Der Kreuzbandriss ist eine der häufigsten Verletzungen am Kniegelenk. Meist ist das vordere Kreuzband betroffen. Aber auch das hintere Kreuzband kann unter bestimmten Umständen reißen. Prinzipiell ist bei beiden Verletzungen eine konservative (ohne Operation) oder eine operative Therapie möglich. Die Art der Behandlung bei einem Kreuzbandriss ist abhängig vom Alter und Aktivitätsniveau des Betroffenen sowie von vorhandenen Begleitverletzungen wie Meniskus- oder Knorpelschäden. In den meisten Fällen wird ein Kreuzbandriss operiert. Die Regeneration eines Kreuzbandrisses ist sehr langwierig. Bis zur vollen Sportfähigkeit dauert es sowohl beim vorderen als auch beim hinteren Kreuzbandriss in der Regel neun bis zwölf Monate. Wenig belastende Bewegungen im Alltag sind aber schon wesentlich früher möglich.
Zum einem vorderen Kreuzbandriss kommt es meist bei Sportunfällen, zum Beispiel beim Skifahren oder Fußballspielen. Häufig führt eine Kombinationsbewegung aus Beuge- und X-Bein-Stellung des Kniegelenkes mit zusätzlicher Rotation des Unterschenkels nach außen zu einer Ruptur (Riss) des Bandes.
Eine hintere Kreuzbandruptur kommt deutlich seltener vor. Typische Auslöser sind Fahrrad- oder Autounfälle, bei denen es bei gebeugtem Kniegelenk zu einer starken Krafteinwirkung von vorne auf den Schienbeinknochen kommt. Beispielsweise kann dies durch das Armaturenbrett bei einem Auffahrunfall der Fall sein.
Die Heilungsdauer unterscheidet sich zwischen konservativer und operativer Therapie nicht wesentlich. Ohne Operation wird die Vollbelastung des Kniegelenkes oft etwas früher erreicht. Außerdem liegen in der Regel weniger Limitierungen bezüglich der Gelenkbeweglichkeit vor. Mit dem Krafttraining kann meist auch etwas früher begonnen werden als nach einer Operation. Die endgültige Belastbarkeit für alle Sportarten ist bei beiden Therapieansätzen aber erst nach neun bis zwölf Monaten zu erwarten.
Auch wenn im Einzelfall immer eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen sollte, so gibt es doch einige Punkte, die mehr oder weniger allgemeingültig sind:
Die Ziele der konservativen und der operativen Therapie nach vorderem oder hinterem Kreuzbandriss umfassen:
Welche Art der Therapie im Einzelfall angebracht ist, sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Hier spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle.
Ohne Operation kann behandelt werden, wenn:
Operiert werden sollte hingegen, wenn:
Bei der operativen Versorgung eines Kreuzbandrisses (vorderes und hinteres Kreuzband) wird meist eine körpereigene Sehne als Transplantat verwendet und im Ober- und Unterschenkelknochen fixiert. Das Transplantat muss in der Folgezeit fest im Knochen einwachsen. Außerdem wird die eingesetzte Sehne vom Körper in eine Bandstruktur umgebaut. Dieser Vorgang dauert einige Monate.
In der Regel bekommt der Patient nach einer Kreuzbandoperation ein Nachbehandlungsschema ausgehändigt. Hier ist vermerkt, wie die Belastung und die Beweglichkeit des Kniegelenkes in der Zeit nach der Operation gesteigert werden dürfen. Diese Angaben sollten für einen optimalen Heilungsverlauf unbedingt berücksichtigt werden.
gesundheitsinformation.de – Kreuzbandriss (Riss des vorderen Kreuzbands): https://www.gesundheitsinformation.de/rehabilitation-nach-einem-kreuzbandriss.html#Wie-lange-dauert-die-Genesung-nach-einem-Kreuzbandriss? (online, letzter Abruf: 18.03.2021)
Gelenk-Klinik, Prof. Dr. Sven Ostermeier; PD Dr. med. habil Bastian Marquaß – Kreuzbandriss: Symptome, Diagnose, Behandlung: https://gelenk-klinik.de/kniegelenk/kreuzbandriss.html#heilungsdauer (online, letzter Abruf: 18.03.2021)
Dr-Gumpert.de – Dauer eines Kreuzbandrisses: https://www.dr-gumpert.de/html/kreuzbandriss_dauer.html#c146777 (online, letzter Abruf: 18.03.2021)
aktualisiert am 18.03.2021