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Morbus Meniere oder etwas anderes? Was könnte es noch sein?

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4 Beiträge - 672 Aufrufe
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Tim_1993  fragt am 07.12.2020
Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit wegen Schwindelattacken in Behandlung.
Die ersten Schwindelattacken hatte ich in meiner Kindheit. Immer wieder vergingen einige Monate/ Jahre bis die nächste kam. Eine Zeit lang (knapp 7-8 Jahre) waren sie gänzlich verschwunden. Die Schwindelepisoden wurden nie von Hörminderung, Tinnitus etc. begleitet.

Mein Hausarzt konnte mir nicht wirklich helfen. Eine neurologische Untersuchung CT blieb ohne Befund.

Ich hatte einige Jahre Ruhe. Vor kurzem, im August diesen Jahres, kam eine erneute Schwindelattacke (Drehschwindel) hinzu. Ich suchte einen HNO-Arzt auf, der nach einigen Untersuchungen ein MRT des Kopfes und ein Blutbild (neurotrope Viren) anordnete.
Beides ohne Befund. Im Blutbild konnte nur ein leichter Infekt festgestellt werden, aber nichts von Belang.
Eine Hörminderung lag nicht vor. Der Gleichgewichtstest blieb ebenfalls ohne Befund. (Zudem muss ich sagen, ich war erst zwei Tage nach dem Auftreten in der Praxis, da die Probleme an einem Samstag auftraten. Vorher suchte ich einen notärztlichen Dienst auf, der mir ein Medikament mit Cortison verschrieb und mir den Besuch einer HNO-Praxis geraten hat)
Das Cortison-Medikament setzte ich nach dem Besuch in der HNO-Praxis ab und nahm nur noch Vomex für die nächsten Tage. Auf Anraten meines Arztes natürlich.

Gestern kam es zu einem erneuten Schub. Beim Aufstehen merkte ich schon leichte Schwindelerscheinungen beim schnellen Drehen des Kopfes. Auf der Arbeit merkte ich dann das der Schwindel stärker wurde und sich zu einem starken Drehschwindel formte. Ich meldete mich krank und schleppte mich nach Hause. Dort musste ich mich aufgrund des Schwindels und der einsetzenden Übelkeit übergeben. Anschließend habe ich mich hingelegt. Dies erscheint mir als aushaltbar und ich merke den Schwindel dann eigentlich nicht. Nur im Stehen oder bei schnellen Bewegungen des Kopfes im Liegen setzt der Schwindel stark ein.

Ich ging nachmittags zum HNO, bekam Alavert und Betavert für die Erstmedikation. Alavert sollte ich nur gestern (Sonntag) nehmen. Betavert 24mg (Betahistidin) erstmal durchgehend Tabletten täglich (morgens/mittags/abends je eine).
Heute Morgen war ich erneut da.
Es wurden einige Tests durchgeführt. Hörtest, Gleichgewichtstest, Trommelfellmessung...
Mein Arzt sagte mir heute noch, dass nach den Feststellungen, die er machen konnte, alles so aussieht als würde eine Störung des Innenohres vorliegen. Lagerungsschwindel konnte ausgeschlossen werden. Ich habe nun einen erneuten Termin beim MRT, das speziell das Innenohr aufnehmen kann.
Heute geht es mir schon wieder einigermaßen gut. Ich habe viel geschlafen, weil ich total müde war. Habe seit heute Morgen, nach dem Besuch in der Praxis, Kopfschmerzen im Stirnbereich, die gestern noch nicht da waren.

Das Thema beunruhigt mich etwas, da auch beruflich einiges an der Diagnose hängen würde. Morbus Meniere wäre hierbei wahrscheinlich ein K.O.-Kriterium für meinen Job.
Andererseits fehlen die Symptome der Hörminderung mit Tinnitus.

Was bei beiden Schwindelschüben seltsam war. Vorher war ich immer gestresst habe wenig geschlafen/ viel gearbeitet und nicht allzu wenig Alkohol getrunken. Nicht übermäßig/ich war nicht betrunken, aber in letzter Zeit kamen abends meist das ein oder andere Bier dazu. Tagsüber habe ich meist zu wenig Wasser getrunken. Mein Konsum bestand hauptsächlich aus Kaffee abends 1,2 oder 3 Bier (0,33l) und - wie gesagt- zu wenig Wasser.

Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit ähnlichen Symptomen, die anschließend gut in den Griff zu bekommen waren??

Zuletzt sei gesagt, dass ich weiß, dass eine Ferndiagnose schwierig/ unmöglich ist und ich auch großes Vertrauen in meinen HNO-Arzt habe. Dennoch habe ich aus Sorge vor der Schockdiagnose (Morbus Meniere), diese Zeilen verfasst.
Eventuell kann mir jemand diese Sorge etwas nehmen und hat eine Ahnung, was noch hinter dem Schwindel stecken könnte. Ich habe nämlich wenig Interesse daran, meinen Beruf zu wechseln...

Beste Grüße und vielen Dank für Bemühungen und Antworten auf meinen Beitrag :)

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Portrait Prof. Dr. med. Rolf Issing, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und Plastische Gesichtschirurgie, Bad Hersfeld, HNO-Arzt
Prof. Dr. Issing  sagt am 08.12.2020
Guten Morgen,
Schwindel kann sehr bedrohlich und unangenehm sein. Da fühle ich mit Ihnen und finde Ihre Formulierung zur Problematik einer Ferndiagnose sehr vernünftig.
Der M. Menière ist sicher eine Möglichkeit, auch wenn die Symptome Hörminderung und Ohrgeräusche nicht vorhanden sind. Daneben gibt es noch die vestibuläre Migräne, die sich ähnlich äußert. Nach Ihrer Schilderung ist Ihre Abklärung und Therapie bisher sehr nachvollziehbar abgelaufen und ich empfehle Ihnen, vor allem Ihrem HNO-Arzt zu vertrauen und sich von ihm beraten zu lassen.
Alles Gute!
P. R. Issing

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Tim_1993  sagt am 08.12.2020
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Die nimmt mir zwar nicht die Sorge, da sich die Wahl zwischen vest. Migräne und M. Meniere eher nach Pest oder Cholera anhört und beides mich meinen Job kosten wird, aber gut... So muss ich wohl der Realität ins Auge blicken..

Vielen Dank und beste Grüße!

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Ralf1966  sagt am 29.12.2021
Hallo
Habe seit Zeit vielen Jahren Morbus Meniere.

Ich habe gemerkt, dass es mir bei Einnahme von Kortison immer besser ging.
Ich nehme jetzt seit 5 Monaten 5mg Cortison, und es ist wie ein Wunder .)
Ich habe keine Anfälle mehr gehabt und höre auch wieder besser.

LG Ralf

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