Schmerzen am Penis können viele Gründe haben. Häufig handelt es sich um harmlose Auslöser. Einige der zugrundeliegenden Erkrankungen können jedoch zu Komplikationen, dauerhaften Schäden oder chronischen Schmerzen führen.
Die Schmerzen können je nach Ursache den Penisschaft, die Harnröhre im Inneren des Penis, die Eichel oder die Vorhaut betreffen. Sie können in Ruhe oder bei Berührung bestehen, beim Wasserlassen auftreten, durch eine Erektion hervorgerufen werden oder beim Sex verspürt werden. Die Schmerzen können zusammen mit Brennen oder Juckreiz auftreten. Manchmal bemerken Betroffene einen pochenden Schmerz. Entzündungen der Harnröhre als Ursache, häufig durch sexuell übertragbare Erkrankungen bedingt, können zu einem Ausfluss führen. Zu den schmerzhaften Notfällen gehören der Priapismus (nicht nachlassende Erektion), die Paraphimose (Einklemmung der Eichel vor der Vorhaut) und Verletzungen des Gliedes.
Beschwerden im Bereich der Geschlechtsorgane sind schambehaftet. Viele der Betroffenen scheuen sich davor, zum Arzt zu gehen. Dennoch müssen Penisschmerzen ernst genommen werden, damit schwerwiegende Ursachen rechtzeitig behandelt werden. Schmerzen am Penis können zudem, wenn sie länger bestehen, zu tiefgreifenden Problemen mit der Sexualität, der Partnerschaft und des seelischen Befindens führen.
Schmerzen am oder im Penis können die Folge einer Verletzung, einer Entzündung oder einer anderen Erkrankung sein.
Schmerzen an den vordersten Anteilen des Penis weisen auf eine Entzündung der Eichel (Balanitis) oder der Vorhaut (Posthitis) hin. Häufig treten die beiden Erkrankungen gemeinsam auf. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Infektion durch Bakterien oder gelegentlich durch Pilze. Solche Infektionen werden begünstigt durch:
Allergien oder Hautkrankheiten können neben den Infektionen mit Krankheitserregern ebenfalls eine Vorhaut- oder Eichelentzündung auslösen. Eine reizbedingte Entzündung kann unter anderem durch zu übertrieben ausgeübte Hygiene und/oder irritierende Substanzen hervorgerufen werden.
Neben den Schmerzen fallen bei einer Eichel- und Vorhautentzündung eine Rötung oder auch eine Schwellung auf. Häufig leiden Betroffene unter Juckreiz. Es kann zu hellen Auflagerungen kommen, die unter anderem für Pilzinfektionen typisch sind. Oft wird bei der Eichelentzündung ein Ausfluss bemerkt, der eitrig sein kann und abstoßend riechen kann. Betroffenen fällt es aufgrund von Schmerzen und Schwellung schwer, die Vorhaut zurückzuziehen.
Entzündungen im Bereich der Penisspitze können, vor allem bei fehlender Behandlung, die Entwicklung von Erkrankungen wie Vorhautverengung (Phimose) oder Peniskrebs fördern. Krankheitserreger können sich über die Harnröhre bis in obere Anteile der Harnwege ausbreiten.
Sexuell übertragbare Krankheiten gehen in vielen Fällen mit Schmerzen am Penis einher. Meist kommt es zu weiteren charakteristischen Symptomen. Die wesentlichen sexuell übertragbaren Infektionen, bei denen das Glied schmerzen kann, sind:
Sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper, Syphilis oder Infektionen mit Chlamydien können schwere Folgen nach sich ziehen, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Außerdem gilt es zu verhindern, andere Menschen (Sexualkontakte) zu infizieren. Infektionen können nicht nur den Genitalbereich betreffen, sondern abhängig von der Art des Verkehrs auch Mund und Rachen oder den After.
