Ob bei Schwangeren, bei Kindern oder bei älteren Menschen, leider treten Blinddarmschmerzen häufig diffus auf oder die Blinddarmentzündung ist allein anhand der Schmerzen nicht unmittelbar als solche zu erkennen. Insbesondere dann müssen verschiedene Tests her, um die Entzündung festzustellen oder den Verdacht zu entkräften. Doch wie sieht ein solcher Test aus?
Bei einigen Patienten ist es durchaus so, dass sie die typischen Symptome einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) aufweisen. In diesen Fällen lässt sich anhand der folgenden Anzeichen erkennen, dass der Wurmfortsatz entzündet ist:
Das gilt vor allem dann, wenn mehrere der genannten Symptome zeitgleich auftreten.
Die Methoden über den McBurney- und den Lanz-Punkt werden häufig von Ärzten verwendet. Doch auch die Betroffenen selbst können diese Tests nutzen, um ihren Verdacht auf eine Blinddarmentzündung abzuklären.
Der sogenannte McBurney-Punkt befindet sich auf der Verbindungslinie zwischen dem Bauchnabel und der Stelle, wo der rechte Hüftknochen hervortritt. Es gilt die Mitte dieser imaginären Linie zu finden. Dabei sollten die Betroffenen auf einer harten Fläche liegen und entspannt einatmen und ausatmen. Nun wird der Arzt Druck auf den besagten Punkt ausüben. Sofern es sich um eine Blinddarmentzündung handelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Druck auf diesen Punkt zu stechenden Schmerzen führt.
Die Diagnose einer Blinddarmentzündung über den Lanz-Punkt erfolgt ähnlich. Hierbei wird jedoch eine imaginäre Verbindungslinie zwischen den beiden Hüftknochenvorsprüngen gezogen. Der Lanz-Punkt befindet sich zwischen dem mittleren und rechten Drittel dieser Linie. Den Punkt gilt es ebenfalls zu drücken und zu prüfen, ob ein stechender Schmerz auf eine mögliche Blinddarmentzündung hinweist.
Wenn eine Blinddarmentzündung vorliegt, verläuft der Test auf das Rovsing-Zeichen ähnlich schmerzhaft. Im Vergleich zu den anderen Tests muss jedoch kein fester Druck verwendet werden. Vielmehr gilt es den Dickdarm in Richtung des rechten Unterbauchs auszustreichen. Im Fall einer Blinddarmentzündung ist dies ebenfalls sehr schmerzhaft.
Weitere Tests, die Hinweise auf eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) liefern, sind das Blumberg-Zeichen, das Sitkowski-Zeichen und das Psoas-Zeichen. Bei der ersten Methode drückt der Betroffene oder Arzt dem Patienten an einem Punkt auf dessen Bauch und lässt dann schnell los. Wenn das Loslassen Schmerzen verursacht, liegt wahrscheinlich eine Blinddarmentzündung vor.
Bei der zweiten Methode legen sich die Betroffenen auf ihre linke Seite. Sofern es zu einem Druckschmerz im Unterbauch rechts kommt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Blinddarmentzündung hoch.
Die dritte Methode setzt voraus, dass der Patient auf dem Rücken liegt. Er soll nun sein rechtes Bein gegen einen leichten Widerstand anheben. Sofern es sich um eine akute Blinddarmentzündung handelt, sind diese Bemühungen mit starken Schmerzen verbunden.
Das Verweigern des Anhebens des rechten Beins ist daher auch bei Kindern ein deutliches Zeichen, dass eine Blinddarmentzündung vorliegen könnte. Sofern Bauchschmerzen bei Bewegungen des rechten Beins zunehmen, kann dies auf eine Blinddarmentzündung hindeuten. Gerade bei Kindern wird jedoch häufig eine Untersuchung per Ultraschall durchgeführt, um den Verdacht beim Arzt oder im Krankenhaus zu bestätigen.
aktualisiert am 11.01.2021