Kopfschmerzen und damit auch Schmerzen am Hinterkopf sind ein Symptom, das viele Menschen kennen. Oft sind die Ursachen harmlos. Man unterscheidet dabei primäre von sekundären Kopfschmerzen. Bei primären Kopfschmerzen ist der Kopfschmerz, beispielsweise eine Migräne, die eigentliche Erkrankung. Sie machen insgesamt etwa 90 Prozent der Kopfschmerzfälle aus, die dem Arzt vorgestellt werden. Primäre Kopfschmerzen treten allerdings selten nur am Hinterkopf auf. Bei sekundären Kopfschmerzen ist der Kopfschmerz die Folge einer anderen Erkrankung. Verspannungen, eine Prellung, Abnutzungserscheinungen an der Halswirbelsäule, Stress – all das können Ursachen für sekundäre Schmerzen am Hinterkopf sein. Sekundäre Kopfschmerzen werden häufig von weiteren Symptomen begleitet. Schwerwiegende Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder ein Hirntumor liegen nur in sehr seltenen Fällen vor, wenn Schmerzen am Hinterkopf bestehen.
Kopfschmerzen am Hinterkopf können dumpf, stechend, ziehend, pochend, drückend sein. Sie können sehr stark oder nur schwach ausgeprägt sein. Die Schmerzen können plötzlich auftreten oder über einen längeren Zeitraum bestehen. Das Beschwerdebild gibt erste Hinweise auf die Ursache der Kopfschmerzen. Am Hinterkopf sind sie häufig eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung (Kopfschmerzen als sekundäre Ursache).
Viele Menschen leiden mehr oder weniger oft an Spannungskopfschmerzen. Dabei unterscheidet man episodische und chronische Spannungskopfschmerzen. Die episodische Form kommt an weniger als 15 Tagen im Monat vor. Der Schmerz kann eine halbe Stunde oder mehrere Tage anhalten. Bei der chronischen Form ist der Kopfschmerz an mehr als 15 Tagen im Monat präsent und dann kontinuierlich, möglicherweise mit wechselnder Intensität. Warum Spannungskopfschmerzen auftreten, ist größtenteils unklar. Eine reduzierte Schmerzschwelle und eine Überreaktion des Gehirns auf bestimmte Reize werden diskutiert. Einige Faktoren können Spannungskopfschmerzen mit auslösen. Hierzu zählen Stress, Schlafprobleme, Nackenprobleme, stark angestrengte Augen oder auch Störungen in den Kiefergelenken. Symptome sind beidseitige Schmerzen, die im Bereich der Augen beginnen und sich über den ganzen Kopf ausbreiten bis zum Hinterkopf. Die Betroffenen berichten, dass es sich anfühlt wie ein Band um den Kopf oder als ob der Kopf in einem Schraubstock eingespannt wäre. Die Ausprägung der Schmerzen ist oft leicht- bis mittelgradig.
Die Therapie besteht aus mehreren Säulen. Zur Linderung der Schmerzen kommen Schmerzmedikamente zur Anwendung. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Einnahme von Schmerzmitteln kein Dauerzustand wird. Sie kann die Symptomatik letztlich noch verstärken (medikamenteninduzierter Kopfschmerz). Bei manchen Menschen hilft auch Koffein gegen Kopfschmerzen (in anderen Fällen kann es jedoch auch Kopfschmerzen auslösen). Bei chronischem Spannungskopfschmerz kommen auch Medikamente zur Behandlung und Vorbeugung von Migräne zum Einsatz. Wichtig sind vor allem Maßnahmen, die die Auslöser reduzieren oder beseitigen. Ein gesunder Schlafrhythmus, Stressreduktion, Haltungsschulung und Physiotherapie zur Linderung von Nackenbeschwerden und Kieferproblemen zählen hierzu. In manchen Fällen kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein.
