Die akuten Folgen eines Pneumothorax sind Atemnot und Schmerzen. Diese Auswirkungen hängen von der Schwere des Pneumothorax ab. Es kann ein Sauerstoffmangel bestehen, so dass die Haut eine bläuliche Färbung annimmt (Zyanose). In den meisten Fällen regeneriert sich der Körper von selbst von dem Pneumothorax. Es können jedoch auch Langzeitfolgen auftreten.
Die Behandlung eines Pneumothorax richtet sich nach dessen Ausprägung.
Bei schwacher Ausprägung des Pneumothorax kann normalerweise die Selbstheilung unter Beobachtung abgewartet werden. Der Körper kann geringe Mengen an Luft resorbieren (wieder aufnehmen). Die Folgen sind zumeist gering. Deshalb reicht es in solchen Fällen, sich an die verordnete Bettruhe zu halten. Der Grad der Selbstheilung wird mittels einer Röntgenuntersuchung erfasst. Voraussichtlich erhält der Patient eine unterstützende Sauerstoffbeatmung, um den Prozess der Resorption zu beschleunigen. Das Risiko eines Rückfalles ist gering, aber möglich.
Auch die Folgen eines iatrogenen (durch einen ärztlichen Eingriff ausgelösten) Pneumothorax sind in der Regel gering. Bei einem beschwerdefreien Patienten reicht die Sauerstoffgabe, um die Selbstheilung zu unterstützen. Im Ausnahmefall muss eine Thoraxdrainage (auch Pleuradrainage genannt) gelegt werden, ein Schlauch, über den Luft und Sekret nach außen abgeführt wird.
Bei mäßiger Ausprägung ist der Abtransport der Luftansammlung durch Einlage einer Thoraxdrainage die Therapie der Wahl, um schnelle Linderung zu verschaffen. Diese Maßnahme dient neben dem Abtransport von Luft ebenfalls dem von Blut und Sekreten aus dem Pleuraspalt (dem normalerweise engem Zwischenraum zwischen Lunge und Brustwand). Zu diesem Zweck wird ein Schlauch unter örtlicher Betäubung zwischen die Lungenblätter geschoben. Unter Umständen wird der Eingriff zugleich mit einer Operation durchgeführt, bei welcher der Pleuraraum operativ verklebt wird (Pleurodese). Um ein erneutes Auftreten des Ereignisses zu verhindern, verbleibt der Schlauch bis zu zehn Tage im Brustkorb, je nachdem, wie viel Zeit die Lunge zur Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit benötigt. In den meisten Fällen reicht es, die Wunde nach Entfernen der Drainage mit einem Pflaster zu versorgen. Ein anderer Weg ist der mittels Luftaspiration (Punktion), bei welcher unter Verwendung einer Spritze Luft aus dem Pleuraraum gezogen wird.
Wenn nach der Therapie die Wundheilung ohne Komplikationen verläuft, ist der Bereich binnen einiger Monate verschwunden. Zurück bleibt Narbengewebe, welches der Arzt bei einer Röntgenuntersuchung als solches erkennen kann. Ein geringes Risiko auf einen weiteren Spontanpneumothorax verbleibt. Das Risiko minimiert sich nach den ersten drei Folgemonaten kontinuierlich.
Nach einem Rückfall steigt das Risiko auf einen weiteren Pneumothorax enorm. Aus diesem Grund wird in diesem Fall eine Operation empfohlen (Pleurodese). Nach dem Verkleben des Pleuraraums (Pleurodese) soll sich der Patient für mindestens zwei, optimal vier Wochen schonen. Danach kann langsam wieder mit den alltäglichen und leichten sportlichen Betätigungen begonnen werden. Taucher sollten nach einem solchen Eingriff auf ihr Hobby verzichten.
Der Spannungspneumothorax stellt einen akuten Notfall dar. Hier entsteht ein Ventilmechanismus, aufgrund dessen sich der Pleuraraum immer weiter aufpumpt und die Lunge und das Herz einengt. Die Atmung ist stark behindert und die Funktion von Herz und Kreislauf kann sich massiv verschlechtern. Eine Schocksymptomatik (Kreislaufversagen) ist möglich.
