
24.04.2006 - Die Fettleber ist nicht immer Folge eines zu hohen Alkoholkonsums. Was viele Menschen nicht wissen: auch Übergewicht ist ein Risikofaktor für diese Lebererkrankung. Die beste Therapie in solchen Fällen ist eine Gewichtsreduktion. Dadurch ist es möglich, den Verfettungsprozess nicht nur aufzuhalten, sondern auch rückgängig zu machen. In den westlichen Industrienationen sind schätzungsweise 20 bis 40% der Bevölkerung von einer Fettleber betroffen. So genannte Neutralfette lagern sich in die Leberzellen ein. Von einer Fettleber ist dann die Rede, wenn mindestens die Hälfte der Leberzellen von Einlagerungen betroffen sind.
Es sind zwei Formen der Fettleber bekannt. Während sich bei Menschen mit einer Fettleber ohne entzündliche Reaktionen meist keine Symptome zeigen, kann es bei einer Fettleber mit entzündlichen Reaktionen (Fettleberhepatitis) zu einer Gelbfärbung der Haut, Schmerzen im rechten Oberbauch sowie Übelkeit oder Erbrechen kommen.
Die Fettleberhepatitis ist definiert als degenerativ-nekrotische, leukozytär-entzündliche Lebererkrankung und wird in Alkoholhepatitis und nichtalkoholische Fettleberhepatitis (NASH = nichtalkoholische Steatohepatitis) eingeteilt.
In Deutschland steigt die Zahl der übergewichtigen Menschen weiter an. Im Rahmen des Mikrozensus 2003 hat das Statistische Bundesamt, Wiesbaden, ermittelt, dass bereits 49,2% der Bevölkerung in Deutschland zu viel Gewicht auf die Waage bringen. Da Übergewicht ein wichtiger Risikofaktor für NASH ist, steigt auch die Häufigkeit dieser Erkrankung. Um das Voranschreiten der NASH zu stoppen, ist es notwendig, die Ursache zu eliminieren. Bei einer NASH, die auf Übergewicht zurückzuführen ist, muss folglich eine Gewichtsreduktion erfolgen.
Da Hungerkuren für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion jedoch ungeeignet sind und die kranke Leber zu sehr belasten würden, ist eine langsame Gewichtsreduktion ratsam. Sinnvoll ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung in Kombination mit Bewegung, um die Gesundheit wieder herzustellen und so lange wie möglich zu erhalten. Durch die Gewichtsreduktion ist es möglich, eine weitere Verfettung zu verhindern. Auch eine vollständige Rückbildung ist möglich. Unbehandelt kann aber auch die NASH zu einer Leberzirrhose führen.