Der Migräne-Kopfschmerz zählt zu den primären Kopfschmerzen. Von einer Migräne sind Menschen betroffen, deren Nervensystem leicht stimuliert werden kann, also im Vergleich zu anderen Menschen empfindlich auf Reize reagiert. Es gibt viele Ereignisse und Bedingungen, die einen Migräneanfall auslösen können. Hierzu gehören Schlafmangel, Stress, Wetterumschwünge und starke Sinnesreize wie intensive Gerüche, Lichtblitze oder Diskokugeln. Auch der Verzehr bestimmter Lebensmittel oder von Rotwein löst bei manchen Menschen einen Migräneanfall aus. Typische Symptome sind einseitige, pulsierende Kopfschmerzen. Diese treten häufig auch am Hinterkopf auf. Eine Ausstrahlung in Richtung Stirn und Auge ist ebenfalls möglich. Begleitende Symptome sind häufig eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm. Übelkeit und Erbrechen können hinzukommen. Häufig sind die Kopfschmerzen und die Begleitsymptome so einschränkend, dass der Betroffene seinen Alltag unterbrechen und sich zurückziehen muss. Die Dauer der Schmerzen kann individuell sehr unterschiedlich sein. Von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen ist alles möglich. Bei vielen Betroffenen kündigt sich ein Migräneanfall durch bestimmte Zeichen an. Appetitverlust, Heißhunger, aber auch Stimmungsschwankungen gehören dazu. Manche Menschen mit Migräne haben als Vorbote eine sogenannte Aura, bei der es unter anderem zu verschiedenen Sehstörungen oder zu weiteren Symptomen wie Sensibilitätsstörungen kommt, bevor die Migränekopfschmerzen beginnen.
Muskelverspannungen können zu den häufigsten Gründen für Kopfschmerzen und Schmerzen am Hinterkopf gerechnet werden. Die Schulter-Nacken-Muskulatur hat einen direkten Bezug zum Hinterkopf. Schmerzsignale können weitergeleitet werden. Verspannte Muskulatur wird nicht mehr gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und beginnt irgendwann zu schmerzen. Ein verspannter Schultergürtel bringt auch Stress auf die Halswirbelsäule. Gefäße und Nerven werden irritiert oder teilweise eingeengt. Kopfschmerzen können entstehen. Abhängig von den betroffenen Nervenbahnen kommt es zu Schmerzen im Hinterkopf oder anderen Kopfbereichen wie Stirn und Schläfe. Die Ursache für Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich sind häufig Überbelastungen oder Fehlbelastungen im Alltag. Eine sitzende berufliche Tätigkeit, wenig Bewegung, falsches Schuhwerk, schwere körperliche Arbeit, das Tragen schwerer Taschen auf einer Seite anstatt eines Rucksacks, der das Gewicht gleichmäßig verteilt – all das kann zu Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich führen. Eine ungünstige nächtliche Liegeposition kann Verspannungen und Kopfschmerzen mit begünstigen. Auch Stress oder Angst können Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich auslösen, ebenso wie Zugluft oder nächtliches Zähneknirschen. Die Beschwerden sind schmerzende Muskeln am Schultergürtel und im Nacken und oft eine eingeschränkte Beweglichkeit in der Halswirbelsäule und schmerzhafte Drehbewegung des Kopfes. Kopfschmerzen, auch am Hinterkopf, sind ein häufiges Symptom. Dabei können die Schmerzen einseitig oder beidseitig auftreten. Schwindel, Tinnitus (Ohrgeräusche) oder auch Kribbeln oder Taubheit in einem oder beiden Armen sind möglich.
Zur Behandlung der Nackenverspannung gilt es die auslösende Ursache zu vermeiden. Zur Therapie gehören alle Maßnahmen, die helfen, die Muskelspannung zu reduzieren und zu normalisieren. In ausgeprägten Fällen können zu Beginn der Therapie Medikamente helfen, die die Muskelspannung senken (Muskelrelaxanzien). Entzündungshemmende Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac können ebenfalls sinnvoll sein. Wärme (Kirschkernkissen, wärmende Salben, ein warmes Bad) wirkt muskelentspannend. Massagen fördern die Durchblutung und lösen damit ebenfalls verspannte Muskulatur. Physiotherapie kann helfen, ungünstige Haltungs- und Bewegungsmuster zu erkennen und zu korrigieren. Sie dient auch zur Stärkung der Nackenmuskulatur und zur Lösung von Verspannungen. Das Erlernen von Entspannungsverfahren wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Tai Chi, Qi Gong, Yoga, Meditation ist ratsam. Auch ausreichend Bewegung im Tagesverlauf wird empfohlen. Akupunktur kann einigen Betroffenen ebenfalls helfen. In einzelnen Fällen kann die Injektion von Betäubungsmitteln in Nervenwurzeln zur Unterbrechung der Schmerzweiterleitung in Betracht kommen.
