Männer sind einem deutlich niedrigeren Risiko ausgesetzt, sich eine Blasenentzündung zuzuziehen, als Frauen. Da die Harnröhre bei Frauen kürzer ist, haben es Bakterien leichter, bis in die Blase zu gelangen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass Männer an einem Harnwegsinfekt erkranken können. Hier sollte die Ursache abgeklärt werden, da nicht selten eine andere Erkrankung die Ursache für die Blasenentzündung ist. Sie kann zum Beispiel häufig bei einer vergrößerten Prostata auftreten.
Eine Blasenentzündung beziehungsweise ein Harnwegsinfekt kommt bei Männern relativ selten vor. Während etwa jede zweite Frau im Laufe des Lebens einmal an diesem Infekt erkrankt, ist das Risiko bei Männern weitaus geringer und man spricht von etwa einem Prozent der Männer, die daran erkranken. Der Grund dafür ist einfach nachzuvollziehen, denn die Harnröhre bei Männern ist bedeutend länger als die der Frau. Da eine Infektion der Harnwege meist durch Darmbakterien entsteht und die Scheidenöffnung näher beim After liegt, sind Frauen einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Bei einem guten Immunsystem werden die Bakterien, die beim Mann durch den Penis in der Harnröhre nach oben gelangen, oftmals vorher schon bekämpft. Kommt es trotzdem zu einer Blasenentzündung beim Mann, ist es wichtig, die Ursache abzuklären.
Eine Harnwegsinfektion (HWI) wird auch beim Mann in den meisten Fällen durch Darmbakterien wie etwa E. coli oder Enterokokken ausgelöst. Es gibt jedoch weitere Faktoren, die die Entstehung eines Harnweginfekts begünstigen. Dazu zählt unter anderem ein geschwächtes Immunsystem, dass es den Bakterien erleichtert, bis in die Blase zu dringen. Auch mangelnde Hygiene im Intimbereich kann zur Entstehung einer Blaseninfektion führen. Wird der Intimbereich nicht ausreichend gesäubert, können Bakterien leicht in die Harnröhre gelangen. Eine Unterkühlung des Intimbereichs, beispielsweise durch das Sitzen auf kalten Untergründen, kann einen Harnweginfekt (HWI) fördern. Des Weiteren können Faktoren wie Diabetes mellitus oder ein vorhandener Blasenkatheter die Harnwegsinfektion begünstigen. Geschlechtskrankheiten, die eine Infektion der Harnwege beinhalten, sind ebenfalls möglich.
Diese Faktoren sind oftmals auch der Auslöser für eine Blasenentzündung bei der Frau. Beim Mann gesellen sich jedoch weitere Risikofaktoren hinzu. So kann eine Blasenentzündung bei Männern durch eine vergrößerte Prostata entstehen. Diese kann dafür sorgen, dass der Urin nicht gleichmäßig abfließen kann. Diese Probleme beim Wasserlassen und das Verbleiben von einem Resturin in der Blase kann die Ausbreitung von Bakterien begünstigen.
Die Prostata kann sich im Laufe der Jahre vergrößern, wenn weniger Sexualhormone produziert werden. Die Folge ist eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostata-Hyperplasie, BPH). Nicht selten sind daher Männer im etwas höheren Alter über 50 von einer Blasenentzündung betroffen.
Beim Mann kann sich außerdem aus einer Erkrankung der Vorhaut ein Harnwegsinfekt entwickeln. Ebenso können die Erreger durch Geschlechtsverkehr in die Harnröhre gelangen. Das gilt insbesondere dann, wenn Analverkehr ausgeübt wird.
Der HWI bei Männern äußert sich durch Schmerzen beim Wasserlassen, einem brennenden Gefühl im Unterleib sowie vermehrtem Harndrang. Diese Symptome deuten auf eine Blaseninfektionen beim Mann hin:
Eine Blasenentzündung beim Mann sollte immer einem Arzt vorgestellt werden. Wird der Infekt nicht ausreichend behandelt, kann es nicht nur zu starken Schmerzen kommen, sondern es besteht auch die Gefahr, dass sich die Entzündung ausbreitet. Die Entzündung kann Prostata, Hoden oder Nieren befallen. Meist ist dieser Fall verbunden mit starken Schmerzen, Fieber oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Im schlimmsten Fall kann eine Blutvergiftung (Sepsis) entstehen.
Der Arzt veranlasst unter anderem die Untersuchung einer Urinprobe. Mittels Ultraschall wird der Mediziner nicht nur die Blase, sondern auch die Prostata und die Nieren in Augenschein nehmen. Die Blasenentzündung wird in der Regel mit Antibiotika behandelt, um der Ausbreitung der Bakterien entgegenzuwirken. Verschiedene Hausmittel eignen sich zur Unterstützung der Behandlung. Den Betroffenen hilft es, wenn sie den Unterleib wärmen. Betroffene sollen dafür sorgen, dass die Harnwege gespült werden, indem sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Darüber hinaus können verschiedene Heilpflanzen helfen wie Goldrute oder Hauhechel. Cranberry gilt ebenfalls als nützlich pflanzliches Mittel gegen den Harnwegsinfekt.
aktualisiert am 12.06.2018