Welche Nebenwirkungen sind bei einer Hepatitis-Impfung möglich?

Ein wirksames Mittel zum Schutz vor einer virusbedingten Leberentzündung (Hepatitis) ist die Impfung. Allerdings können Impfungen Nebenwirkungen haben und nicht gegen jede Form der Hepatitis ist schon eine Schutzimpfung möglich. Wirksame und über viele Jahre erprobte Impfstoffe gibt es gegen Hepatitis A und B. Da Hepatitis D nur in Kombination mit Hepatitis B auftritt, ist davon auszugehen, dass die Impfung gegen Hepatitis B auch einen wirksamen Schutz vor einer Erkrankung an Hepatitis D bietet. Für die Varianten C und E konnte bisher noch kein Impfstoff entwickelt werden.

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Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Hepatitis-A-Impfung

Zu schwerwiegenden Komplikationen oder Nebenwirkungen durch den Hepatitis-A-Impfstoff kommt es sehr selten. Eher häufig sind milde Impfreaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Schwellung oder Rötung) und Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und allgemeines Unwohlsein. Seltener sind Hautausschlag, Juckreiz, Schwindel, Erbrechen oder Gelenkschmerzen. Nur sehr selten treten schwere allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) oder Reaktionen an der Leber (Anstieg der Leberenzyme) auf. Erkrankungen des Nervensystems oder Veränderungen des Blutbildes sind ebenfalls sehr seltene Erscheinungen der Impfung gegen Hepatitis A. Die milden Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Hepatitis-B-Impfung

Der Impfstoff gegen Hepatitis B wird in der Regel gut vertragen und schwere Impfreaktionen sind ebenfalls sehr selten. Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, allgemeines Unwohlsein und Fieber sind auch hier häufige Nebenwirkungen. Seltener treten grippeähnliche Symptome, Schwindel, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Juckreiz, Nesselsucht, geschwollene Lymphknoten oder Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheit auf. Nur in Einzelfällen kommt es zu Erkrankungen des Gefäßsystems (zum Beispiel Gefäßentzündungen) oder des Nervensystems. Normalerweise halten die leichten Reaktionen nur wenige Tage an.

Wie viele Impfdosen sind notwendig?

Hepatitis-Impfungen erfolgen intramuskulär, das bedeutet in den Muskel. Normalerweise wird in den Oberarm gespritzt. Die Impfungen gegen Hepatitis A und B können jeweils separat oder als Kombinationsimpfung A/B durchgeführt werden.

Für einen Impfschutz gegen Hepatitis A muss zweimal im Abstand von sechs bis zwölf Monaten geimpft werden.

Eine Hepatitis-B-Impfung erfolgt in drei Dosen, wobei die zweite einen Monat und die dritte sechs Monate nach der ersten verabreicht wird. Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es Mehrfachimpfungen, die ein anderes Impfschema vorsehen.

Zum Impfschema für die Kombinationsimpfung finden sich verschiedene Vorgaben. Manche Ärzte übernehmen das Schema der Hepatitis-B-Impfung. Andere machen es abhängig vom Alter der zu impfenden Person. Danach werden Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren zweimal im Abstand von sechs Monaten geimpft. Ab dem 16. Lebensjahr erfolgen drei Impfungen. Dabei wird die zweite Dosis schon nach vier Wochen und die dritte sechs Monate nach der ersten verabreicht.

Ist eine Auffrischungsimpfung nötig?

Es gibt keine allgemeine Empfehlung dafür, dass nach einem vollständig erworbenen Impfschutz gegen Hepatitis A eine Auffrischungsimpfung erforderlich wäre. In Einzelfällen kann eine Auffrischung diskutiert werden. Das gilt für Menschen, deren Immunsystem beeinträchtigt ist (beispielsweise HIV-Infizierte) oder medikamentös gedämpft wird (beispielsweise Menschen mit Organtransplantationen).

Auch nach vollständiger Immunisierung gegen Hepatitis B wird eine Auffrischung nur in besonderen Fällen empfohlen, zum Beispiel für medizinisches Personal oder für Dialysepatienten.

Vor einer erneuten Impfung sollte immer erst der Titer-Wert (Zahl der Antikörper im Blut) bestimmt werden. Hiernach kann über die Notwendigkeit für eine Auffrischung entschieden werden.