Krankheiten müssen ausheilen. Wer sich zu früh wieder belastet, riskiert eine Verschlechterung und die Entstehung von Komplikationen. Ärzte schreiben bei einer Gürtelrose die Betroffenen krank. Der Zeitraum hängt vom Verlauf und der Schwere der Gürtelrose-Erkrankung ab. Mitunter stellt sich allerdings die Frage, was Patienten tun können, wenn sie weiterarbeiten wollen.
Bei der Gürtelrose (Herpes Zoster) handelt es sich um ein erneutes Ausbrechen einer Infektion, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Das Virus „schlummert“ nach der Erstinfektion, die zu Windpocken führt, im Körper. Zumeist passiert die Windpocken-Infektion im Kindesalter. Herpesviren bleiben ein Leben lang im Körper und solange sich das Virus still verhält, liegt keine Erkrankung vor. Wenn es zu einem erneuten Ausbruch kommt, zeigen sich Symptome. Das gilt auch für das Herpes-Zoster-Virus. Eine schlechte Immunlage kann beispielsweise genügen und das Virus wird wieder aktiv. Mit Auftreten der Bläschen ist der Patient wieder infektiös. Die Krankschreibung ist nicht nur erforderlich, damit der Betroffene sich erholt. Sie soll auch verhindern, dass sich andere mit der Gürtelrose anstecken.
Die Dauer der Krankschreibung deckt mindestens den Zeitraum ab, in dem der Patient ansteckend ist. Schon der Verdacht auf eine Gürtelrose reicht aus, damit der Arzt den Patienten krank schreibt. Patienten mit Gürtelrose werden sieben bis zehn Tage krankgeschrieben. Dieser Zeitraum kann sich verlängern und hängt auch mit dem Immunsystem des Patienten zusammen.
Der Patient ist nicht mehr ansteckend, wenn die Bläschen komplett abgeheilt sind. Das dauert durchschnittlich sieben bis zehn Tage nach Ausbruch des Hautausschlags. Wie viel Zeit bis dahin vergeht, hängt aber auch von verschiedenen Faktoren ab. Eine Gürtelrose bricht oft aus, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Ist der Patient ansonsten in guter Verfassung, wird er die Gürtelrose innerhalb weniger Wochen überwinden. Eine klar definierte Dauer für die Krankschreibung bei einer Gürtelrose kann es allerdings nicht geben. Der Heilungsverlauf und die Dauer beim Herpes Zoster sind unterschiedlich.
Treten Komplikationen auf oder drohen aufgrund des Verlaufs schwere Folgen, verlängert sich die Krankschreibung. Zu den schwerwiegenden Fällen und Komplikationen gehören:
Leidet der Patient unter einem schwer geschädigten Immunsystem, ist davon auszugehen, dass die Heilung deutlich länger dauert, als das bei den typischen Fällen anzunehmen ist. Vier Wochen sollten diese Betroffenen mindestens für die Krankschreibung einplanen. Bei einem ersten Auftreten der Gürtelrose und bei einem ansonsten guten Allgemeinbefinden stellen sich die erkennbaren Besserungen bereits nach zwei Wochen ein. Mit einer schnelleren Heilung ist nicht zu rechnen. Daher schreiben Ärzte Patienten mit der Gürtelrose für mindestens zwei Wochen, oftmals für drei Wochen krank. Das gilt auch, wenn schon früh erkennbar ist, dass die Erkrankung einen eher leichten Verlauf nimmt. Eine Verlängerung der Krankschreibung ist möglich und auch nicht ungewöhnlich.
Zunächst muss die Erkrankung diagnostiziert werden. Im Verdachtsfall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Gürtelrose beginnt mit Schmerzen in den betroffenen Hautbereichen. Dann bilden sich die typischen Bläschen auf der Hautoberfläche. Spätestens jetzt fällt die Diagnose leicht. Der Arzt wird den Patienten dennoch gründlich untersuchen und gegebenenfalls eine Blutuntersuchung anordnen. Eine Gewebeprobe kann bei einzelnen Patienten notwendig sein.
Bei manchen Patienten ist es denkbar, trotz Gürtelrose zu arbeiten. Allerdings muss das in Absprache mit dem Arzt entschieden werden. Eine Krankschreibung ist bei allen Betroffenen mit Herpes Zoster sinnvoll. Wer in einem Umfeld mit Körperkontakt tätig ist, kann auf keinen Fall in seinem Beruf tätig sein, bis die Ansteckungsgefahr gebannt ist. Das gilt auch dann, wenn die Mitarbeiter im Unternehmen mit denselben Gegenständen arbeiten, wie Werkzeug oder Einrichtungsgegenstände, Computer, Akten und alle Gebrauchsgegenstände. Durch Händeschütteln ist eine Übertragung ebenfalls möglich. Herpes Zoster verbreitet sich über Schmierinfektion durch den Inhalt der Bläschen. Bei so engem Kontakt können die Patienten das Risiko einer Ansteckung nicht verhindern. Zudem ist die Gürtelrose eine meldepflichtige Krankheit. Das Gesundheitsamt muss folglich informiert werden. Darüber hinaus sind die Betroffenen gegenüber schwächeren Menschen in der gesellschaftlichen Pflicht, die sich am Arbeitsplatz, aber auch im öffentlichen Raum bewegen.
Nicht zu vernachlässigen ist bei der Frage, ob Arbeiten bei einer Gürtelrose möglich ist, die Gesundheit des Patienten selbst. Die Gürtelrose verursacht Fieber, Schmerzen und ein erhebliches Krankheitsgefühl. Der Patient ist in fast allen Fällen gar nicht arbeitsfähig. Wer trotzdem arbeiten will, braucht deshalb die Zustimmung des Arztes. Dabei sollten sich die Betroffenen stets bewusst sein, dass Stress einer der Gründe ist, warum es überhaupt zu einer Reaktivierung des Virus kommt. Wer sich nun keine Ruhe gönnt, riskiert weitere Probleme und einen schwereren Verlauf. Der Betroffene muss sicher damit rechnen, dass er sich nicht wie gewohnt konzentrieren kann. Fehler bei Arbeitsprozessen sind daher einzukalkulieren. Vor diesem Hintergrund ist das Arbeiten während der Erkrankung abzulehnen, wenn daraus Risiken entstehen.
Für eine Wiederaufnahme der Tätigkeit und das Ende der Krankschreibung sollte sich der Patient wieder fit genug fühlen. Außerdem darf keine Gefahr mehr für andere bestehen.
Robert Koch Institut https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html (Online, Letzter Aufruf: 05.07.2019)
Gürtelrose Infektion - https://www.guertelrose-infektion.de/wie-lange-krankgeschrieben.html (Online, letzter Aufruf: 05.07.2019) und https://www.guertelrose-infektion.de/darf-man-bei-guertelrose-arbeiten.html (Online, Letzter Aufruf: 05.07.2019)
aktualisiert am 04.11.2019