Eine Druckentlastung durch eine Thoraxdrainage oder Punktion (Luftaspiration) muss noch an Ort und Stelle erfolgen. Diese lebensrettende Maßnahme ist obligatorisch. Aussicht auf Erfolg verspricht im Akutfall die chirurgische Öffnung des Brustkorbes (Thorakotomie) und der Verschluss des Defektes. Die Brustkorböffnung findet nur noch selten Anwendung. Heute wird sie in der Regel minimal-invasiv mithilfe des Verfahrens der Schlüssellochchirurgie (VATS) durchgeführt, bei dem ein kleiner Schnitt reicht, um ein Endoskop in den Pleuraraum einzuführen. Der Patient verbleibt bis zu zwölf Tage zur Beobachtung in der Klinik.
Die Eröffnung des Brustkorbes (Thorakotomie) wird vor allem dann empfohlen, wenn ein gewisses Rückfallrisiko gegeben ist. Die Erfolgsquote liegt dabei über 90 Prozent. Der Defekt an sich bleibt weiterhin bestehen. Bei der Pleurodese werden über eine Drainage Medikamente in den Pleuraspalt eingebracht, um die Pleurablätter miteinander zu verkleben. Nach einem solchen Eingriff ist eine Schonung von mehreren Wochen angezeigt. Danach sollte mit alltäglichen Betätigungen nur langsam begonnen werden. Um Muskeln und Gelenke wieder beweglich zu machen, empfiehlt es sich, eine Physiotherapie in Anspruch zu nehmen.
Bei traumatischem Pneumothorax aufgrund einer Stichverletzung oder einer stumpfen Gewalteinwirkung muss die Behandlung auf die weiteren Verletzungen des Patienten (beispielsweise Verletzung von Luft- oder Speiseröhre) angepasst und mit anderen Therapien kombiniert werden.
Zahnschäden, Stimmband-, Kehlkopf- sowie Nervenverletzungen durch Atemwegshilfen können auftreten. Stimmband- und Kehlkopfverletzungen heilen in den meisten Fällen von selbst ab. Nur in Ausnahmefällen bleibt eine Veränderung der Stimme zurück. Im Falle von Nervenverletzungen wird meist zunächst eine abwartende Haltung eingenommen und einfache Therapieformen wie beispielsweise die Physiotherapie empfohlen.
Reaktionsbedingt durch die Herz-Lungen-Massage kann es zu Rippenbrüchen kommen, welche im Normalfall innerhalb von sechs bis sieben Wochen abheilen.
Bakterielle Infektionen wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder einer Eiteransammlung innerhalb des Brustfells (Pleuraempyem) können weitere Folgeerscheinungen nach operativer Behandlung eines Pneumothorax sein.
Auch Lungenverletzungen nach einer Thoraxdrainage sind möglich. Gewöhnlich bedürfen kleine Verletzungen an der Lunge keiner Therapie, aber einer weiteren Verlaufskontrolle.
Komplikationen am Herzen im postoperativen Verlauf (beispielsweise Herzinsuffizienz, Herzinfarkt) kommen sehr selten vor. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Zu den schweren Folgen zählen postoperative Komplikationen an der Lunge wie beispielsweise das Kollabieren eines Lungenabschnitts (Atelektase). Sie führen zu einem längeren Intensivaufenthalt.
Die Nervenbahnen brauchen zwei bis drei Jahre, um sich nach einer Operation vollkommen zu regenerieren. Besonders in dieser Zeit beklagen viele betroffene Patienten Wetterfühligkeit und Schmerzen rund um das Narbengewebe. In solchen Fällen kann es ratsam sein, seinen Vitaminhaushalt kontrollieren zu beobachten. Die Supplementierung mit B-Vitaminen bei Nervenschmerzen kann zu einer Verbesserung beitragen. B-Vitamine tragen unter anderem zur Regulation der Nervenfunktion bei.
Patienten berichten von leichten bis mittelschweren Verkrampfungen der Lunge bei Belastung, wie beispielsweise bei Lachen, die jedoch nach Beruhigung wieder verschwinden.
Nach einem Pneumothorax kann es zu einer bleibend erhöhten Empfindlichkeit der Lunge kommen.
Oft sprechen Patienten von wiederkehrenden Panikattacken und Angstzuständen nach einem Pneumothorax. Sie äußern sich durch starkes Herzklopfen, Schweißausbrüche, Unruhe, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerz. Sollten die Panikattacken öfter auftreten, ist es sinnvoll, einen Arzt zur Abklärung der Symptome zu konsultieren.
aktualisiert am 30.08.2021