Eine Harnröhrenentzündung (Urethritis) wird meist durch Krankheitserreger wie Bakterien verursacht. Dabei handelt es sich um Chlamydien, Mykoplasmen, die Erreger von Tripper (Neisseria gonorrhoeae) oder verschiedene andere Bakterien. In einigen Fällen können auch Pilze (wie der Hefepilz Candida albicans), einzellige Parasiten oder Viren zu einer Harnröhrenentzündung führen. Die Entzündung kann auch reizbedingt entstehen (etwa durch liegenden Blasenkatheter) oder im Verlauf einer reaktiven Arthritis (einer rheumatischen Erkrankung als Reaktion auf eine Infektion). Die Symptome der Urethritis sind Brennen und Schmerzen im Penis, die besonders beim Wasserlassen auftreten, ein klarer bis eitriger Ausfluss sowie teils eine zusätzliche Entzündung von Eichel und Vorhaut.
Eine Harnwegsinfektion oder Blasenentzündung kann zu Schmerzen führen, die zum Penis hin ausstrahlen. Blasenentzündungen treten allgemein bei Frauen öfter auf als bei Männern. Bei Männern können die Harnwegsinfekte durch Faktoren wie Hindernisse in den Harnwegen, eine Prostatavergrößerung oder eine geschwächte Abwehr begünstigt werden. Bei unbeschnittenen Männern treten sie zudem häufiger auf als bei beschnittenen. Die auslösenden Krankheitserreger (fast immer Bakterien) können beispielsweise beim Geschlechtsverkehr mit einer an einer Harnwegsinfektion erkrankten Person oder beim Analverkehr übertragen werden. Typische Symptome einer Blasenentzündung (Zystitis) beim Mann sind ständig wiederkehrender Harndrang, dabei oft geringer Harnabgang, brennendes Gefühl beim Wasserlassen (insbesondere zum Ende hin), Unterbauchbeschwerden und bisweilen Blut im Urin (Hämaturie). Falls die Entzündung in Richtung Niere aufsteigt, können sich Nierenschmerzen (Schmerzen an der Flanke) und Fieber entwickeln.
Eine Prostatitis ist eine Entzündung an der Vorsteherdrüse (Prostata), welche sich unterhalb der Harnblase um die Harnröhre herum befindet. Dabei kommt es zu Symptomen wie Schmerzen am Damm und im Unterbauch, die aber auch die Genitalien betreffen können. Schmerzhaftes oder schwieriges Wasserlassen, schmerzhafte Samenergüsse, Erektionsbeschwerden oder manchmal ein Ausfluss treten bei einer entzündeten Prostata ebenfalls auf. Ein typisches Erkrankungsalter liegt zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Die Prostatitis kann durch Infektionen (meist Bakterien) bedingt sein, in den meisten Fällen können aber keine Erreger festgestellt werden (abakterielle Prostatitis). Kommt es zu anhaltenden Beschwerden solcher Art, ohne dass ein Grund festgestellt werden kann, wird dies auch als chronisches Beckenschmerzsyndrom bezeichnet.
Pickel wie bei einer Akne können Hautbereiche betreffen, in denen Haare wachsen, und somit auch am Penisschaft vorkommen. In einzelnen Fällen können sich schwere Entzündungen wie Abszesse (abgekapselte Entzündungshöhlen mit Eiter) bilden.
Ein Erysipel (auch Wundrose genannt) ist eine abgegrenzte Entzündung der Haut, die durch das Eindringen von Bakterien über kleine Wunden entsteht. Die betroffene Hautstelle schmerzt, ist rot, erwärmt und geschwollen. Betroffene können Fieber haben und sich krank fühlen. Die Entzündung kann sich ausbreiten und dadurch zu Komplikationen führen.
Nach einer Operation am Penis kann es als Komplikation zu einer Wundinfektion kommen. Diese macht sich nach einigen Tagen durch Schmerzen, Rötung und Schwellung bemerkbar. Flüssigkeit oder Eiter kann aus der Wunde abgehen. Auch die Infektion einer Penisprothese (Schwellkörperimplantat) ist nach der entsprechenden Operation möglich.
