Ein Abszess am After ist eine bakterielle Infektion, bei der sich eine Entzündung durch Eiter bildet. Diese Keime bilden sich oftmals ganz natürlich auf unserer Haut und gehören zum Gleichgewicht unserer Hautflora. Ist die Hautöffnung einer Afterdrüse verstopft, bildet sich unter der Haut ein Abszess. Auch durch kleinste Abschürfungen oder Verletzungen und weitere Ursachen kann es passieren, dass Bakterien in den Körper gelangen, wo sie eine abgekapselte Entzündung hervorrufen. Nicht immer spielen Bakterien dabei eine Rolle, auch chronische Entzündungen oder umfangreiche Operationen können zu Abszessen führen.
Generell ist es nur in geringerem Maße möglich, einem Abszess vorzubeugen, da die genauen Ursachen, die zu der Entzündung von Drüsen im Analbereich geführt haben, nicht immer offensichtlich sind. Es lässt sich aber sagen, dass ausreichend Hygiene beiträgt, die Bildung von Abszessen zu vermeiden. Hier ist es wichtig zu beachten, dass viel nicht immer gleich viel hilft. Übertriebene Hygiene kann in einigen Fällen mehr schaden, als dass sie hilft.
Die Haut im Analbereich ist empfindlich und leicht reizbar. Übertriebene Hygiene durch Intimsprays, Cremes oder feuchtes Toilettenpapier kann die Haut reizen und Entzündungen begünstigen. Dagegen sind Seifen und Duschcremes ohne Duft- und Konservierungsstoffe zu empfehlen, ebenso wie eine vorsichtige Reinigung mit klarem Wasser.
Ebenfalls zu Entzündungen im Analbereich können Verdauungsbeschwerden führen. Häufiger Durchfall oder Beschwerden durch Hämorrhoiden tragen dazu bei, dass die Haut rund um den After wund wird und Entzündungen der Analdrüsen entstehen können. Um Verdauungsbeschwerden beziehungsweise Durchfall vorzubeugen, kann eine ballaststoffreiche Ernährung von Vorteil sein.
Ist der Durchfall bereits eingetreten, sollte dieser so schnell wie möglich durch gesunde Ernährung ausgeglichen werden. Hier empfiehlt es sich, auf Lebensmittel mit geringen Ballaststoffen und geringem Fettanteil zurückzugreifen. Nahrungsmittel wie Zwieback, Bananen oder Reis stopfen und wirken dem Durchfall entgegen. Frische Möhren können zudem den Durchfall binden.
Vermeiden sollten man in dieser Zeit sehr heiße oder kalte Speisen sowie Rohkost oder frisches Obst. Blähendes Gemüse wie Zwiebeln oder Kohl wirkt sich negativ auf zu weichen Stuhlgang aus. Zudem zu meiden sind Vollkornprodukte, Kleie, Nüsse sowie scharfe und fettige Speisen und milchhaltige Nahrungsmittel, bis sich die Darmflora beruhigt hat.
Generell wirken sich Kaffee und Alkohol ungünstig auf den Darm und seine Verdauungsvorgänge aus.
Eine Reihe von Risikofaktoren begünstigen das Entstehen von Analabszessen und damit auch Analfisteln. So sind häufig Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren betroffen, seltener Frauen und Kinder. Diabetes zählt zu den Risikofaktoren, die Abszesse und Fisteln auslösen können, ebenso wie die Darmkrankheit Morbus Crohn. Hautkrankheiten wie Neurodermitis wirken sich auf die Beschaffenheit der Hautoberfläche aus und tragen zu Entzündungen bei. Da die Bildung von Abszessen und Fisteln in diesem Fall nur Begleiterscheinungen einer anderen Krankheit sind, sollte man zunächst das Augenmerk auf die Grunderkrankung gelegt werden.
Weiterhin gehört eine geschwächte Immunabwehr zu den Risikofaktoren einer Abszessbildung. Hier ist es wichtig, dass Immunsystem durch gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse zu stärken. Spaziergänge an der frischen Luft sowie ausreichend Bewegung wirken sich ebenfalls positiv auf das Immunsystem aus und können zur Vorbeugung zahlreicher Krankheiten dienen. Einen schädlichen Einfluss hat das Rauchen, so dass Nichtraucher deutlich seltener an Erkrankungen wie Analabszessen und -fisteln leiden.
Um gezielt Abszessen und Fisteln vorzubeugen, kann nicht nur ausreichende Körperhygiene beitragen, sondern auch das Vermeiden enger und scheuernder Kleidung auf der Haut.
Nicht nur die richtige Ernährung trägt zu einem gesunden Immunsystem bei. Wichtig ist es, sich um alle Lebensbereiche zu kümmern. Übergewicht trägt dazu bei, dass Krankheiten und Infektionen schwerer abgewehrt werden können. Auch Schlafmangel wirkt sich negativ auf unser Wohlbefinden aus, während erholsamer Schlaf unseren Körper stärkt. Regelmäßiger und maßvoller Sport hilft dabei, das Immunsystem zu entlasten und Gifte auszuscheiden. Mit Hilfe verschiedener Entspannungstechniken kann Stress abgebaut werden. Ein gesunder und ausgeglichener Körper ist weitaus fähiger dazu, Krankheiten abzuwehren, als einer, der durch ungünstige Einflüsse bereits angeschlagen ist.
aktualisiert am 08.04.2019