Gelbfieber ist eine akute Infektionskrankheit, die in den Tropen vorkommt und durch ein Virus verursacht wird. Es kann zu hohem Fieber mit schwerwiegenden Blut- und Organschäden und teilweise tödlichem Ausgang kommen (hämorrhagisches Fieber). Ein Schutz gegen die Viruserkrankung wird durch eine Gelbfieber-Impfung erreicht.
Grundsätzlich kommt es immer wieder in Westafrika zu größeren Gelbfieber-Epidemien, während in Ostafrika eher sporadische Infektionen vorkommen. Auch in Südamerika sind die sporadische Infektionen die Regel.
Das Gelbfieber-Virus verursacht die Erkrankung. Es wird über den Stich bestimmter Mückenarten (vor allem Aedes aegypti) übertragen. In die Mücke gelangt das Virus durch einen vorhergehenden Stich anderer infizierter Tiere (insbesondere Affen) oder Menschen. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch findet in aller Regel nicht statt.
Das Virus kommt häufig vor in tropischen Ländern Afrikas sowie Mittel- und Südamerikas, die um den Äquator zwischen 15° nördlicher und 20° südlicher Breite liegen.
Die Inkubationszeit (Zeit vom Stich der Mücke bis zu den ersten Symptomen) beträgt drei bis sechs Tage. Bei weniger schwerem Verlauf kommt es für wenige Tage zu mäßigem Fieber und Kopfschmerz, die Erkrankung heilt dann oft aus. Häufig kommt es jedoch zu einer schweren Krankheit mit hohem Fieber, körperlicher Schwächung, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, was zunächst für kurze Zeit wieder rückgängig ist. Dann kommt es jedoch zu erneutem Fieber mit Schädigung von Leber, Nieren und Blut. Es entsteht eine Gelbsucht (Ikterus), der Patient muss oft erbrechen. Es kann zu schweren Blutungen an Haut, Schleimhaut, in der Nase oder im Magen-Darm-Trakt kommen. Kreislaufschwäche und manchmal auch eine Hirnhautentzündung können die Folge sein. Nicht selten führt das Organversagen zum Tod des Patienten.
Neben der Befragung des Patienten (Anamnese) erfolgt eine Blutuntersuchung, bei der unter anderem durch eine so genannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR) das Erbgut der Gelbfieber-Viren festgestellt werden kann. Ebenso sind verschiedene Blutparameter wichtig, auch um eine entsprechende Behandlung durchführen zu können.
Es gibt einige verschiedene Arten von hämorrhagischem Fieber, die ähnliche Symptome verursachen wie beim Gelbfieber, beispielsweise Ebola, Dengue, Lassa oder Hanta. Auch weitere Infektionskrankheiten können mitunter mit Gelbfieber verwechselt werden, wie Malaria oder Hepatitis.
Eine Prophylaxe gegen das Gelbfieber bietet eine Schutzimpfung. Sie sollte durchgeführt werden vor Aufenthalten in Regionen, in denen das Gelbfieber vorkommt. Bestimmte Staaten fordern von Reisenden, die aus gefährdeten Gebieten kommen, für die Einreise ein Attest über eine vorgenommene Impfung. Bei Säuglingen, die jünger als sechs Monate sind, kann die Impfung nicht durchgeführt werden.
Zur Impfung werden abgeschwächte, aber noch zur Vermehrung fähige Viren gespritzt. Die Injektion von 0,5 ml des Impfstoffes erfolgt unter die Haut.
Der Geimpfte erhält einen Impfpass, in dem genau aufgezeichnet und mit Siegel beglaubigt ist, wann die Impfung stattfand. Somit ist ein Nachweis bei Reisen in bestimmte Länder möglich.
Falls eine Gelbfiebererkrankung auftritt, kann keine spezielle Behandlung durchgeführt werden, sondern es können nur die Symptome bekämpft werden. Der Erkrankte (oder die Person, bei der ein Verdacht auf Gelbfieber besteht) wird durch eine Quarantäne von der Außenwelt abgeschottet. Ebenso wird mit Personen verfahren, die während den vorangegangenen Tagen mit dem Patienten in Kontakt kamen. Flüssigkeits- und Blutverlust werden mit Gabe von Infusionen beziehungsweise Bluttransfusionen bekämpft. Bestimmte Gerinnungsmedikamente können die Blutungen eindämmen, durch andere Arzneimittel wird der Blutdruck gesteigert. Mit bestimmten antiviralen Medikamenten kann darüber hinaus versucht werden, die Krankheit einzudämmen. Auch andere antibiotische Medikamente können sinnvoll sein, damit nicht weitere Infektionen das Krankheitsbild verschärfen.
Eine Operation zur Behandlung von Gelbfieber ist nicht sinnvoll.
Bei einer Gelbfieber-Impfung entstehen meist keine Probleme. Es kann selten zu Blutungen, Blutergüssen, Entzündungen, Wundheilungsstörungen und Narbenbildung an der Einstichstelle kommen. Es können nach der Impfung Krankheitsgefühl, leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und weitere Allgemeinsymptome auftreten, was bald von alleine wieder verschwindet. Sehr selten können Krampfanfälle mit Fieber auftreten. Des Weiteren sind allergische Reaktionen jeden Schweregrades nicht auszuschließen. Besteht eine Allergie gegen Hühnereiweiß, so ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch bei der Gelbfieber-Impfung eine allergische Reaktion auftritt.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Gelbfieber ist eine Infektionskrankheit mit einer eher schlechten Prognose. Die Erkrankung heilt zwar in vielen Fällen aus, die Sterblichkeit im Krankheitsfall wird jedoch zwischen 10 und 50 Prozent, manchmal sogar 80 Prozent angegeben. Kinder und Jugendliche erkranken meist weniger schwer als Erwachsene. Durch eine abgelaufene, überstandene Infektion mit dem Gelbfieber-Virus besteht eine lebenslange Immunität gegen den Erreger.
Nach einer Gelbfieber-Impfung besteht ein Schutz ab ungefähr dem 10. Tag nach Gabe der Spritze. Nach zehn Jahren kann eine Auffrischungsimpfung notwendig werden, um einen ausreichenden Impfschutz aufrechtzuerhalten und von den Dokumenten her eine Einreise in bestimmte Staaten zu ermöglichen.
Bei manchen Erkrankungen, wie bei akuten Leber- oder Nierenerkrankungen, kann es notwendig werden, den Termin für eine Impfung zu verschieben.
Der Patient sollte nach der Impfung keine großen körperlichen Belastungen auf sich nehmen, bis die Impfreaktion verschwunden ist.
Bei Besonderheiten, die auf Komplikationen nach der Impfung hindeuten könnten, sollte baldmöglichst der Arzt informiert werden.
Letzte Aktualisierung am 13.11.2020.