Penisverletzungen führen meist zu unmittelbar auftretenden Schmerzen. Im Normalfall ist es offensichtlich, dass es sich um eine Verletzung handelt. Verletzungen am Penis können durch unterschiedliche Mechanismen verursacht werden, beispielsweise Alltags- und Verkehrsunfälle, unsanften Sexualverkehr oder die Anwendung von Hilfsmitteln zur Selbststimulation. Beispiele für Penisverletzungen sind:
Bei Harnsteinen handelt es sich um harte Ansammlungen von Materialien in den Harnwegen. Zu den Ursachen gehören Flüssigkeitsmangel im Körper, ernährungsbedingte Faktoren, Stoffwechselstörungen oder beeinträchtigter Harnabfluss. Steine im Harnleiter führen zu Nierenkoliken – schweren, krampfartigen Schmerzen in der Flanke, die in den Bauch, in die Leiste und bis zum Genitalbereich sowie in den Penis ziehen können. Steine in der Blase können ebenfalls schmerzen, vor allem im Unterbauch. Der Harnabfluss kann zeitweise blockiert sein. Selten setzt sich ein Stein in der Harnröhre fest und führt dann zu Schmerzen, insbesondere beim Wasserlassen. Ein Harnverhalt kann entstehen.
Eine Vorhautverengung kann angeboren sein und gegebenenfalls bis ins Erwachsenenalter bestehen oder im Laufe des Lebens erworben sein, zum Beispiel durch Entzündungen, Verletzungen oder Diabetes mellitus. Bei Babys besteht eine Verklebung zwischen Vorhaut und Eichel, die sich im Normalfall spätestens im Alter von drei Jahren löst. Bei der Vorhautverengung kann die Vorhaut nicht oder nur schwierig nach hinten über die Eichel gezogen werden. Die Verengung kann Schmerzen verursachen, insbesondere treten sie beim Geschlechtsverkehr auf. Es kann auch zu Erektionsstörungen kommen. Die Vorhautverengung begünstigt zudem Entzündungen an der Vorhaut, an der Eichel oder in der Harnröhre.
Bei einer Vorhautverengung kann als akutes Problem eine Paraphimose auftreten. Besonders gefährdet sind unter anderem Männer im höheren Lebensalter oder mit Blasenkatheter. Die nach hinten gezogene Vorhaut schnürt den vorderen Teil des Gliedes beziehungsweise der Eichel ab und lässt sich nicht wieder in die Ausgangsposition zurückbringen. Der vordere Bereich schwillt immer weiter an und wird dunkel-bläulich, da das Blut nicht zurückfließen kann. Schmerzen, eine Blockade der Harnausscheidung oder ein Absterben von Gewebe drohen. Um Schäden zu vermeiden, muss eine notfallmäßige Behandlung erfolgen.
Diese Erkrankung des Bindegewebes des Penis führt zur Bildung von Vernarbungen, die eine Penisverkrümmung bewirken. Die Neigung zu einer Induratio penis plastica ist genetisch veranlagt. Die Schmerzen machen sich hauptsächlich bei einer Erektion bemerkbar. Dann tritt auch die Verkrümmung besonders stark in Erscheinung. Am häufigsten ist das Glied bei einer Induratio penis plastica nach oben gekrümmt. Der Penis kann in einigen Fällen der IPP aber auch gerade bleiben, wobei sich verhärtete, eingebuchtete oder einschnürende Bereiche zeigen. Nicht selten treten an den Händen, manchmal an den Füßen ähnliche Vernarbungen auf (Morbus Dupuytren beziehungsweise Morbus Ledderhose). Einige andere Erkrankungen des Körpers sind ebenfalls häufiger bei Patienten mit IPP anzutreffen.
Eine Verkrümmung des Penis, die unabhängig von der Erkrankung Induratio penis plastica auftritt, führt manchmal zu Schmerzen bei Erektionen und beim Geschlechtsverkehr.
