Ein künstliches Kniegelenk (Kniegelenksprothese) wird dann eingesetzt, wenn das Kniegelenk und seine Gelenkflächen durch Verschleiß (Arthrose) oder andere Erkrankungen (gelenknahe Knochenbrüche, Entzündungen und Ähnliches) stark geschädigt sind. Diese Schädigung ist für den Betroffenen meist mit Bewegungseinschränkungen, Einschränkungen der Lebensqualität und oft mit starken Schmerzen verbunden. Der Einsatz einer Kniegelenksprothese hilft, Schmerzen zu lindern oder ganz zu beseitigen und wieder mehr Aktivität im Alltag zu ermöglichen. Der Blick in verschiedene Datenbanken zeigt, dass 95 Prozent der Prothesen länger als zehn Jahre halten. Doch die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenkes ist begrenzt. Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Haltbarkeit einer Kniegelenksprothese beeinflussen.
Es gibt zwei Hauptgründe, aus denen eine Kniegelenksprothese entfernt und erneuert werden muss:
Je niedriger das Aktivitätsniveau und damit auch die sportlichen Ambitionen eines Patienten sind, desto geringer sind die Risiken einer Lockerung oder eines Verschleißes der Prothese. Bei älteren, wenig aktiven Patienten kann das künstliche Gelenk 20 und mehr Jahre halten. Körperlich aktivere Patienten sollten gelenkschonende Sportarten wählen. Hierzu zählen beispielsweise Walking, Radfahren oder auch Schwimmen mit Kraulbeinschlag. Sportarten, die mit Start- und Stopp- sowie mit Drehbewegungen oder Sprüngen verbunden sind, belasten die Prothese stärker. Sie erhöhen das Risiko einer Lockerung. Übergewicht und das Tragen schwerer Gewichte belasten das künstliche Kniegelenk ebenfalls.
Entzündungen im Bereich der Prothese kommen selten vor, sind aber sowohl kurzzeitig nach der Operation als auch nach Jahren noch möglich. Das Einbringen von Fremdkörpern in den menschlichen Körper birgt immer das Risiko einer Entzündung. Keime können während der Operation von außen in den Körper kommen. Sie können aber beispielsweise auch von einem eitrigen Zahn über den Blutweg zum Kniegelenk gelangen. Bakterien können sich an der Oberfläche der Prothese festsetzen und somit zu einer Infektion führen. Wenn sich diese nicht medikamentös beherrschen lässt, kann es sein, dass das künstliche Kniegelenk ausgebaut und nach vollständiger Ausheilung der Entzündung durch ein neues ersetzt werden muss. Dieses Szenario ist aber eher selten.
Patienten können viel dazu beitragen, einen frühzeitigen Prothesenwechsel zu vermeiden:
Die meisten Kniegelenksprothesen halten zehn Jahre und länger. Menschen mit einem künstlichen Kniegelenk können selbst viel dafür tun, dass ihr Implantat möglichst lange hält. In der Phase der Rehabilitation nach Kniegelenksersatz, aber auch in den Jahren danach ist es ratsam, Belastungen und die Aufnahme von sportlichen Tätigkeiten mit dem Arzt und, wenn möglich, auch mit einem Physiotherapeuten zu besprechen.
Uniklinikum Dresden – Vorteile und Risiken des künstlichen Kniegelenkes: https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/oupc/fuer-patienten/patienteninformation-uebungsprogramme/Knie/kniegelenksersatz/Risiken-kuenstliches-Kniegelenk (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
Gelenk-Doktor – Knieprothese: Leben, Sport und Haltbarkeit einer Knie-TEP oder Uniknie: https://gelenk-doktor.de/knie-gelenk/die-knieprothese-knie-tep/leben-sport-rehabilitation-haltbarkeit-der-knieprothese (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
Med-Library.com – Künstliches Kniegelenk - Haltbarkeit/Lebensdauer & Tipps: https://www.med-library.com/kuenstliches-kniegelenk-haltbarkeit-lebensdauer-tipps/ (online, letzter Abruf: 13.04.2021)
aktualisiert am 13.04.2021