Viele Menschen leiden im Rahmen eines HWS-Syndroms regelmäßig unter Kopfschmerzen, auch am Hinterkopf. Der Begriff HWS-Syndrom beschreibt Beschwerden im Bereich des Nackens und der Halswirbelsäule. Dabei können die Ursachen vielfältig sein. Verschleißerscheinungen (Arthrose) an der Halswirbelsäule, ein vorangegangenes Schleudertrauma, Muskelverspannungen, einförmige Haltungen oder Tätigkeiten, Bandscheibenvorfälle – all diese Faktoren können zu einem HWS-Syndrom beitragen. Ein HWS-Syndrom beginnt oft schleichend und wird im Laufe der Zeit stärker. Charakteristisch sind Schmerzen im Bereich des Schultergürtels und des Nackens, die in den Hinterkopf ausstrahlen. Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule sind häufig damit verbunden. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) oder Schwindel kommen vor, manchmal auch Gleichgewichtsstörungen, Schluckbeschwerden oder Probleme mit den Augen. Sensibilitätsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln in den Armen sind ebenfalls möglich.
Die Therapie erfolgt normalerweise konservativ (ohne Operation). Schmerzlindernde und muskelentspannende Medikamente können verordnet werden. Physiotherapie ist eine wichtige Maßnahme. Hier können Schmerzen gelindert und das Bewegungsausmaß wieder verbessert werden. Eigenübungen zur Dehnung und Kräftigung können angeleitet werden. Wärmeanwendungen wirken oft symptomlindernd. Regelmäßige und ausreichende Bewegung, am besten an der frischen Luft, wird empfohlen. Das Erlernen von Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training oder Tai Chi ist ratsam.
Die Bandscheibe ist eine knorpelige Verbindung zwischen zwei Wirbelkörpern. Jede Bandscheibe besteht aus einem inneren Gallertkern und einem äußeren festen Faserring. Funktion der Bandscheibe ist es, Stöße auf die Wirbelsäule abzupuffern. Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zu einer Vorwölbung des Gallertkerns (Protrusion) oder einem vollständigen Riss des Faserknorpels mit Durchtritt des Gallertkerns in den Wirbelkanal. Durch den Vorfall werden Rückenmarksnerven, die im Wirbelkanal verlaufen, gequetscht. Dies führt je nach Schwere und Lage des Vorfalls zu starken Rückenschmerzen, die in Arme und Beine ausstrahlen können. Es kommt dort zu Taubheitsgefühl und Kribbeln bis hin zu Lähmungserscheinungen. Tritt der Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule auf, kann es außerdem zu migräneartigen Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Nackenschmerzen und Ohrengeräuschen kommen. Häufigste Ursachen für einen Bandscheibenvorfall sind Überbelastung (Bewegungsmangel, Fehlhaltung, Übergewicht) und altersbedingte Verschleißerscheinungen mit Vorschädigung der Bandscheibe. Ein Vorfall kann aber auch spontan ohne äußeren Anlass auftreten oder Folge eines Unfalls sein.
Die meisten Bandscheibenvorfälle heilen konservativ (ohne eine Operation). Wichtig ist, die Bandscheibe zu entlasten. Zu vermeiden sind unter anderem lange Autofahrten, pausenloses langes Sitzen am Computer, Sportarten mit hohem Aufprall wie Joggen, Skifahren oder Ballsportarten (beispielsweise Tennis). Weitere Maßnahmen sind Physiotherapie, Wärmebehandlung, Schmerztherapie und eventuell eine stützende Halskrause. Die konservative Behandlung sollte etwa sechs bis acht Wochen durchgeführt werden mit anschließender Rehabilitation von zwei bis drei Wochen. Stellt sich in der Zeit keine Besserung ein, wird die vorgefallene Bandscheibe operativ entfernt. Wenn es zu Lähmungserscheinungen kommt, ist in der Regel eine Operation nötig.