Eine zu lange anhaltende, Schmerzen verursachende Erektion wird in der Medizin als Priapismus bezeichnet. Die Erektion kann bei dieser Störung auch ohne sexuelle Erregung eintreten und bleibt länger als zwei Stunden bestehen. Zu der unangenehmen Erscheinung kann es durch viele unterschiedliche Ursachen kommen. Mögliche Gründe sind:
Der Priapismus ist ein akuter Notfall, der innerhalb weniger Stunden behandelt werden muss. Nach längerer Dauererektion können Folgeschäden wie Erektionsstörungen auftreten.
Eine oberflächliche Penisvenenthrombose (Morbus Mondor) tritt selten auf. Sie kann vor allem in den Tagen nach ausgiebigem Geschlechtsverkehr entstehen und ist durch eine verhärtete, schmerzhafte Vene an der Penisoberseite gekennzeichnet.
Eine Kontaktallergie kann gegen Kondome, aber auch gegen äußerlich aufgetragene Mittel bestehen. Es kann, je nach Allergietyp, innerhalb kurzer Zeit oder verzögert (mehr als zwölf Stunden später) zur Rötung, Bildung von Quaddeln oder Bläschen, starkem Juckreiz oder auch Brennen oder Schmerzen kommen.
Erkrankungen der Haut können am Penisschaft und der Vorhaut auftreten. Besonders zu erwähnen ist der Lichen sclerosus. Diese Hauterkrankung ist selten und betrifft mehr Frauen als Männer, zeigt sich jedoch oft an den Genitalien. Am Penis finden sich ein oder mehrere helle, verhärtete Knoten, die jucken und schmerzen können. Die Haut in diesen Bereichen kann leicht verletzt werden. Neben der Penishaut kann auch der Bereich an der Eichel um die Harnröhre herum betroffen sein. Der Lichen sclerosus kann auch zu einer Vorhautverengung oder zu einer Entzündung unter der Vorhaut (Balanitis) führen.
Ein Peniskarzinom ist eine seltene Ursache für Schmerzen am Glied. Meist tritt ein solcher Tumor erst im Alter über 50 oder 60 Jahre auf. Er wird durch Faktoren wie schlechte Hygiene mit Smegmabildung (weißliche Ansammlungen hinter der Vorhaut), Rauchen oder eine HPV-Infektion (humane Papilloma-Viren) begünstigt. Bei beschnittenen Männern tritt Peniskrebs seltener auf. Anzeichen des Karzinoms sind Verdickungen oder harte Stellen des Penis oder Verziehungen am Gewebe. Blutungen oder Entzündungen können ebenfalls auftreten.
Einige Männer haben Schmerzen im Genitalbereich, die sich nicht auf organische Ursachen zurückführen lassen. Neben den Schmerzen am Penis kann es auch zu Schmerzen am Hoden oder am Damm kommen, oftmals treten die Beschwerden gleichzeitig auf. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Harnlassen können ebenfalls psychischer Natur sein.
Eine schmerzhafte, nicht verschwindende Erektion (Priapismus) ist ein Notfall und sollte umgehend vom Arzt (Urologen) behandelt werden. Gleiches gilt, je nach Schwere, für Penisverletzungen sowie für die Einklemmung der Eichel durch die Vorhaut (Paraphimose). Lässt sich eine Penisblutung, beispielsweise durch einen Einriss des Vorhautbändchens, nicht stillen, sollte sofort ein Urologe aufgesucht werden.
Bei sehr starken Schmerzen, einer schweren Entzündung wie einem Erysipel sowie weiteren Beschwerden wie Fieber ist ebenfalls eine rasche Untersuchung und Behandlung durch den Arzt notwendig. Anzeichen für Erkrankungen wie die Harnröhrenentzündung sollten spätestens am nächsten Tag abgeklärt werden. Probleme wie eine schmerzende Verkrümmung bei der Erektion (bei Induratio penis plastica) sollten in den kommenden Tagen einem Arzt vorgestellt werden.
