In den Lymphgefäßen fließt die Lymphflüssigkeit. Die Lymphgefäße stellen ein Transportsystem dar, das die Lymphknoten miteinander verbindet. Es sind haarfeine Kanäle, die den ganzen Körper durchziehen. Sie verlaufen parallel zu den Venen, also unserem venösen System.
Die Lymphflüssigkeit ist eine leicht milchig, getrübte Flüssigkeit. Sie enthält Proteine, viele Elektrolyte, unter anderem Kalzium und Magnesium und weiße Blutkörperchen, die für die Immunabwehr essentiell sind. Neben der Lymphflüssigkeit und dem Lymphgefäßsystem gibt es auch Lymphknoten. Insgesamt hat jeder Mensch ungefähr 600 Lymphknoten. Sie stellen eine Art Filtersystem dar und reinigen die Lymphflüssigkeit von schädlichen Bestandteilen.
Die manuelle Lymphdrainage ist eine Behandlung der physikalischen Therapie. Das Ziel der Lymphdrainage ist es, Ödeme unterschiedlicher Ursachen zu behandeln und zu entstauen, unabhängig vom Ort des Auftretens.
Am einfachsten kann man sich eine Lymphdrainage wie eine Massage vorstellen. Der Unterschied zur klassischen Massage ist, dass keine gesteigerte Durchblutung der behandelnden Körperregion erzielt werden soll. Die Lymphdrainage soll sich ausschließlich auf Haut- und Unterhautbereich auswirken. Mit der Technik einer kreisförmigen Verschiebung wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Die Schwellung geht zurück und die Schmerzen werden gelindert.
Durch die Lymphdrainage wird der Lymphfluss im Körper aktiviert und der Wasserhaushalt in Gang gebracht. Aus diesem Grund müssen viele Patienten oft unmittelbar nach der Behandlung ein WC aufsuchen. Ebenso wird durch die Therapie die Zirkulation des venösen Systems gefördert. Dadurch fühlen sich nach der Behandlung die behandelten Körperregionen leichter an.
Die Behandlung beschränkt sich nicht auf die geschwollene Körperregion. Es wird immer das gesamte Lymphsystem angeregt. Wer ein geschwollenes Bein hat, sollte sich nicht darüber wundern, dass auch die Lymphregion am Hals oder Schlüsselbein mitbehandelt werden.
Bei sehr starken Stauungen kann die Behandlung mit einem Kompressionsverband (lymphologischer Kompressionsverband) kombiniert werden. Eine Kompressions-Bandage wird besonders nach der ersten Sitzung empfohlen. Ziel ist es, den Effekt der Lymphdrainage aufrecht zu erhalten.
Eine Lymphdrainage wird eingesetzt
Eine Lymphdrainage fühlt sich in den meisten Fällen sehr entspannend an. Die Griffe sind meistens sehr sanft. Nur bei festen, eiweißreichen Ödemen werden starke Verschiebegriffe eingesetzt, die die meisten Patienten als unangenehm empfinden. Das Ziel der Behandlung ist immer eine Schmerzlinderung, eine Entstauung und die Entspannung der betroffenen Körperregion.
aktualisiert am 22.03.2022