Bei einer Okzipitalneuralgie handelt es sich um Nervenschmerzen, die den Nervus occipitalis (Hinterhauptsnerv) betreffen. Es handelt sich um drei sensorische Nerven (dienen der Aufnahme von Sinnesempfindungen), die vom oberen Teil des Halses zum Hinterkopf verlaufen. Ursache kann eine Schädigung oder eine Reizung dieser Nervenäste sein. Eine Schädigung ist durch einen Unfall mit Verletzung im Bereich des Nackens (wie Schleudertrauma) oder des Hinterkopfes möglich. Eine Reizung des Nerven kann durch muskuläre Verspannungen im Nacken oder durch verschleißbedingte Veränderungen (Arthrose) an der Halswirbelsäule ausgelöst werden. Des Weiteren kann ein Diabetes mellitus zu Nervenentzündungen und Nervenschmerzen führen – dies ist auch beim Nervus occipitalis möglich. Ganz selten kann ein Tumor für die Reizung des Hinterhauptsnerven verantwortlich sein. Typisch für die Okzipitalneuralgie sind Schmerzen im Bereich des oberen Nackens und des Hinterkopfes. Diese können Richtung Auge und in andere Bereiche des Kopfes wie in Richtung Stirn oder Schläfe ausstrahlen. Meist tritt die Neuralgie einseitig auf. Zusätzlich kann die Kopfhaut extrem berührungsempfindlich sein. Das erschwert Vorgänge des täglichen Lebens wie Kämmen oder das nächtliche Liegen auf dem Kopfkissen.
Die Therapie erfolgt zunächst konservativ (ohne Operation). Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wirken der Reizung entgegen. Muskelentspannende Medikamente können auch hilfreich sein. Je nach Ursache kommen zusätzlich Wärmetherapie oder Physiotherapie zur Anwendung. Zusätzlich helfen Maßnahmen wie Akupunktur oder Triggerpunktbehandlung zur Entspannung der Nackenmuskulatur. Bringen diese Maßnahmen keine ausreichende Linderung, besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Blockade des Hinterhauptsnerven. Das bedeutet, dass ein lokal wirkendes Betäubungsmittel in die Nähe des Nerven gespritzt wird. Hilft auch dies nicht im gewünschten Maß, kann der Nerv operativ entlastet werden, eine Nervenvereisung (Kryoneurolyse) durchgeführt werden oder ein Nervenstimulator eingesetzt werden. Dieser hemmt die Weiterleitung von Schmerzsignalen.
Gehirnerschütterungen können als Folge von Unfällen und Stürzen vorkommen. Sie sind die leichteste Form eines Schädel-Hirn-Traumas. Bei einem Schlag gegen den Kopf oder bei einem Anprall an einen harten Gegenstand stößt das Gehirn im Schädel gegen die harten Schädelknochen. Eine Gehirnerschütterung ist die Folge. Symptome einer Gehirnerschütterung können sofort oder zeitverzögert auftreten. Typisch sind Kopfschmerzen, bei Anprall am Hinterkopf sind sie auch dort am stärksten ausgeprägt. Schwindel, Übelkeit und Erbrechen kommen oft dazu. Es ist möglich, dass der Betroffene kurzzeitig bewusstlos ist oder Erinnerungslücken aufweist. Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit, ein veränderter Geschmackssinn oder Geruchssinn können ebenfalls Ausdruck einer Gehirnerschütterung sein.
Die Therapie bei einer leichten Gehirnerschütterung besteht aus Schonung und Bettruhe. Schmerzstillende Medikamente können die Kopfschmerzen lindern. Die Sinnesorgane (Augen und Ohren) sollten entlastet werden. Fernsehen, Lesen oder laute Geräusche sollten in den ersten Tagen vermieden werden. Eine Gehirnerschütterung heilt in der Regel folgenlos aus. Wird eine schwere Gehirnerschütterung vermutet, bleibt der Betroffene meist für 24 Stunden zur Überwachung im Krankenhaus. So kann auf eine Verschlechterung des Zustandes schnell und adäquat reagiert werden.