Zur Diagnose führt der Arzt ein Untersuchungsgespräch (Anamnese), um Einzelheiten über mögliche Ursachen der Penisschmerzen zu erfahren. Dazu gehören eine Beschreibung der Symptome und wann sie auftreten, eventuelle Vorerkrankungen, die sexuelle Aktivität oder Verletzungsereignisse. Bei der körperlichen Untersuchung werden das Glied, der Hoden, die Leiste und die Umgebung nach Veränderungen und Auffälligkeiten beurteilt. Häufig wird die Prostata durch Abtasten über den Enddarm beurteilt. Weiterführende Untersuchungen richten sich nach der Verdachtsdiagnose. Bei Entzündungen kann zum Beispiel ein Abstrich oder eine Urinprobe sinnvoll sein, bildgebende Verfahren wie Ultraschall können unter anderem innere Verhärtungen erkennbar machen.
Aufgrund der Vielzahl der möglichen Gründe für Penisschmerzen ist die jeweilige Behandlung unterschiedlich.
Eine erregerbedingte Eichel- und Vorhautentzündung wird mit Wirkstoffen gegen die entsprechenden Keime behandelt: Antibiotika bei Bakterien, Antimykotika gegen Pilze. Die Anwendung geschieht meist durch Aufbringen einer wirkstoffhaltigen Creme oder Salbe. Die richtige Reinigung des Penis ist hierbei von zentraler Bedeutung. Das Reinigen sollte mit klarem, lauwarmem Wasser erfolgen, während die Vorhaut nach hinten gezogen wird. Im Falle einer Vorhautverengung kann eine Operation zur Beschneidung (Zirkumzision) dafür sorgen, weitere Entzündungen an Eichel und Vorhaut zu verhindern. Etwaige andere Auslöser der Entzündung wie allergieauslösende oder reizende Stoffe sollten vermieden werden. Eine Cortisonsalbe kann, wenn keine Krankheitserreger für die Vorhaut- und Eichelentzündung verantwortlich sind, zur Abschwächung der Entzündung verwendet werden.
Bakteriell bedingte Erkrankungen wie Chlamydien-Infektionen, Tripper (Gonorrhoe), weicher Schanker (Ulcus molle) und Syphilis werden mit Antibiotika behandelt. Gegen Herpes am Penis werden antivirale Mittel (Virostatika) eingesetzt. Bei den sexuell übertragbaren Krankheiten sollten nach Möglichkeit alle Sexualpartner ebenfalls auf eine Infektion hin untersucht werden. Ist dies der Fall, können sie gleichermaßen behandelt werden. Ansonsten besteht ein Risiko, dass die Erreger weiterverbreitet werden oder immer wieder hin und her übertragen werden.
Eine infektiöse Urethritis wird, sofern eine Bakterienart dahintersteckt, mit den passenden Antibiotika behandelt. Gegen andere Krankheitserreger gibt es teilweise ebenfalls Mittel (Antimykotika, Antiprotozoika). Falls der Patient einen Harnblasenkatheter in der Harnröhre hat, muss er entfernt werden und der Urin gegebenenfalls über einen Katheter durch die Bauchwand abgeleitet werden.
Eine Harnwegsinfektion beziehungsweise Blasenentzündung wird durch die Gabe von Antibiotika behandelt, die gegen die auslösenden Bakterien wirksam sind.
Sind Bakterien für die Prostataentzündung verantwortlich, dann helfen Antibiotika. Diese können in einigen Fällen auch dann eingesetzt werden, wenn kein Auslöser festgestellt wurde. Andere Medikamente wie Schmerzmittel, 5-α-Reduktase-Hemmer, α-Blocker oder pflanzliche Wirkstoffe können ebenfalls helfen. Maßnahmen wie Wärmeanwendungen oder körperliche Bewegung sind weitere lindernde Behandlungsmöglichkeiten.
Pickel sollten nicht ausgedrückt werden. Falls nötig, können sie mit Mitteln zum Auftragen oder Medikamenten behandelt werden. Ein Abszess (Eiterhöhle) muss vom Arzt eröffnet werden.
