale Sättigungswerte. Bei der Schlafendoskopie zeigte sich allerdings eine sehr große, flache Epiglottis (Kehldeckel) und ein sehr enger Schlund mit weit nach hinten verlagertem Zungenbein, was auch die
Intubation bei der späteren OP sehr schwierig machte! Durch einen relativ kleinen Eingriff (ca. 30 min), konnte die Engstellung verbessert werden und der Pat. gab schon unmittelbar nach Op an: "freier Durchatmen zu können", "mehr Luft im Hals zu haben"! Erstaunlicherweise war auch das "Klackern" verschwunden und der Pat bemerkte, dass er "jetzt keinen Kloß mehr im Hals habe"!
So, ich hoffe das war nicht zu langatmig, denke aber dass die Lektüre für Leute die unter solchen Beschwerden wirklich leiden nicht langweilig war!
Für Rückfragen bin ich Internet und auch unter meiner Emailadresse: dr.schedler@[Link anzeigen] erreichbar!
Alles Gute von
Dr.med.Michael Schedler