Als Durchfall wird der Stuhlgang bezeichnet, wenn er dünn bis flüssig ist (Wassergehalt über 75 Prozent), eine erhöhte Stuhlmasse hat (mehr als 200 bis 250 Gramm täglich) und die Entleerung vermehrt ist (mehr als dreimal in 24 Stunden). Meistens wird er durch weitere Beschwerden wie Bauchkrämpfe oder Blähungen begleitet.
Durchfall ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom verschiedener Erkrankungen wie Infektionen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Tumoren oder Organerkrankungen. Er kann akut oder chronisch verlaufen. Als chronisch wird der Durchfall bezeichnet, wenn er länger als zwei bis drei Wochen besteht.
Chronischer Durchfall kann durch eine Reihe verschiedener Erkrankungen ausgelöst werden.
Das Reizdarmsyndrom ist eine sehr häufige Erkrankung. Es handelt sich um eine unspezifische Funktionsstörung im Darm, die zu wechselnden Stuhlgewohnheiten (Durchfall oder Verstopfung) und krampfartigen Schmerzen im Bauchraum führt. Die Ursache ist unklar, vermutet werden Überempfindlichkeitsreaktionen auf bestimmte Lebensmittel, psychosoziale Belastungen (Stress, seelische Belastung, Ärger), fehlgesteuerte Darmtätigkeit oder die Folgen von Darminfektionen.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut, die zur Geschwürbildung auf der Schleimhaut führen kann. Die Erkrankung beginnt in der Regel am hinteren Darmabschnitt (Rektum) und kann sich von hier aus weiter nach vorne ausbreiten. Sie kann auch den Dickdarm betreffen oder auf das Rektum (Mastdarm) beschränkt bleiben. Die Colitis ulcerosa verläuft meist schubweise, sodass sich beschwerdefreie Phasen mit starken Entzündungsphasen abwechseln.
Es kommt zu Durchfall mit Blut- und Schleimbeimengungen und krampfartigen Schmerzen, besonders im linken Unterbauch. Wodurch die Colitis ulcerosa ausgelöst wird, ist unklar. Mehrere Faktoren scheinen für die Entstehung der Darmschleimhautentzündung eine Rolle zu spielen: Ernährung, genetische Veranlagung, Darminfektionen, Störungen im Immunsystem oder seelische Belastungen.
Der Morbus Crohn ist eine chronische Darmentzündung, die im Gegensatz zur Colitis ulcerosa Anteile der Schleimhäute des gesamten Verdauungstraktes von Mund bis Darm betreffen kann. Meistens ist jedoch der letzte Abschnitt des Dünndarms entzündet. Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt, vermutet wird eine Kombination aus erblichen und immunologischen (eine übermäßige Immunreaktion auslösenden) Faktoren sowie Einflüssen von Ernährung und Lebensgewohnheiten wie Rauchen. Die Erkrankung verläuft schubweise.
Typische Beschwerden sind wiederkehrende Durchfälle, Blähungen und Bauchschmerzen besonders im rechten Unterbauch. Diese können sich, je nachdem, welcher Darmabschnitt betroffen ist, krampfartig über den gesamten Bauch ausbreiten. Weitere Symptome sind Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber.
Dickdarmdivertikel sind sackförmige Ausstülpungen der Dickdarmwände. Sie können angeboren sein oder entstehen durch einen Defekt in der Muskelschicht der Darmwand, durch die sich dünnere Darmschichten ausstülpen und einen kleinen Sack bilden. Wenn sich Divertikel entzünden, wird dies als Divertikulitis bezeichnet. Ursache ist ein Übertritt von Darmbakterien aus dem Darm in das Gewebe des Divertikels. Das Risiko für eine Entzündung scheint durch eine ballaststoffarme Ernährung erhöht zu sein. Der Stuhl ist dadurch sehr fest und erhöht den Innendruck im Darm. Kotreste bleiben im Divertikel hängen, greifen die Darmwand an, führen zu einem Übertritt von Bakterien und lösen die Entzündung aus. Sie kann auf die Umgebung des Divertikels beschränkt bleiben oder sich über den Darm ausbreiten.
