Die Auslöser für eine Hirnblutung bei Kindern können vielfältig sein. Äußere Ursachen wie ein Sturz auf den Kopf kommen genauso in Betracht wie innere Ursachen, zu denen Fehlbildungen an den Hirngefäßen oder eine allgemein erhöhe Blutungsneigung zählen. Typische Symptome sind plötzlich einsetzende Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Bewusstseinsstörungen.
Die beiden häufigsten Blutungsarten sind die intrazerebrale Blutung und die Subarachnoidalblutung. Bei der intrazerebralen Blutung reißt ein Gefäß im Gehirn. Bei der Subarachnoidalblutung verteilt sich Blut zwischen der mittleren und der innersten Schicht der Hirnhaut (Arachnoidea und Pia mater). Die Hirnhäute umgeben das Gehirn. Das Blut verteilt sich in diesem Fall also nicht im Gehirn.
Starke Krafteinwirkungen auf den Schädel von außen können eine Hirnblutung verursachen. Hierzu zählen:
Außerdem können verschiedene Erkrankungen oder Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit einer Hirnblutung beim Kind erhöhen. Eine Hirnblutung kann zum Beispiel entstehen bei:
Prinzipiell sind die Symptome beim Kind denen beim Erwachsenen vergleichbar. Auch bei Kindern hängen sie davon ab, wo im Gehirn die Blutung liegt und wie ausgeprägt sie ist. Meist setzen die Symptome plötzlich ein. In manchen Fällen treten über einen längeren Zeitraum nur geringe Mengen Blut aus einem Gefäß aus. Dann können die Symptome auch schleichend auftreten.
Typische Anzeichen einer Hirnblutung sind:
Bei Verdacht auf eine Hirnblutung sollte umgehend der Notarzt gerufen werden. Je schneller eine Behandlung einsetzt, desto größer ist die Chance, Folgeschäden zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.
Je nach Schwere der Symptomatik fragt der Arzt das Kind und seine Eltern zunächst nach Unfällen oder Stürzen. Eine körperliche Untersuchung zeigt eventuell Muskelschwächen oder andere Symptome, die auf eine Hirnblutung hinweisen. Als weitere Diagnostik können folgende Methoden eingesetzt werden:
Bei leichten Blutungen kann es ausreichen, das Kind stationär zu beobachten und mit entsprechenden Medikamenten zu versorgen. Das können Medikamente zur Blutdrucksenkung, zur Verhinderung von epileptischen Anfällen oder zur Verhinderung weiterer Blutungen sein. Größere Blutungen, die zu einem stärkeren Bluterguss (Hämatom) und zu einem Anstieg des Hirndrucks führen, müssen meist operiert werden. Dann wird die Schädeldecke geöffnet und der Bluterguss wird entfernt, um das Gehirn zu entlasten. Wenn Veränderungen an den Gefäßen oder ein Gehirntumor die Ursache für die Blutung sind, können diese im Rahmen einer Operation ebenfalls behandelt werden.
Die Prognose ist stark abhängig von der Größe und vom Ort der Blutung. Manche Kinder tragen keine Folgeschäden davon. Andere haben Entwicklungs- oder Lernverzögerungen. Anhaltende neurologische Symptome wie Sprachprobleme, motorische (die Bewegung betreffende) Defizite oder Lähmungen sind aber ebenso möglich. Einige Kinder benötigen eine langjährige therapeutische Begleitung durch Ergotherapeuten und Physiotherapeuten. Auch eine Epilepsie (wiederkehrende Krampfanfälle) kann sich als Folge einer Hirnblutung entwickeln.
Zentrum für kinder- und Jugendgesundheit Regensburg – Leistungsspektrum Epileptologie für Kinder und Jugendliche: https://www.kinderarzt-regensburg.com/epileptologie (online, letzter Abruf: 30.06.2022)
Fairview – When Your Child Has Intracrania Haemorrhage: https://www.fairview.org/patient-education/40185 (online, letzter Abruf: 30.06.2022)
The Royal Children`s Hospital Melbourne – Haemorrhagic Stroke: https://www.rch.org.au/kidsinfo/fact_sheets/Haemorrhagic_Stroke/ (online, letzter Abruf: 30.06.2022)
St. Louis Children`s Hospital – Hemorrhagic Stroke: https://www.stlouischildrens.org/conditions-treatments/hemorrhagic-stroke (online, letzter Abruf: 30.06.2022)
aktualisiert am 30.06.2022