Eine Subarachnoidalblutung ist eine Form von Blutung im Gehirn, genauer gesagt zwischen den Hirnhäuten. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand und muss sofort notfallmedizinisch behandelt werden. Die Ursache kann ein Unfall mit Beteiligung des Kopfes sein. Häufig führt das Platzen eines Aneurysmas (Ausweitung an einer Gefäßwand) zu einer Subarachnoidalblutung. Die Symptome sind plötzlich eintretende, massive Kopfschmerzen (Vernichtungskopfschmerz), besonders am Hinterkopf. Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und Bewusstseinsstörungen sind weitere häufige Symptome.
Ein schnelles Handeln ist ausschlaggebend für das Überleben und die Prognose. Eine Hirnblutung führt rasch zum Anstieg des Drucks im Gehirn. Dies kann zu bleibenden Hirnschäden führen. Die Therapie besteht aus absoluter Bettruhe. Medikamente zur Blutdruckregulierung werden ebenso eingesetzt wie Medikamente zur Schmerzlinderung. Liegt als Grund ein geplatztes Aneurysma (Gefäßausweitung) vor, wird in vielen Fällen ein operativer Eingriff durchgeführt, um die Blutung zu stillen oder um eine erneute Blutung zu verhindern.
Die Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der es zu chronischen Entzündungsprozessen kommt. Die Ursache der Multiplen Sklerose ist noch weitgehend ungeklärt. Kopfschmerzen gelten nicht als klassisches Symptom, aber gut die Hälfte aller Betroffenen klagt auch über Kopfschmerzen. Dabei handelt es sich überwiegend um migräneartige Kopfschmerzen. Die genauen Zusammenhänge zwischen Multipler Sklerose und Kopfschmerzen sind noch unklar. Es gibt die Vermutung, dass die Entzündungsprozesse im Gehirn die Schmerzen verursachen. Ebenso können Kopfschmerzen eine Nebenwirkung von Medikamenten zur Behandlung der Multiplen Sklerose sein.
Was eine Therapie der Kopfschmerzen betrifft, so sollte mit den behandelnden Ärzten besprochen werden, inwieweit beispielsweise Medikamente gegen Migräne eingenommen werden können.
In seltenen Fällen können Gehirntumore die Ursache für Schmerzen am Hinterkopf sein. Wenn die Kopfschmerzen eine völlig andere Qualität haben als Kopfschmerzen, die man kennt, oder wenn man sonst nie an Kopfschmerzen leidet, sollte man hellhörig werden und einen Arzt aufsuchen. Neben Kopfschmerzen können im Verlauf der Erkrankung Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Sprachstörungen, Bewusstseinsstörungen, Kribbeln oder Taubheit, Lähmungen und andere Beschwerden auftreten.
Mögliche Therapieansätze bei Gehirntumoren sind Bestrahlungen, Operation und Chemotherapie sowie Kombinationen daraus.
Der Processus mastoideus ist ein Knochenfortsatz hinter dem Ohr. Infolge einer Mittelohrentzündung (Otitis media acuta) kann es zu einer Entzündung des Processus mastoideus kommen. Typische Symptome sind Ohrenschmerzen, Schmerzen hinter dem Ohr und am Hinterkopf. Aufgrund der Entzündung fühlen sich die Schmerzen oft pochend an. Rötung und Schwellung hinter dem Ohr sind üblich. Zusätzlich tritt oft eine Verminderung des Hörvermögens auf. Ausfluss aus dem Ohr kommt in der Regel auch hinzu.
Die Therapie der Wahl erfolgt mittels Antibiotika. Zu Beginn werden diese oft über die Vene (intravenös) verabreicht. Später erfolgt die Gabe dann über Tabletten. Bildet sich die Entzündung nicht zurück oder hat sich am Knochen ein eitriger Abszess (Entzündungshöhle) gebildet, muss der betroffene Teil des Processus mastoideus operativ entfernt werden (Mastoidektomie).
