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Fisteln - ein ewiges Leid

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1 Beitrag, keine Antworten - 1137 Aufrufe
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Schateffi  fragt am 18.04.2011
Hallo liebe Nutzer,

ich schreibe hier mein Problem in der Hoffnung nieder, jemanden zu finden, der mir wirklich helfen und vielleicht etwas neues sagen kann.
Ich bin 28 Jahre ALT und weiblich und leide seit 12 Jahren an Analfisteln. Begonnen hat die Krankheit, als ich 16 war, ich bekam von heute auf morgen ein riesen "Ei" am Steißbein, diese Fistel war dann jedoch aber glücklicherweise die einzige, die ich nach einer OP los hatte (da diese aber auch die einzige war, die genäht wurde, habe ich stattdessen jetzt eine hässliche, krumme, 10cm lange Narbe am Steiß.

Nach dieser OP hatte ich damals glaube ich ca. ein Jahr lang Ruhe, dann ging dasselbe wieder los...diesmal unterhalb der Leiste am linken Rand einer Schamlippe. Diese eine Fistel allein wurde um die 9 mal operiert, auch sie gibt inzwischen zur meisten Zeit Ruhe. Viel mehr Sorgen mach ich mir allerdings um die anderen 4, immer wieder "brodelnden" Fisteln, unter einer leide ich seit 3 Tagen besonders, denn diese ist inzwischen auf Hühnereigröße angeschwollen. Insgesamt 22 mal wurde ich jetzt schon an meinen Fisteln operiert, immer wird mir gesagt, ich soll doch mal eine andere Art der Enthaarung versuchen, nutzlos...dann wird mir gesagt, nur Raucher hätten diese Erkrankung, würde ich jetzt aber zum Nichtraucher, wäre die trotzdem nicht weg.
Auch Darmspiegelungen habe ich schon mehrere hinter mir, da meine Mutter mit 38 Jahren an Darmkrebs verstarb und auch meine Großmutter dem Krebs erlag, liegt natürlich auch der Gedanke vieler Ärzte nahe, ich könnte etwas zu viel Genmaterial in dieser Richtung abbekommen haben. Gott sei Dank hat sich bisher nix bestätigt. Auch Verdacht auf Morbus Crohn besteht, sehr oft werde ich auch vorgewarnt, dass ich irgendwann unter Inkontinenz oder Unfruchtbarkeit leiden könnte.

Dies alles und natürlich das Katastrophengebiet, dass sich aufgrund der vielen Eingriffe in meinem Genitalbereich inzwischen gebildet hat, ist für mich unerträglich und ich leide sowohl in Beruf, als auch psychisch sehr darunter.

In den letzten 3 Jahren verlor ich 4 Arbeitsplätze nach einem von mir ausgehenden Wechsel in eine neue Firma, weil ich jedesmal innerhalb der Probezeit so akut ins Krankenhaus und operiert werden musste, dass ich natürlich erstmal mind. 2 Wochen anschließend krank geschrieben war und die Firmen mich aufgrund dessen in der Probezeit natürlich (kann ich sogar verstehen) sofort wieder kündigten.

Im letzten Jahr war ich mehrere Wochen in einer psychosomatischen Klinik, da ich aufgrund einiger Dinge, mit aber der Fistelerkrankung, inzwischen psychisch auch schon einiges abbekommen habe. Für viele kaum vorstellbar - aber selbst dem Partner gegenüber, den man schon Jahre kennt, ist man sexuell irgendwann total verschlossen. Nach den OPs wochenlang sowieso (oder fast durchgehend, manchmal musste ich 4 Wochen nach der letzten OP gleich wieder operiert werden) und auch, wenn sich mal wieder so ein "Ding" bildet...fässt sich ja auch nicht wirklich schön an und die selbst zugewachsenen, gerissenen und ausgeschabten Wunden wachsen zwar relativ schnell zusammen, dafür aber auch sehr knorpelich, wie ich finde.

Im Sommer würde ich auch NIEMALS mit Bikinihose durch das Freibad laufen - viel zu gross ist die Angst, jemand entdeckt eine der farblich abgehobenen Wundreste...

Ich bin inzwischen wirklich am Ende meiner Nerven, akzeptiere meinen Körper schon seit Jahren nicht mehr als Bestandteil des "ichs" und brauche wirklich Hilfe. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen, ähnlich lange und vielleicht auch mit ähnlicher familiärer Vorgeschichte (Krebs, Morbus Crohn, ...)? Ich bekomme es langsam mit der Angst zu tun und kann mein Leben so nicht genießen, im Moment ist es so schmerzhaft, dass ich wieder das Gefühl habe, bald in ein depressives Loch zu fallen.

Ich bin sehr dankbar über neue, mir noch nicht bekannte Tipps, wenn jemand einen Spezialisten kennt, der nachweisbar schon dauerhaft helfen konnte, immer her damit, ich bin bereit, durch ganz Deutschland zu fahren wenn ich weiß, dass mich dort ein Arzt erwartet, der mir das Leid endlich abnimmt.

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