Typische Symptome sind Schmerzen meist im linken Unterbauch, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall und Fieber. Wenn die Divertikulitis nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Abszessen (Eiteransammlungen) im Bauch, wenn Divertikel aufbrechen, Fistelbildung (Verbindungen zu anderen Organen wie Harnblase, anderen Darmabschnitten oder Vagina), Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder Darmverschluss kommen.
Darmkrebs bezeichnet eine bösartige Krebserkrankung von Dickdarm oder Rektum (Mastdarm). Es handelt sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Der Darm ist ein sehr aktives Organ, daher erneuert sich die Darmschleimhaut innerhalb weniger Tage aus sogenannten Stammzellen. Bei der Zellneubildung können Fehler entstehen, die zu einer Veränderung im Erbgut der Zellen führen. Normalerweise werden diese Fehler korrigiert, können aber auch bestehen bleiben. Es entsteht eine bösartige Tumorzelle, die sich ungehindert vermehrt. Die Zellen können auch in umliegende Organe eindringen oder über die Blutgefäße in entfernten Organen Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Die Ursache für die Entstehung von Darmkrebs ist unklar. Allerdings gibt es einige Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Dies sind beispielsweise Rauchen, häufiger Alkoholkonsum, Übergewicht, wenig Bewegung, ballaststoffarme oder ungesunde Ernährung, chronische Darmerkrankungen oder erbliche Vorbelastung.
Darmkrebs entwickelt sich langsam und bleibt lange Zeit ohne Beschwerden. Die Symptome treten erst auf, wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat. Es kommt zu wechselnden Stuhlgewohnheiten von Durchfall und Verstopfung, beim Abgang von Winden kann ungewollt Stuhl mit austreten, der Stuhl kann bleistiftförmig sein. Blutbeimengungen im Stuhl, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen und Fieber oder Abgeschlagenheit können ebenfalls auftreten. Wenn der Tumor sich auf andere Organe ausbreitet oder sich Tochtergeschwülste entwickeln, können je nach befallenem Gewebe weitere Symptome hinzukommen.
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kann der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht verdauen oder reagiert auf Bestandteile des Nahrungsmittels allergisch. Einige Inhaltsstoffe, die Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können, sind Milchzucker (Laktose), Klebereiweiß (Gluten, führt zur sogenannten Zöliakie), Fruchtzucker (Fructose) oder Histamin.
Typische Beschwerden, die direkt im Anschluss oder zeitverzögert nach dem Verzehr der entsprechenden Lebensmittel auftreten, sind Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Erbrechen, Aufstoßen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit.
Chronischer Durchfall wird, anders als akuter Durchfall, seltener durch Infektionen des Magen-Darm-Trakts verursacht. Die chronischen Infektionen entstehen besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Sie werden verursacht durch Bakterien (zum Beispiel Salmonellen, Campylobacter, Yersinien, Mykobakterien wie Tuberkulose-Erreger), Viren (zum Beispiel Herpes simplex, Cytomegalievirus, HIV) oder Parasiten (zum Beispiel Amöben oder Würmer). Die Krankheitserreger werden mit verunreinigtem Trinkwasser oder kontaminierten Nahrungsmitteln aufgenommen oder durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Sie gelangen über Mund und Speiseröhre in den Magen-Darm-Trakt, wo sie sich ansiedeln und zu Schäden der Darmschleimhaut führen. Außerdem wird die gesunde, natürliche Darmflora (Bakterien, die im Darm vorkommen) zunehmend verdrängt.