Eine Entzündung der Hirnhäute kann durch Viren, Bakterien, selten auch Pilze oder Parasiten verursacht werden. Eine bakterielle Meningitis ist häufiger als eine virale. In einzelnen Fällen sind auch andere Auslöser wie eine Krebserkrankung, entzündliche Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen durch Fehlsteuerung des Immunsystems) oder Medikamentennebenwirkungen für eine Hirnhautentzündung verantwortlich. Kinder und Jugendliche sind häufiger betroffen als Erwachsene. Symptome sind unter anderem Fieber, Nackenschmerzen, Steifigkeit des Nackens und Kopfschmerzen, auch am Hinterkopf. Auch Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Eine Überempfindlichkeit auf Lichtreize oder Geräusche ist ebenfalls ein häufiges Symptom. Es kann außerdem zu Krämpfen der Streckmuskulatur am Rücken und am Nacken (Opisthotonus) kommen. Dies führt zu einer überstreckten Körperhaltung. Eine Meningitis ist ein medizinischer Notfall. Vor allem unbehandelt kann sie lebensgefährlich werden.
Die Therapie erfolgt im Krankenhaus. Eine Therapie mit Antibiotika wird unmittelbar begonnen, auch wenn noch nicht klar ist, ob es sich wirklich um eine bakterielle Meningitis handelt. Zunächst wird ein breit (gegen viele Bakterien) wirkendes Antibiotikum über die Vene verabreicht. Sobald durch die Laboruntersuchungen festgestellt werden konnte, um welches Bakterium es sich handelt, wird ein spezifisch wirkendes Antibiotikum eingesetzt. Zusätzlich wird oft Cortison verabreicht. Ist der Auslöser der Meningitis kein Bakterium, sondern ein Virus, werden die Symptome mit schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten behandelt. Bettruhe ist wichtig. Wenn weder Bakterien noch Viren die Ursache für die Meningitis sind, wird primär die zugrundeliegende Erkrankung behandelt. Wird die Meningitis rechtzeitig therapiert, sind die Heilungschancen oft gut. Es besteht aber das Risiko von bleibenden Schäden wie Lähmungen, Hörproblemen sowie kognitiven (Wahrnehmung und Denken betreffenden) und psychischen Beeinträchtigungen.
Eine Prellung am Hinterkopf kann durch einen Sturz oder ein Anschlagen des Kopfes leicht entstehen. In der Regel ist sie harmlos. Symptome sind Schmerzen am Hinterkopf. Eine Schwellung kommt häufig dazu.
Bei einer leichten Prellung ohne weitere Beschwerden ist eine ärztliche Therapie normalerweise nicht nötig. Gegen die Schwellung und die Schmerzen hilft Kühlung. Hierzu eignen sich ein mit kaltem Wasser getränkter Lappen oder ein Kühlpack, das mit einem dünnen Tuch umhüllt wird. Schmerzlindernde Medikamente können zu Beginn eingenommen werden.
Aufmerksam werden sollte man, wenn sich die Symptomatik verschlimmert oder Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinseintrübungen, Sprachstörungen, Lähmungen oder Ähnliches hinzukommen. Dies sind Zeichen für eine schwerere Verletzung. Möglicherweise liegt eine Hirnblutung oder ein Schädelbruch (Fraktur) vor, auch wenn dies aufgrund des Unfallmechanismus vielleicht nicht vermutet wurde. Beim Auftreten weiterer Symptome sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Zähneknirschen (Bruxismus) oder das Zähneaufeinanderpressen ist ein weit verbreitetes Phänomen. In der Regel findet es nachts statt. Es gibt aber auch Menschen, die ihre Zähne tagsüber stark aufeinanderpressen oder mit ihnen knirschen. Die Ursachen sind häufig emotionale Anspannung, Angst oder Stress. Störungen im Zusammenspiel von Kiefergelenken, Zähnen und Kaumuskulatur (craniomandibuläre Dysfunktionen) können mit zu Bruxismus beitragen. Sichtbare oder auch hörbare Symptome sind Zähneknirschen, Reibegeräusche der Zähne oder das starke Aufeinanderpressen der Zähne. Zusätzlich kommt es zu Verspannungen der Kaumuskulatur, aber auch der Nackenmuskulatur. Kieferschmerzen, Nackenschmerzen und Schmerzen am Hinterkopf (vor allem morgens) sind ebenfalls häufige Symptome. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) oder Schwindel können auftreten. Außerdem werden die Kauflächen der Zähne frühzeitig abgerieben.
