Eine Blinddarmentzündung geht meist mit akuten Symptomen einher, die sich binnen kurzer Zeit verschlechtern können. Vor allem Schmerzen in der Bauchgegend sind ein wichtiges Anzeichen für dieses Krankheitsbild. Da eine Blinddarmentzündung in der Akutphase zu einem schwerwiegenden Problem ausarten kann, ist es wichtig, die Zeichen zu kennen und schnell zu handeln.
Eine Appendizitis geht ganz am Anfang klassischerweise mit den nachfolgenden Symptomen einher:
Das Risiko, dass die anfänglichen Symptome fehlinterpretiert werden, ist somit relativ hoch.
In der nächsten Phase, der Akutphase einer Blinddarmentzündung, kommen weitere Anzeichen hinzu. Die Schmerzen konzentrieren sich nicht mehr auf den Bereich des Bauchnabels oder des Oberbauchs. Vielmehr treten Schmerzen im Unterbauch auf – meist rechts unten an der Stelle, wo der Blinddarm sitzt.
Besonders beim Laufen oder Gehen können die Schmerzen deutlich zunehmen. Dies macht sich bei Bewegungen des rechten Beins bemerkbar. Die Betroffenen verfallen daher in eine Schonhaltung und hinken charakteristischerweise sichtbar auf der rechten Seite. Husten und Niesen sowie Herumdrücken auf der Bauchdecke führen ebenfalls zu stärkeren Schmerzen.
Während sehr hohes Fieber bei einer Appendizitis eher selten vorkommt, steigt die Körpertemperatur der Patienten häufig auf 39 Grad Celsius an. Nachtschweiß sowie ein erhöhter Puls sind zwei der weiteren möglichen Anzeichen für eine Blinddarmentzündung. Darüber hinaus gehen die folgenden Symptome oftmals mit der Akutphase einer Blinddarmentzündung einher:
Bei einer körperlichen Untersuchung kann ein Arzt charakteristische Druck- und Schmerzpunkte feststellen. Er löst durch Druck mit seinen Händen auf den Bauch bewusst Schmerzen aus. Der Arzt kann die Lage von Blinddarm und Wurmfortsatz abschätzen. Der Blinddarm befindet sich in der Höhe der Verbindungslinie zwischen Bauchnabel und dem rechten Darmbeinvorsprung des Beckenknochens. Das ist der McBurney-Punkt, der bei einer Blinddarmentzündung schmerzhaft auf Druck reagiert. Am äußeren Drittel dieser Linie liegt der Lanz-Punkt. Dieser zeigt die direkte Lage des Wurmforsatzes an. Klopfen oder Drücken kann an dieser schmerzhaft sein.
Es gibt weitere Tests, die auf eine Blinddarmentzündung hinweisen:
Für ältere Personen, Kinder und schwangere Frauen gilt, dass sich die Anzeichen für eine Blinddarmentzündung mitunter stark von dem normalen Symptombild unterscheiden. Dies kann dazu führen, dass die Blinddarmentzündung erst spät festgestellt wird. Kinder beklagen häufig eine starke Übelkeit sowie Schmerzen, die sich auf den kompletten Bauchraum erstrecken.
Während diese Symptome bei den kleinen Patienten stark ausgeprägt sind, sind die Anzeichen für eine Blinddarmentzündung bei älteren Menschen weniger deutlich. Sie erbrechen sich kaum und Fieber ist selten. Bei schwangeren Frauen besteht das Problem darin, dass der Schmerz schwer zu lokalisieren ist. Durch die Schwangerschaft sitzt der Blinddarm nicht mehr an seiner üblichen Stelle.
Vielmehr erfolgt eine Verlagerung des Wurmfortsatzes in den Mittel- oder Oberbauch. Obwohl Schwangere die Schmerzen, die für eine Blinddarmentzündung typisch sind, verspüren, lassen sich diese Schmerzen nicht immer eindeutig zuordnen. Immerhin zeigt sich der Schmerz an einem eher untypischen Ort und kann als Rückenschmerzen wahrgenommen werden.
Bei einer einfachen Blinddarmentzündung besteht manchmal die Möglichkeit, dass sich die Entzündung von alleine zurückbildet. In diesem Fall klingen die Schmerzen binnen weniger Stunden oder spätestens nach einem Tag ab. Sofern sich Eiter gebildet hat, kann eine Blinddarmentzündung binnen ein bis zwei Tagen so ausarten, dass sie lebensgefährlich wird.
Dann zersetzt sich der Blinddarm langsam und ein Darmdurchbruch ist möglich. Nach spätestens 48 Stunden ist das Risiko für einen Darmdurchbruch sehr hoch. Aus diesem Grund ist ein Arzt bei einem Verdacht auf eine Blinddarmentzündung schnellstmöglich zu konsultieren.
aktualisiert am 02.08.2022