Es kommt zu Beschwerden wie anhaltendem Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und Bauchkrämpfen. Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen oder Fieber können hinzukommen. In einigen Fällen kann es zu einer starken Schädigung der Darmschleimhaut oder einem Übertritt der Krankheitserreger in die Blutbahn mit Ausbreitung im Körper (Sepsis) kommen. Bei starkem Erbrechen und Durchfall können Flüssigkeitsmangel und Elektrolyt-Verlust die Folge sein, was besonders bei Kindern gefährlich sein kann. Bei entsprechenden Beschwerden muss immer ein Arzt aufgesucht werden.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) stellt Enzyme zur Verfügung, die für die Verdauung von Fetten und Proteinen unerlässlich sind. Bei einer chronischen Entzündung (Pankreatitis) fehlen diese Enzyme. Dadurch kann der Speisebrei, der aus dem Magen in den Darm gelangt, nicht richtig aufgespalten werden und gelangt teilweise unverändert in den Dickdarm. Durch die fehlende Fettverdauung können fettlösliche Vitamine vom Körper nicht ausreichend aufgenommen werden.
Folgen sind eine fehlende Nahrungsverwertung mit Gewichtsverlust, Durchfall, Blähungen, Fettstuhl und Folgen des Vitaminmangels (Vitamin A: Nachtblindheit, Vitamin E: Infektanfälligkeit, Vitamin K: Blutungsneigung, Vitamin D: Knochenerweichung). Außerdem kommt es schubweise zu starken Schmerzen, die sich gürtelförmig ausbreiten können. Hauptauslöser für eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist dauerhafter Alkoholkonsum. Weitere Ursachen sind bestimmte Medikamente, Autoimmunerkrankungen (wenn das Immunsystem körpereigene Zellen angreift) oder genetisch bedingt.
Bei der Erkrankung kommt es zu einem Funktionsverlust der Nebennierenrinde und damit zu einem Mangel der von ihr produzierten Hormone (Glucocorticoide wie Cortison, Mineralocorticoide wie Aldosteron, einen Teil der Sexualhormone wie Androgene). Hauptursache für einen Morbus Addison ist eine Erkrankung, bei der das eigene Immunsystem Zellen der Nebennierenrinde als fremd ansieht und zerstört (Autoimmunerkrankung). Seltenere Ursachen sind bestimmte Medikamente, Infektionen (zum Beispiel Tuberkulose), Krebserkrankung oder Durchblutungsstörungen. Durch den Hormonmangel kommt es zu Beschwerden wie Schwäche, niedriger Blutdruck, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Braunfärbung der Haut, besonders an Fußsohlen und Handinnenflächen.
Ein schwerer Verlauf ist die sogenannte Addison-Krise, die durch einen sehr plötzlichen Hormonabfall ausgelöst wird. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand mit plötzlichem Blutdruckabfall, Unterzuckerung, Übersäuerung des Blutes, sehr starken Bauchschmerzen, Austrocknung und Bewusstseinsverlust bis hin zum Koma.
Bei der Schilddrüsenüberfunktion werden von der Schilddrüse zu viele Schilddrüsenhormone (Thyroxin – T4 und Trijodthyronin – T3) produziert. Häufigste Ursachen sind eine Autoimmunerkrankung (die Schilddrüse wird durch körpereigene Immunzellen angegriffen, wie bei Morbus Basedow) oder eine Autonomie der Schilddrüse (eine unkontrollierte Hormonproduktion). Seltener wird die Schilddrüsenüberfunktion durch einen Tumor oder eine Entzündung ausgelöst. Schilddrüsenhormone sind an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Ein Überschuss führt zu Symptomen wie Unruhe, Nervosität, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Durstgefühl, Durchfall, Muskelschwäche, Zittern, in einigen Fällen zu einer vergrößerten Schilddrüse und hervorstehenden Augäpfeln (bei Morbus Basedow).