Die Therapie beruht auf mehreren Säulen. Zur Entlastung der Kaumuskulatur und zum Schutz der Zähne wird eine Aufbissschiene angefertigt. Diese wird nachts getragen, falls erforderlich manchmal auch tagsüber. Die zweite Säule der Therapie sind Maßnahmen zum Stressabbau und zur Entspannung. Hierzu zählt Physiotherapie genauso wie Yoga, Tai Chi, Qi Gong, progressive Muskelentspannung oder Meditation. Eine Psychotherapie kann in manchen Fällen hilfreich sein.
Menschen, die sich gestresst fühlen, leiden oft unter Kopfschmerzen. Dabei treten Schmerzen im Bereich des Nackens und des Hinterkopfes häufig auf. Die innere Anspannung überträgt sich auf die Schulter-Nacken-Muskulatur und auf die Muskulatur der Halswirbelsäule. Dadurch werden Gefäße und Nerven abgedrückt und gereizt. Kopfschmerzen entstehen. Klassische Symptome sind Kopfschmerzen, die meist gemeinsam mit Muskelverspannungen auftreten. Betroffene können oft feststellen, dass bestimmte Situationen im Beruf oder in der Freizeit das Auftreten dieser Kopfschmerzen fördern.
Als symptomatische Therapie können schmerzlindernde (analgetische) Medikamente eingenommen werden oder Medikamente, die die Muskelspannung reduzieren (Muskelrelaxanzien). Mittel- und langfristig hilft eine gute Stressregulation, die Symptomatik positiv zu beeinflussen. Bei stressauslösenden Faktoren, die verändert werden können, sind diese ein Angriffspunkt der Therapie. Bei weniger veränderbaren Auslösern geht es darum, einen geeigneten stressärmeren Umgang mit der Situation zu finden. Hier kann auch ein Coaching oder eine Psychotherapie hilfreich sein. Außerdem ist es sinnvoll, Methoden zu erlernen und regelmäßig anzuwenden, die helfen, Stress zu regulieren. Hierzu zählen Atemtechniken, Tai Chi, Qi Gong, Meditation, Yoga und viele mehr.
In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen am Hinterkopf harmlos und entstehen zum Beispiel durch Muskelverspannungen der Nackenmuskulatur. Die Schmerzen verschwinden, sobald Maßnahmen zur Entspannung der Nackenmuskulatur ergriffen werden, von alleine. Betroffene müssen in der Regel nicht in ärztliche Behandlung. Halten die Schmerzen am Hinterkopf jedoch über einen längeren Zeitraum an, werden stärker oder häufiger oder sind sie nach einem Sturz oder einem Anschlagen des Kopfes aufgetreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn zusätzliche Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen auftreten, dann sollte sofort eine ärztliche Abklärung erfolgen. Ein plötzlich auftretender Schmerz am Hinterkopf mit ausgeprägtem Steifigkeitsgefühl im Nacken kann ein Notfall sein und erfordert eine sofortige Abklärung. Fühlt sich der Kopfschmerz ganz anders an als Kopfschmerzen, die man kennt, ist dies ebenfalls ein Warnsignal und sollte untersucht werden.
Meist ist es sinnvoll, zunächst den Hausarzt aufzusuchen. Zu Beginn steht das Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Durch gezieltes Fragen kann ein erster Verdacht zur Ursache der Schmerzen aufgestellt werden. Typische Fragen sind:
Je nach Vermutung können Fachärzte aus anderen Disziplinen wie Neurologen, Orthopäden oder auch Zahnärzte mit hinzugezogen werden.
Nach der Anamnese folgt meist die körperliche Untersuchung. Wird eine orthopädische Ursache vermutet, schaut der Arzt nach statischen Auffälligkeiten (Fehlstellungen der Füße, Knie, Wirbelsäule), die den Kopfschmerz mit verursachen könnten. Die Körperhaltung gibt Hinweise auf mögliche Fehlbelastungen als Auslöser der Schmerzen. Muskulatur wird auf Verspannungen oder Schmerzhaftigkeit abgetastet. Die Bewegungsmöglichkeiten der Halswirbelsäule werden überprüft. Bei Verdacht auf eine Erkrankung des Nervensystems werden zusätzlich neurologische Tests (Reflexe, Sensibilität, Kraft, und andere) durchgeführt.
