Unscheinbar und unbemerkt gedeihen sie im Darm: Darmpolypen, gestielte oder breitbasige Auswüchse der Darmschleimhaut, die ins Darminnere wachsen. Sie besiedeln überwiegend Mast- und Dickdarm der Betroffenen. Ihre Zahl und Größe kann variieren.
Zehn bis fünfzehn Jahre tragen Patienten sie oft mit sich, ohne von ihrer Existenz zu ahnen. Für sich genommen sind die Darmpolypen harmlos. Störend wirken sie sich erst aus, wenn sie entsprechend groß sind. Einige von ihnen sondern Blut ab, andere Schleim, und wieder andere erschweren den Stuhldurchgang. Sie verursachen dann Verstopfung und Durchfall im Wechsel.
Sobald die Darmschleimhaut beginnt, Polypen zu produzieren, zu viele Zellen und überflüssiges Gewebe, steigt offenbar die Neigung dieser Zellen, zu entarten. Je weiter die Polypen wachsen, desto riskanter sind sie. Ein Polyp von einem Zentimeter Durchmesser bringt ein Risiko von einem Prozent mit sich, Krebszellen zu beherbergen. Bei Polypen ab vier Zentimetern beträgt das Risiko bereits 20 Prozent.
Bei 90 Prozent aller diagnostizierten Darmtumoren lagen in der Umgebung oder als Vorstufe Darmpolypen vor – ein aussagekräftiger Erfahrungswert. Aus diesem Grund müssen Darmpolypen baldmöglichst entfernt werden. Dies geschieht üblicherweise bei einer endoskopischen Untersuchung (Spiegelung). Die Mehrzahl aller entdeckten Polypen kann sofort mittels einer Schlinge vom Umgebungsgewebe getrennt und entfernt werden. Ihr Gewebe wird im Anschluss auf eventuelle Tumorzellen oder Krebsvorstufen untersucht.
Mediziner unterscheiden mehrere Arten von Polypen
aktualisiert am 24.02.2016