Die Wundrose wird mit Antibiotika behandelt. Lindernd sind kühlende Umschläge und Ruhe. Entzündungshemmende Schmerzmittel sind ebenfalls sinnvoll.
Antibiotika, die Eröffnung der Wunde oder eine Entfernung der Penisprothese können je nach Schwere der Infektion und nach der Art der Operation notwendig sein.
Leichtere Verletzungen wie Prellungen oder Hautwunden werden durch einfache Maßnahmen wie Kühlung, Hochlagern und desinfizierende Wundversorgung behandelt. Ein Penisbruch kann bisweilen durch Ruhigstellung und einen Druckverband behandelt werden, in schwereren Fällen erfolgt eine Naht. Andere Verletzungen wie Stichverletzungen werden häufig ebenfalls vernäht. Gegenstände und Fremdkörper werden entfernt. Betrifft eine Verletzung die Harnröhre, dann wird der Urin zwischenzeitlich durch einen Katheter über die Bauchdecke ausgeleitet. Zudem werden bei offenen, stärkeren Verletzungen Antibiotika gegeben, um Infektionen zu vermeiden.
Steine von geringerer Größe werden meist mit dem Urin aus den Harnwegen transportiert. Die Gabe von Medikamenten kann dies unterstützen. Setzen sich die Steine jedoch im Harnleiter, in der Blase oder der Harnröhre fest, dann muss ein Arzt sie entfernen. Das kann über die Harnröhre oder durch eine Operation von außen geschehen. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht in der Stoßwellenzertrümmerung (ESWL). Die hierbei entstehenden Bruchstücke gelangen von selbst mit dem Urin aus den Harnwegen.
Die Behandlung einer Vorhautverengung kann über cortisonhaltige Salben oder durch die Durchführung einer Beschneidungs-OP (Zirkumzision) erfolgen.
Bei der schmerzhaften Einschnürung durch die Vorhaut kann man zunächst versuchen, sie vorsichtig doch wieder über die Eichel nach vorne zu streifen. Wenn das nicht möglich ist, muss umgehend ein Urologe behandeln. In der Zwischenzeit sollte man den Bereich vorsichtig kühlen. Unter Schmerzbetäubung oder Vollnarkose drückt dieser die Eichel aus, damit die Schwellung zurückgeht und die Vorhaut in die richtige Position zurückgeschoben werden kann. Eine Spritze mit abschwellenden Wirkstoffen in den Penis kann helfen. In seltenen Fällen muss die Vorhaut eingeschnitten werden. Eine Operation zur Beschneidung kann ebenfalls notwendig werden. Auch wenn die Vorhaut durch den Patienten selbst zurückgeschoben werden konnte, kann ein solcher Eingriff erforderlich sein, um eine erneute Paraphimose zu verhindern.
Gegen die Bindegewebserkrankung des Penis kann eine Behandlung mit Medikamenten durchgeführt werden, was jedoch mäßig erfolgreich ist. In Deutschland hat der Wirkstoff Kalium-Aminobenzoat eine Zulassung, andere Medikamente wie Vitamin E sowie Schmerzmittel werden ebenfalls eingesetzt. In den Penis können Mittel wie Cortison, Verapamil oder mikrobielle Kollagenase (aus Clostridium histolyticum) eingespritzt werden. Darüber hinaus können regelmäßige Dehnung, spezielle Penispumpen oder eine Strahlentherapie angewendet werden. Bei Erfolglosigkeit der Maßnahmen und stark ausgeprägter Erkrankung kommt eine Penisoperation in Frage, um die Krümmung zu reduzieren.
Der schmerzhafte Zustand der Dauererektion muss so rasch wie möglich behoben werden, um fortschreitende Schäden zu verhindern. Zuerst kann mit Medikamenten wie Terbutalin versucht werden, das Glied wieder zur Erschlaffung zu bringen. Zeigt sich nach 30 Minuten kein Effekt, wird über eine Kanüle Blut aus dem Penis herausgezogen, um es zu entlasten. Eine Injektion von Wirkstoffen wie Epinephrin oder Etilefrin kann ebenfalls zum Abschwellen sinnvoll sein. Im äußersten Fall kann eine Operation notwendig werden, bei der eine künstliche Gefäßverbindung zwischen den Schwellkörpern von Penisschaft und Eichel geschaffen wird. Dabei lässt sich eine spätere Erektionsstörung meist nicht vermeiden.
