Wer Heißhunger verspürt, hat ein starkes Verlangen, dringend Nahrung aufzunehmen. Daher geht der Heißhunger mit einer kaum zu unterbindenden Essattacke einher, sobald geeignete Lebensmittel verfügbar sind. Ein derart gesteigerter Appetit kann allgemein auf jegliche Speisen bestehen oder vor allem auf fettige, süße oder salzige Nahrung ausgerichtet sein. Heißhunger ist einerseits ein normaler Vorgang im Körper, der entsteht, wenn Energie oder bestimmte Nährstoffe fehlen. Andererseits können Erkrankungen zu diesem Symptom führen.
Das starke Hungergefühl entsteht, wenn der Blutzuckergehalt zu sehr absinkt. Mit dem Drang, etwas Nahrhaftes aufzunehmen, strebt der Körper an, den Blutzucker wieder zu erhöhen. An der Entstehung des Hungergefühls sind jedoch verschiedene Mechanismen beteiligt. Im Gehirn (genauer: im Hypothalamus) gibt es zwei Zentren, die für die Steuerung von Hunger und Sättigung verantwortlich sind. Substanzen im Körper wie Ghrelin, Insulin, Serotonin, Melatonin, Cortisol oder Noradrenalin beeinflussen in unterschiedlicher Weise Hunger und Sättigung. Ein niedriger Blutzucker führt zu einer verminderten Ausschüttung des Hormons Insulin. Kommt weniger Insulin im Gehirn an, löst dies Hunger aus. Eine Rolle spielen auch die gespeicherten Vorräte in den Fettzellen. Werden sie mobilisiert, weil der Körper daraus Energie bezieht, dann wird der Mensch hungrig. Psychische Aspekte wie Belohnung, erlernte Verhaltensweisen oder die Auswirkungen von Stress sind darüber hinaus von Bedeutung.
Bei Heißhungeranfällen lässt sich ein Hungergefühl beziehungsweise eine Leere im Magen vernehmen. Es kann mitunter zum Magenknurren kommen. Die Speichelausschüttung erhöht sich. Gerüche oder der Anblick von Verzehrbarem wirken besonders verlockend.
Besteht Heißhunger, dann werden oft besonders energiereiche, fett- und zuckerhaltige Lebensmittel verzehrt und das in umfangreichen Portionen. Bei den Essattacken herrscht bei den Betroffenen üblicherweise Gleichgültigkeit darüber, ob sie diese Speisen in der Menge im normalen Alltag überhaupt zu sich nehmen würden. Sie können solche Anfälle kaum kontrollieren. Oft nehmen sie viel zu viel Nahrung auf, da die Sättigung nicht unmittelbar einsetzt. Das führt im Anschluss häufig zu Problemen wie Völlegefühl, Übelkeit oder Magenschmerzen. Nicht selten stellt sich andererseits schon bald wieder neuer Hunger ein. Längerfristig führen die Heißhungeranfälle meist zur Gewichtszunahme, oft mit der Folge von Übergewicht. Vor allem bei starkem Übergewicht (Adipositas) entstehen weitere, teils schwere Erkrankungen.
Heißhunger kann, vor allem, wenn er gehäuft auftritt, mit Erkrankungen im Zusammenhang stehen. Er kann aber auch unabhängig davon entstehen. Kommt es nur sporadisch zu einem starken Hungergefühl, dann ist normalerweise nicht von einer Krankheit auszugehen.
Bei jedem Menschen kann von Zeit zu Zeit Heißhunger auftreten. Der Organismus meldet sich damit, um rasch für Energienachschub zu sorgen. Das verhindert, in einen Zustand zu geraten, bei dem zu wenig Energie für das Funktionieren der körperlichen Abläufe zur Verfügung steht. Der stark gesteigerte Appetit ist ein lebensnotwendiges Signal. In folgenden Situationen stellt sich oft kurzfristig ein Heißhungergefühl ein:
Wenn diese zeitweilig auftretenden Gründe für den Heißhunger verantwortlich sind, lässt sich davon ausgehen, dass dieser ebenfalls nur gelegentlich und in diesem Zusammenhang auftritt. Ein chronisches, wiederholtes Vorkommen von Heißhungeranfällen deutet eher auf Erkrankungen als Ursache hin.
Appetitsteigerung und Hungerattacken können im Zuge einiger körperlicher, aber auch psychischer Erkrankungen auftreten.