Ein akuter Durchfall ist in der Regel harmlos und verschwindet nach einigen Tagen von alleine, sodass ein Arztbesuch nicht unbedingt erforderlich ist. Unterstützend können eine leicht verdauliche Ernährung (Haferschleim, Reis, Hühnchenbrust), Kräutertees oder Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Darmflora verwendet werden. Bei Unsicherheiten rufen Sie bei Ihrem Hausarzt an und halten Sie Rücksprache über das weitere Vorgehen. Wenn der Durchfall längere Zeit anhält, Blutbeimengungen im Stuhl sind, ein starker Flüssigkeitsverlust (besonders bei Kindern oder alten Menschen) besteht oder weitere Beschwerden hinzukommen, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Bevor der Arzt mit der klinischen Untersuchung beginnt, erfragt er im Patientengespräch die Krankengeschichte. Der Arzt bringt in Erfahrung, wie lange der Durchfall besteht, wie oft der Darm entleert werden muss, wie die Stuhlkonsistenz ist, ob weitere Beschwerden bestehen, was die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sind und ob Vorerkrankungen vorliegen. Es folgt die körperliche Untersuchung. Zunächst tastet der Arzt den Bauch ab. Er achtet auf Schmerzempfindlichkeiten und kann so bereits eine Verdachtsdiagnose stellen.
Anhand der Verdachtsdiagnose werden zur Diagnosestellung weitere Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise Stuhluntersuchungen, Blutuntersuchungen, bildgebende Diagnostik wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT).
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Darmerkrankung mit recht unspezifischen Symptomen und ohne Organveränderungen. Die Diagnose wird daher nach Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden gestellt. Die Blutuntersuchung und bildgebende Diagnostik sind unauffällig, nachts besteht bei den meisten Betroffenen kein Durchfall, im Stuhl ist kein Blut, es besteht weder Fieber noch Gewichtsverlust. Verdacht auf das Reizdarmsyndrom besteht bei Stuhlveränderungen und Bauchkrämpfen seit mehr als drei Monaten, die zur Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Voraussetzung ist, dass sonst keine weiteren Beschwerden bestehen, die für eine andere Darmerkrankung sprechen.
Neben der allgemeinen Behandlung des chronischen Durchfalls und weiterer Symptome ist die Therapie auch abhängig von der Ursache.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine unangenehme, aber harmlose Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Folgende Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu lindern:
In Abhängigkeit von der Schwere der Symptome und der Ausbreitung der Entzündung kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Aminosalicylate (Wirkstoff Mesalazin) wirken entzündungshemmend. Sie werden in Form von Zäpfchen oder Schaum bei leichten Entzündungen verordnet, die sich auf die hinteren Darmabschnitte beschränken. Wenn sich die Erkrankung weiter ausgebreitet hat, werden die Aminosalicylate in Tablettenform eingenommen und häufig mit verschiedenen Medikamenten zur Unterdrückung der Entzündungsreaktion beziehungsweise des Immunsystems kombiniert (zum Beispiel Corticosteroide, Azathioprin, Cyclosporin A).
Bei einem schweren Entzündungsschub ist häufig ein stationärer Aufenthalt in der Klinik nötig. Den Patienten werden entsprechende Medikamente dann über die Vene verabreicht, gleichzeitig erhalten sie Elektrolyte. Nach Abklingen der akuten Phase müssen die Medikamente noch weitere Monate oder Jahre eingenommen werden.
Eine Operation ist bei sehr schwerem Verlauf notwendig, wenn es zu unstillbaren Blutungen kommt oder die Medikamente nicht mehr ausreichend helfen. Hierbei wird der gesamte Dickdarm entfernt und durch ein sackartiges Gebilde ersetzt, das aus einem Abschnitt des Dünndarms geformt wird.
