Sie treten überwiegend im Genital- und Analbereich auf und verursachen unschöne, störende Wucherungen, Juckreiz und Schmerzen: Feigwarzen, Condylomata acuminata, bekannt auch als Feucht- oder Genitalwarzen. Verursacher sind relativ harmlose Vertreter des humanen Papillom-Virus. Von den insgesamt etwa 200 Varianten befallen ungefähr 40 die anogenitale Region. Zwei davon verursachen zwar keinen Gebärmutterhalskrebs, dafür aber Feigwarzen.
Übertragen werden speziell diese Papillom-Viren durch den Hautkontakt beim Geschlechtsverkehr, seltener durch den Kontakt etwa mit infizierten Handtüchern, doch wurden auch solche Fälle nachgewiesen. Babys können sich während des Geburtsvorgangs bei der Mutter anstecken.
Bei ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung lassen sich Antikörper nachweisen - Spuren einer früheren, vom Organismus spurlos überwundenen Infektion. Die Chance, sich einmal im Leben zu infizieren, beträgt damit hochgerechnet fast 80 Prozent. Von der Infektion bis zum Auftreten von Symptomen können Wochen, Monate oder Jahre vergehen. So sind viele Menschen ganz unwissentlich Virusträger.
Auslöser für die Ausbildung von Genitalwarzen sind ein schwaches Immunsystem, Hautverletzungen, Feuchtigkeit oder Entzündungen. Häufig heilen die Feigwarzen von alleine wieder ab. Doch bis dahin können sie Beschwerden und große psychische Pein verursachen. Wuchern sie im Geburtskanal einer Schwangeren, können sie für größere Schwierigkeiten sorgen.
Genitalwarzen können chirurgisch oder per Laser, Kauterisieren oder Vereisung entfernt werden. Das Risiko von Narbenbildung oder einer Verletzung des Schließmuskels ist gering.
Parallel zur Entfernung der Wucherungen erfolgt eine zytostatische (das Zellwachstum hemmende) Behandlung mit geeigneten Medikamenten. Unbedingt ratsam ist eine Therapie zur gezielten Steigerung der körpereigenen Immunabwehr. Das minimiert das Rückfallrisiko.
Sicheren Schutz bietet die heute vor dem ersten Geschlechtsverkehr empfohlene Impfung gegen die Hochrisikovertreter unter den HPV-Viren. Allerdings greift der Impfstoff nur vor einer tatsächlichen Infektion. Die Verwendung von Kondomen senkt das Ansteckungsrisiko, schaltet es aber nicht völlig aus. Eine gut funktionierende Immunabwehr ist hilfreich.
aktualisiert am 14.06.2017