Welche Schmerzen treten bei Krampfadern auf und was kann man tun?

Krampfadern (Varizen) betreffen in mehr oder weniger starker Ausprägung einen Großteil der Erwachsenen. Sie können bereits in jungen Jahren auftreten und werden anfangs primär als optischer Makel wahrgenommen. Denn die geschlängelten Linien an den Beinen sind gut sichtbar. In dieser ersten Phase verursachen Krampfadern meist noch keine Schmerzen. Allerdings können im Laufe der Jahre, wenn sich die Krampfadern weiter ausbilden, körperliche Beschwerden auftreten. Diese können von unangenehmen Empfindungsstörungen bis zu alarmierenden Symptomen reichen, die einen medizinischen Notfall anzeigen.

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Warum können Krampfadern Schmerzen verursachen?

Krampfadern entstehen, wenn Venen in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind. Aufgrund einer Bindegewebsschwäche, die unterschiedliche Ursachen haben kann, werden die Venen nicht mehr optimal vom umgebenden Gewebe gestützt. Diese Stützfunktion ist jedoch wichtig, damit die Venen das Blut optimal zurück zum Herzen pumpen können. In der Folge kommt es zu einem Rückstau des Blutes in den Venen, wodurch Aussackungen in den Venen entstehen. Aus den eigentlich geraden Venen werden die geschlängelten Krampfadern, die durch die Haut erkennbar sind.

Durch den Rückstau des Blutes in den Venen steigt der Druck auf die Gefäßaußenwände. Als Folge davon wird Flüssigkeit in das umgebende Gewebe gepresst, so dass Wassereinlagerungen (Ödeme) entstehen.

Zudem begünstigen Krampfadern die Entstehung von Entzündungen in den Venen, wodurch es zu Ablagerungen an der Gefäßwand kommen kann. Die Ablagerungen können so ausgeprägt sein, dass es zu einer Blutgerinnselbildung (Thrombose) und zum Gefäßverschluss kommt. Andererseits können sich die Gerinnsel auch lösen und dann in die tiefen Venen oder in die Lunge weitergeleitet werden, wo es zu einem Gefäßverschluss beziehungsweise einer Lungenembolie kommen kann.

Welche Schmerzen und Beschwerden können Krampfadern verursachen?

Je nach Ausprägung der Krampfadern können ganz unterschiedliche Symptome auftreten.

Schwere Beine und Spannungsgefühl in den Beinen

Dieses Symptom tritt bei vielen Betroffenen auf. Die Beschwerden werden durch langes Stehen oder Sitzen verstärkt. Starke Belastung und große Hitze tragen zu einer Verschlechterung bei. Am geringsten sind die Beschwerden am Morgen, am stärksten ausgeprägt am Abend.

Schwellungen und Schmerzen in den Beinen

Diese Beschwerden werden bei Krampfadern meist verursacht durch Wassereinlagerung in den Beinen, die so genannten Ödeme. Allerdings kann die Ursache von Schmerzen auch eine Venenentzündung (Thrombophlebitis, Varikophlebitis) sein. Typisch für eine Venenentzündung ist der Schmerz, der auftritt, wenn auf die betroffene Vene Druck ausgeübt wird. Zu den weiteren Anzeichen zählen Rötungen und Überwärmung, die auf der Haut zu erkennen sind.

Juckende, schmerzende Hautveränderungen an Füßen und Knöcheln

Infolge der Wassereinlagerungen, die durch Krampfadern verursacht werden, treten auch Abbauprodukte aus dem Stoffwechsel aus den Gefäßen aus. Diese lagern sich im umgebenden Gewebe ab und können hier zu juckenden, schuppenden Hautbereichen (Ekzemen) führen.

Schmerzen in der Kniekehle oder in der Wade beim Laufen und unter Druck

Krampfadern können den Verschluss einer Stammvene im Bein verursachen. Hierbei treten Schmerzen in der Kniekehle oder im Bein auf, die nicht nur unter Druck, sondern auch beim Laufen verspürt werden können.

Starke Schwellungen der Beine mit oder ohne Brustschmerzen

Halten Schwellungen im Bein lange Zeit an oder schwillt ein Bein plötzlich stark an, so kann dies ein Anzeichen für einen Venenverschluss sein. Treten noch Schmerzen in der Brust oder Beschwerden beim Atmen hinzu, so kann es sich um eine Lungenembolie (Gefäßverschluss einer Lungenarterie) handeln. Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, in dem der Notarzt alarmiert werden muss.

Unterschenkelgeschwür

Besonders schwerwiegende Krampfadern können zu offenen Stellen am Bein (Ulcus cruris, Unterschenkelgeschwür) führen. Es handelt sich damit um das schwerste Stadium der Venenstauung bei einem Krampfaderleiden.

Schmerzen bei Krampfadern – was kann ich tun?

Wie bereits dargestellt, gibt es Beschwerden, die durch Krampfadern ausgelöst werden, die einen medizinischen Notfall darstellen. Hier muss auf jeden Fall der Notarzt verständigt werden. Bei leichten bis mittleren Beschwerden wie Schwellungen und Schmerzen, insbesondere dann, wenn diese vom Arzt abgeklärt sind, können Betroffene selbst einiges tun, um sie zu lindern:

• Körperliche Aktivität: Sport und Bewegung sorgen dafür, dass die Muskulatur gestärkt wird. Dadurch wird die Arbeit der Venen unterstützt, so dass die Überlastung der Venen reduziert wird. Dabei geht es nicht um Leistungssport: Schon regelmäßige moderate Bewegung trägt zu einer Besserung bei.
• Wechselduschen: Hierbei werden die Beine (und Arme) abwechselnd warm und kalt abgeduscht. Wichtig ist, dass das Abduschen immer zum Körperstamm hin (von den Füßen zum Gesäß) erfolgt und mit einer kalten Duschphase endet. Durch das Wechselduschen wird die Tätigkeit der Venen unterstützt.
• Hochlegen der Beine: Ganz gleich, ob am Schreibtisch, im Sessel oder in der Nacht – je öfter die Beine hoch gelagert werden, desto mehr werden die Venen entlastet. Denn dann müssen sie nicht (so stark) gegen die Schwerkraft arbeiten wie im Stehen oder Sitzen.
• Kompressionsstrümpfe tragen: Hierbei handelt es sich um besonders straff sitzende Strümpfe, die die Venen von außen stützen. Kompressionsstrümpfe sind nicht nur dann sinnvoll, wenn Krampfadern stark ausgeprägt sind. Als Vorbeugung eignen sie sich zum Beispiel bei längeren Reisen, insbesondere im Flugzeug.