Inwiefern ist eine Balanitis ansteckend?

Eine Balanitis ist eine Entzündung der Eichel (Glans penis). Meist tritt sie als Balanoposthitis (Entzündung von Eichel und Vorhaut) auf. Es wird dennoch in den meisten Fällen einfach von einer Balanitis gesprochen. Eine Eichelentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Nur wenn durch bestimmte Erreger eine Infektion ausgelöst wird, ist eine Balanitis auch ansteckend. In diesem Fall können die auslösenden Keime auf einen anderen Menschen übertragen werden. Das bedeutet nicht unbedingt, dass durch die Krankheitserreger wieder eine Balanitis ausgelöst wird. Beispielsweise kann bei einer Frau eine Scheidenentzündung (Kolpitis) entstehen.

Ursache der Balanitis ist ausschlaggebend

Bei den Ursachen für eine Balanitis werden infektiöse Auslöser und nicht-infektiöse Auslöser unterschieden. Von der Ursache ist es auch abhängig, ob eine Balanitis ansteckend ist.

Zu den Erregern, die Infektionen an der Eichel auslösen können, zählen:

• Bakterien (wie Staphylokokken, Streptokokken, Erreger von Geschlechtskrankheiten, zum Beispiel Gonokokken oder Treponema pallidum)
• Pilze (am häufigsten der Hefepilz Candida albicans)
• Viren (Herpesviren, humanes Papillomavirus/HPV)
• außerdem Parasiten (Läuse, Milben)

Nicht-infektiöse Auslöser können sein:

• zu übertriebene oder mangelnde Hygiene im Intimbereich
• reizende Duftstoffe, Intimsprays, Seifen
• allergische Reaktion auf Latex in Kondomen
• Hautkrankheiten wie zum Beispiel die Schuppenflechte (Psoriasis) oder eine Neurodermitis (atopische Dermatitis)

Wann ist eine Balanitis ansteckend?

Ansteckend ist eine Eichelentzündung nur, wenn sie durch Keime wie Viren, Bakterien, Pilze oder andere infektiöse Mikroorganismen ausgelöst wird. Dann können diese Erreger insbesondere beim Geschlechtsverkehr auf den Partner oder die Partnerin übertragen werden. Eine durch Hefepilze verursachte Balanitis kann bei einer Frau zu einer Pilzinfektion der Scheide führen. Bakterien wie Staphylococcus aureus und Streptokokken können über verschiedene Wege auf andere Menschen übertragen werden und Infektionen an der Haut und den Schleimhäuten auslösen. Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien-Infektionen, Genitalherpes oder Syphilis können ebenfalls die Ursache für Entzündungen der Eichel sein und somit durch Geschlechtsverkehr an Partnerin oder Partner weitergegeben werden. Hier können je nach Erreger unterschiedliche, mitunter schwere Symptome und Folgen entstehen. Leicht übertragen werden können auch HPV (humane Papillomaviren), die die sogenannten Feigwarzen (Kondylome) auslösen.

Deshalb sollten auch Sexualpartner auf eine Infektion hin untersucht und bei Nachweis einer Infektion behandelt werden. Auf Geschlechtsverkehr sollte verzichtet werden, bis bei beiden Partnern keine Erreger mehr nachweisbar sind. Wird dies nicht beachtet, kann die Infektion immer wieder von einer auf die andere Person übertragen werden.

Liegt der Eichelentzündung eine der anderen Ursachen wie eine Reaktion auf reizende Stoffe zugrunde, ist keine Ansteckung zu befürchten.