Die Behandlung der chronischen Darmentzündung soll die Beschwerden lindern und das Fortschreiten der Entzündung auf tiefere Darmschichten oder andere Abschnitte des Verdauungssystems aufhalten. Eine Heilung ist nicht möglich. Zum Einsatz kommen Medikamente: Cortisonpräparate zur Unterdrückung der Entzündungsreaktion. Diese können bei schweren Verläufen mit sogenannten Immunsuppressiva (diese unterdrücken das Immunsystem) wie Methotrexat kombiniert werden. Wenn es zu Mangelerscheinungen durch ungenügende Nährstoffaufnahme kommt, müssen die fehlenden wichtigen Stoffe (Mineralien, Vitamine) ersetzt werden.
Ein operativer Eingriff ist beim Morbus Crohn unumgänglich, wenn es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Darmdurchbruch, Darmverschluss oder Darmverengung, Einengung der Harnröhre mit Harnabsatzstörungen, Eiterbildung im Bauchraum oder Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) kommt.
Eine leichte, komplikationslose Divertikulitis wird mit zu Hause mit flüssiger Nahrung, der Einnahme von Antibiotika und körperlicher Ruhe behandelt. Bei schwerwiegendem Verlauf ist in der Regel eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig. Es werden Antibiotika und Infusionen über die Venen verabreicht, Betroffene dürfen keine Nahrung aufnehmen und werden über Sonden ernährt. Häufig ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Dabei wird der betroffene Darmabschnitt mit dem Divertikel entfernt.
Die Behandlung ist abhängig von der Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors in andere Organe. Wenn Darmkrebs früh erkannt und behandelt wird, sind die Heilungsaussichten gut. Ziel der Behandlung ist die vollständige Entfernung des Tumors. Dafür wird in einem operativen Eingriff der Tumor mitsamt dem betroffenen Darmabschnitt entfernt. Die beiden Enden des Darms werden vernäht, sodass eine normale Verdauung möglich bleibt. Nur selten muss dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Wenn der Krebs sich auf umliegende Lymphknoten ausgebreitet hat oder Tochtergeschwülste entstanden sind, werden sie, soweit möglich, auch entfernt. Bei fortgeschrittenem Stadium ist zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie, Immuntherapie oder Bestrahlung erforderlich.
Aufgrund der Schwere und Häufigkeit der Erkrankung sollten Früherkennungsuntersuchungen zur Darmkrebsvorsorge rechtzeitig durchgeführt werden. Für Männer und Frauen ab 50 Jahren werden die Kosten für die Untersuchungen von der Krankenkasse in regelmäßigen Abständen übernommen. Ziel ist, in einer Darmspiegelung den Krebs zu entdecken, noch bevor Symptome auftreten und bevor sich der Tumor weit ausbreitet oder streut. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten.
Wenn eine Nahrungsmittelunverträglichkeit im Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln feststeht, sollte der Verzehr vermieden oder eingeschränkt werden. Im Handel sind viele Lebensmittel entsprechend gekennzeichnet (zum Beispiel glutenfrei, lactosefrei) und ausreichend alternative Lebensmittel mit gleichwertigem körperlichen Nutzen erhältlich.
Wenn es sich bei den Erregern der chronischen Magen-Darm-Infektion um Bakterien handelt, können Antibiotika verordnet werden. Dies bleibt allerdings den schweren Fällen vorbehalten, da durch Antibiotika auch die erwünschten Darmbakterien geschädigt werden können. Bei Wurmbefall als Auslöser einer Darmentzündung helfen sogenannte Antihelminthika. Gegen einige Viren wie HIV und Cytomegalievirus gibt es ebenfalls Mittel, mit denen diese gezielt bekämpft werden können. Zusätzlich werden die Beschwerden behandelt, dies ist bei allen Krankheitserregern eine Kombination verschiedener Maßnahmen:
Bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenerkrankung muss auf jeden Alkoholkonsum oder andere auslösende Ursachen verzichtet werden, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Meist hat die Bauchspeicheldrüse so viel Schaden genommen, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Die Verdauung sollte mit einer Umstellung auf leichtverdauliche, fettarme Lebensmittel erleichtert werden. Vitamine und Mineralien müssen ersetzt werden.