Normalerweise gehen die Beschwerden nach ein oder zwei Monaten wieder zurück. Bleiben sie länger bestehen, kann eine Operation zur Entfernung der Thrombose angezeigt sein.
Wesentlich bei einer Allergie ist, den Auslöser zu meiden. Wirkstoffe wie Antihistaminika oder Cortison können die Beschwerden reduzieren.
Bei Hautkrankheiten wie dem Lichen sclerosus kommen oft Salben mit Cortison zum Einsatz.
Ist der Tumor nicht weit fortgeschritten, kann eine Bestrahlung sinnvoll sein, um das Karzinom zu entfernen. Eine operative Behandlung kann sich je nach Ausdehnung auf eine örtlich begrenzte Entfernung oder auf eine Penisamputation mit Entfernung von weiterem Gewebe (Lymphknoten) erstrecken.
Männer sollten, auch trotz verständlicher Scham, nicht zu lange zögern, bei Penisbeschwerden einen Arzt aufzusuchen. Schlimmere Folgen können dadurch verhindert werden.
Ruhe und Entlastung sind in den meisten Fällen wichtig, um die Schmerzen erträglich zu halten und den Zustand nicht zu verschlechtern. Eine straff sitzende Unterhose wird oft als angenehmer empfunden als eine weite, da das Glied sich nicht unnötig bewegt. Gegebenenfalls helfen, unter Beachtung der Gegenanzeigen und Risiken, gängige Schmerzmedikamente wie Ibuprofen.
Bei Verletzungen und einigen anderen Ursachen für Penisschmerzen ist Kühlen hilfreich. Wichtig ist es, bei Verwendung einer Eispackung immer ein Handtuch oder Ähnliches zwischen die Haut und das Eis zu bringen. Die Kälte könnte ansonsten weitere Hautschäden hervorrufen.
Um genitale Infektionen und damit Schmerzen und weitere Komplikationen zu vermeiden, ist ein vorsichtiges Verhalten hinsichtlich Geschlechtsverkehr angebracht. Kondome sind zu empfehlen, zu beachten ist allerdings, dass sie keinen komplett sicheren Schutz vor einer Ansteckung bieten können.
MedlinePlus – Penis pain: https://medlineplus.gov/ency/article/003166.htm (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
healthline, Holly McGurgan – Possible Causes of Penis Pain and How to Treat It: https://www.healthline.com/health/penis-pain (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
MyHealth.Alberta.ca – Penis Pain: Care Instructions: https://myhealth.alberta.ca/Health/aftercareinformation/pages/conditions.aspx?hwid=abq3284 (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
apotheken.de, Dr. med. Martina Sticker; Dr. med. Arne Schäffler – Penisverletzungen: https://www.apotheken.de/krankheiten/4809-penisverletzungen (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
MedicalNewsToday, Beth Sissons – What causes pain in the penis: https://www.medicalnewstoday.com/articles/324608 (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
Urologie Planegg – Priapismus: https://www.ukmp.de/news/aktuelles/fachkreise/urologische-notfaelle-priapismus.html (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
NCBI, Hakan Öztürk – Penile Mondor’s disease: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4349227/ (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
MSD Manual, Patrick J. Shenot – Hautstörungen am Penis: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-m%C3%A4nnern/penis-und-hodenerkrankungen/hautst%C3%B6rungen-am-penis (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
ZPC Zentrum Penischirurgie – Penisprothese: https://www.zentrum-penischirurgie.com/penisoperation-behandlungsspektrum/penisprothese/ (online, letzter Abruf: 08.01.2021)
aktualisiert am 02.05.2023