Wann dürfen Betroffene nach einem Pneumothorax wieder Sport ausüben?

Den Patienten wird im Normalfall nach einem Pneumothorax eine Schonung von 14 Tagen empfohlen. Nach dieser Schonzeit kann wieder langsam mit leichten sportlichen Ausdaueraktivitäten, wie beispielsweise zügigem Spazierengehen, begonnen werden. Sofern es der Zustand des Patienten zulässt, fördert leichte Bewegung die Wundheilung aufgrund der besseren Durchblutung und den dadurch entstehenden Plus an Sauerstoff. Es ist allerdings darauf zu achten, dabei nicht außer Atem zu kommen.

Leichte sportliche Aktivitäten sind:

• Yoga (täglich bis zu 30 Minuten und mehr)
• Spaziergänge (mit täglich 30 Minuten beginnen, langsam steigern)
• Physiotherapie und Atemgymnastik (nach Anleitung durch Therapeuten)

Nach weiteren 7 bis 14 Tagen kann das Aktivitätsniveau gesteigert werden. Mäßige sportliche Aktivitäten, die dann möglich sind, sind:

• Nordic Walking (mit 30 Minuten beginnen und langsam steigern)
• Pilates (mit 15 Minuten beginnen und langsam steigern)

Es ist anzuraten, diese gemäßigten Formen der Bewegung so lange beizubehalten, bis die Heilung vollkommen abgeschlossen ist. Danach können auch wieder bedenkenlos Sportarten wie Radfahren, Laufen, Krafttraining, Tennis oder Aerobic betrieben werden.

Tauchen und Schwimmen

Taucher sollten nach einem Pneumothorax auf ihr Hobby verzichten, da die Lunge auf die Belastungen aufgrund der Druckveränderungen mit einem neuerlichen Spontanpneumothorax reagieren kann.

Erst, wenn die Wundheilung völlig abgeschlossen ist und die Fäden gezogen sind, kann ein Schwimmtraining wiederaufgenommen werden. Bei starker körperlicher Beanspruchung ist es ratsam, vor Beginn des Trainings ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu führen.

Nicht nur auf allgemeine Zeitangaben verlassen

Da verschiedene Faktoren die individuelle Heilungsfähigkeit beeinflussen, ist es empfehlenswert, mehr Rücksicht auf die eigene Verfassung zu nehmen. Das zählt weit mehr als allgemeine Zeitangaben. Bei Erschöpfung und Schmerzen ist es ratsam, sich lieber noch einige Tage länger zu schonen, als durch frühzeitige sportliche Betätigung den Heilungsverlauf negativ zu beeinflussen.

Grundsätzlich gilt: Je jünger und gesünder der Betroffene ist, desto schneller wird die Wundheilung sein. Es ist deshalb wichtig, sich nicht nur auf die Aussagen zur Dauer der Schonung zu verlassen. Vor der Wiederaufnahme von sportlichen Betätigungen ist ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt ratsam. Dieser kann letztendlich beurteilen, ob die körperliche Aktivität schon früher möglich ist oder ob damit noch gewartet werden sollte.

Je nach Gesundheitszustand unterschiedlich lange Wundheilungsdauer

Die Heilungszeit wird von verschiedenen Voraussetzungen beeinflusst.

• Besonders Erkrankungen am Herzen führen meist zu einer länger andauernden Wundheilung. Beeinflusst wird diese auch durch Erkrankungen wie beispielsweise Arteriosklerose, Diabetes mellitus oder Veneninsuffizienz.
• Die Gemütslage beeinflusst den Wundheilungsprozess. Besonders der Einfluss von Stress auf die Heilungsfähigkeit ist berücksichtigungswürdig.
• Ein schwaches Immunsystem verursacht eine schwache und langsame Wundheilung. Das gilt für Patienten mit chronischen Infektionen, Krebs oder Autoimmunerkrankungen sowie Immundefekten.
• Medikamente, welche die Wundheilung stören, sind unter anderem Antikoagulanzien, Chemotherapeutika, Kortikosteroide und andere Immunsuppressiva, Prostaglandinhemmer sowie eine Strahlentherapie oder Zytostatika.