Bei der Addison-Krankheit fehlen durch den Funktionsverlust der Nebennierenrinde lebenswichtige Hormone, die dauerhaft ersetzt werden müssen. Glucocorticoide werden als Hydrocortison und Mineralocorticoide als Fludrocortison in Tablettenform eingenommen. Die richtige Dosierung wird in regelmäßigen Blutuntersuchungen ermittelt (besonders Bestimmung der Kalium- und Renin-Konzentration). in bestimmten Lebenssituationen (zum Beispiel Stress, Infektionen) ist der Bedarf an Hormonen erhöht und die Tablettenmenge muss entsprechend angepasst werden, um eine lebensbedrohliche Addison-Krise zu verhindern.
Die Addison-Krise entwickelt sich durch einen plötzlichen Hormonabfall, es handelt sich um einen Notfall. Betroffene werden stationär im Krankenhaus aufgenommen, erhalten zunächst Infusionen über die Venen, Elektrolyte und nach Stabilisierung des Kreislaufs Hormonersatz. Wenn die Addison-Krankheit rechtzeitig erkannt und dauerhaft mit der Einnahme der Hormone behandelt wird, ist die Lebenserwartung der Betroffenen nicht eingeschränkt.
Abhängig von der Schwere der Schilddrüsenüberfunktion und des Gesundheitszustands des Patienten kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Dazu gehören Medikamente zur Hemmung der Schilddrüsenhormonproduktion (sogenannte Thyreostatika) oder die Radio-Jod-Therapie. Den Patienten wird radioaktives Jod verabreicht, das sich besonders in Schilddrüsenzellen anreichert, die hochaktiv Hormone produzieren. Beim Zerfall des radioaktiven Jods entstehen Beta-Strahlen, die die betroffenen Zellen zerstören. Dadurch sinkt die Hormonproduktion.
Ein gesunder Darm mit einer stabilen Darmflora schützt vor Entzündungen und dem Übertritt von schädlichen Stoffen in die Blutbahn und ermöglicht eine gewünschte Stuhlkonsistenz. Unterstützen Sie die Darmgesundheit mit einer ballaststoffreichen und ausgewogenen Ernährung. Dazu gehören ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Trinken Sie genug, am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Tees. Auf Weißmehlprodukte, schwerverdauliche Lebensmittel, Koffein, Alkohol und Nikotin sollte möglichst verzichtet werden. Körperliche Bewegung unterstützt die Verdauung und trägt damit zur Darmgesundheit bei. Wenn bereits ein Ungleichgewicht in der Darmflora besteht (also ungewünschte Keime, die die natürliche Flora verdrängt haben), können Probiotika (Darmbakterien wie Lactobazillen, Bifidus-Bakterien) oder Präbiotika (Nährstoffe zur Unterstützung der Darmflora) eingenommen werden. Diese sind in verschiedenen Präparaten wie Tabletten, Kapseln oder speziellen Milchprodukten enthalten.
Amboss –Reizdarmsyndrom: https://www.amboss.com/de/wissen/Reizdarmsyndrom (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
TK Die Techniker, Dr. med. Silke Zaun; Dr. med. Maria-Anna Schoppmeyer – Was ist die Addison-Krankheit?: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/stoffwechselerkrankungen/was-ist-die-addison-krankheit-2016462 (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
Deutsche Krebshilfe – Darmkrebs: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/haeufige-krebsarten/darmkrebs/ (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
Internisten im Netz, Dr. Martin Strauch – Morbus Crohn, Ursachen & Risikofaktoren: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/morbus-crohn/morbus-crohn-ursachen-risikofaktoren.html#c1632 (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
Internisten im Netz – Divertikulitis: Vorsorge & Schutz: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/divertikulitis/vorsorge-schutz.html (online, letzter Abruf: 26.11.2020)
aktualisiert am 26.11.2020