Zusätzlich können weitere Untersuchungen wie Blutuntersuchungen (unter anderem Hinweise auf Infektionen), Ultraschalluntersuchung, Röntgenuntersuchung (Hinweise auf Brüche und Verschleiß), Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden. Das ist ebenfalls abhängig davon, was als Ursache für die Schmerzen am Hinterkopf vermutet wird.
Gegebenenfalls werden Patienten mit wiederholten Schmerzen am Hinterkopf aufgefordert, sich während einer Schmerzattacke beim Arzt als Notfall vorzustellen. Beispielsweise wird zur Sicherung der Verdachtsdiagnose Okzipitalisneuralgie ein Betäubungsmittel in den entsprechenden Nerven gespritzt. Kann der Schmerz durch diese Nervenblockade deutlich reduziert werden, gilt die Diagnose als gesichert.
Viele Ursachen für Kopfschmerzen am Hinterkopf sind harmlos. Gerade bei Stress, Fehlhaltungen und Verspannungen kann man selbst viel tun. Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, wenig (oder ganz ohne) Alkohol und Nikotin, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme (vor allem Wasser und ungesüßter Tee), einem gesunden Schlafrhythmus und ausreichend Bewegung am Tag ist eine gute Voraussetzung für ein körperliches Wohlbefinden. Bei Stress hilft das Erlernen und regelmäßige Anwenden von Entspannungstechniken wie Tai Chi, Qi Gong, autogenem Training, progressiver Muskelentspannung, Meditation oder Yoga. Hier muss man schauen, was für einen selbst am besten wirkt. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Kopfschmerzen am Hinterkopf können weiterhin kurzfristig durch entzündungshemmende Schmerzmittel gelindert werden, beispielsweise mit Wirkstoffen wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure. Hierbei müssen Gegenanzeigen und eventuelle Nebenwirkungen berücksichtigt werden.
Bei Muskelverspannungen helfen Wärme (ein warmes Bad, Sauna, Wärmflasche und Ähnliches). Auch durchblutungsfördernde und wärmende Salben können Linderung bewirken. Bewegung hilft ebenfalls gegen Verspannungen, am besten an der frischen Luft. Zudem können Massagen der Nackenmuskulatur hilfreich sein.
Zur Korrektur von Fehlhaltungen hilft es, sich selbst immer wieder zu beobachten. Entweder kann man dies machen, indem man in sich hineinspürt oder auch, indem man vor einem Spiegel kontrolliert, wie die normale Haltung im Alltag ist. Zu Beginn kann es hilfreich sein, gemeinsam mit einem Therapeuten korrigierende Haltungen und ein Eigenübungsprogramm zu erlernen.
Kopfschmerzen.de – Kopfschmerzen am Hinterkopf? Das kann dahinterstecken: https://www.kopfschmerzen.de/kopfschmerzen/weitere-kopfschmerzarten/kopfschmerzen-hinterkopf (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
t-online – Hinterkopfschmerzen: Das sind mögliche Ursachen: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_50322172/hinterkopfschmerzen-das-sind-moegliche-ursachen.html (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) – Bruxismus: Zähneknirschen und Kieferpressen: https://www.gzfa.de/diagnostik-therapie/bruxismus-zaehneknirschen/ (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
Healthline, Kristeen Moore, Kirsten Nunez – Subarachnoid Hemorrhage Overview: https://www.healthline.com/health/subarachnoid-hemorrhage (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
Springer Medizin, Dr. Marcel Gebhardt; Prof. Dr. Peter Kropp; Dr. med. Frank Hoffmann; Prof. Dr. med. Uwe K. Zettl – Kopfschmerzen bei Multipler Sklerose: https://www.springermedizin.de/schmerzen-bei-ms/neurologische-diagnostik/kopfschmerzen-bei-multipler-sklerose/18202286 (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
Deximed, Markus Plank – Subarachnoidalblutung: https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/schlaganfall/subarachnoidalblutung (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
Schmerztherapie Hochrhein – Was tun bei Kopfschmerzen am Hinterkopf, Occipitalis-Neuralgie, Okzipitalis Neuralgie: https://www.schmerztherapie-hochrhein.de/erkrankungen/kopfschmerzen-gesichtsschmerzen/hinterkopfschmerzenokzipitalneuralgie/ (online, letzter Abruf: 27.01.2022)
aktualisiert am 27.01.2022