Bei einem Diabetes mellitus fehlt es an dem Hormon Insulin oder es kann nicht richtig an den Zellen des Körpers seine Wirkung ausüben. Da Insulin die Zuckeraufnahme in die Zellen steuert, steigt der Blutzuckerwert (Glucose). Im Rahmen der Erkrankung kann es zu Heißhunger kommen, jedoch kann auch Appetitlosigkeit vorkommen. Wichtige Anzeichen für einen erstmals auftretenden Diabetes mellitus sind gesteigerter Durst, vermehrtes Wasserlassen und eine Gewichtsabnahme. Der Diabetes kann viele Folgeschäden nach sich ziehen, die sich unter anderem an Blutgefäßen, Nerven, Nieren, Augen oder Füßen ausprägen können.
Diabetiker müssen auf die richtige Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung achten. Abhängig vom Diabetestyp und dem Krankheitsverlauf können auch Medikamente oder Insulinspritzen notwendig werden.
Eine starke Unterzuckerung tritt besonders bei Diabetikern auf, doch der zu niedrige Blutzuckerspiegel kann auch andere Ursachen haben. Das zu starke Absinken des Blutzuckers macht sich durch Heißhunger und weitere Symptome bemerkbar. Auftreten können Unruhe, Gereiztheit, Zittern, Schwindelgefühle, Schweißausbrüche, beschleunigter Herzschlag oder in schweren Fällen auch Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Eine Unterzuckerung nimmt häufig ihren Lauf nach ungenügender Nahrungszufuhr, körperlicher Verausgabung oder bei Diabetikern auch nach einer zu hohen Dosierung der Medikamente oder des Insulins.
Als Erstmaßnahme bei einer Unterzuckerung hilft die Aufnahme schnell verfügbarer Kohlenhydrate, sprich Traubenzucker, zuckerhaltiger Limo oder anderer Speisen oder Getränke mit Zucker.
Eine Schilddrüsenüberfunktion ist durch ein Zuviel an Hormonen der Schilddrüse gekennzeichnet. Betroffene haben dadurch einen gesteigerten Appetit bis hin zu Heißhunger, nehmen aber dennoch an Körpergewicht ab. Daneben kommt es zu Symptomen wie Nervosität und Unruhe, erhöhter Aktivität, Wärmeempfindlichkeit, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Durchfall oder Schlafstörungen.
Je nach Ursache der Schilddrüsenüberfunktion können Medikamente, eine Radiojodtherapie oder eine Operation helfen.
Schwere Erkrankungen mit Funktionsstörung der Leber können eine Unterzuckerung herbeiführen. Daher kann es zum Heißhunger kommen. Die Leber speichert Kohlenhydrate als sogenanntes Glykogen. Bei sinkendem Blutzuckerspiegel kann daraus wieder Glucose in das Blut freigesetzt werden. Durch Leberkrankheiten kann der Glykogenspeicher und damit der Regelmechanismus gestört werden. Zu den Erkrankungen der Leber, die dazu führen können, gehören Leberzirrhose, Leberentzündung (Hepatitis) oder Leberkrebs.
Bei starkem Übergewicht (Adipositas) kommt es häufig zu Heißhunger. Viele Betroffene verspüren die Sättigung nicht mehr richtig. Fettgewebe gibt ein Hormon namens Leptin ab, das normalerweise eine Sättigung durch Wirkung auf das entsprechende Zentrum im Gehirn ausübt. In den meisten Fällen von starkem Übergewicht ist zwar ein hoher Leptinspiegel im Blut vorhanden, die Zellen im Gehirn reagieren jedoch nicht mehr ausreichend auf das Leptin (Leptinresistenz). Daher empfinden Menschen mit Adipositas häufig Hunger.
Das schwere Übergewicht zieht auf Dauer Folgeschäden und weitere Erkrankungen nach sich. Daher sollte es dauerhaft reduziert werden. Die wichtigsten Säulen sind eine Ernährung, die insgesamt wenig Kalorien enthält, und eine körperliche Bewegung, die regelmäßig ausgeübt wird, soweit dies gefahrlos und problemlos möglich ist. Bei ständigem Hungergefühl können nach Absprache mit dem Arzt Medikamente eingesetzt werden, die den Appetit zügeln. Ist das Abnehmen nicht von Erfolg gekrönt, können Operationen in Frage kommen, zum Beispiel ein Magenbypass oder eine Magenverkleinerung (Adipositaschirurgie).
Im Vorfeld einer Migräne-Attacke können Heißhungerphasen auftreten. Diese äußern sich oft durch einen gezielten Drang auf bestimmte Lebensmittel, insbesondere solche mit vielen Kalorien. Manchmal werden die hierbei verzehrten Lebensmittel für Auslöser eines Migräneanfalls gehalten, auch wenn der Heißhunger bereits als Vorbote der Migräne gilt. Weitere Vorboten können beispielsweise Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Reizbarkeit, euphorische oder gedrückte Stimmung oder Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen sein. Kurz vor dem Anfall kann es zur sogenannten Aura kommen, die unter anderem aus Seh-Erscheinungen besteht. Der Migräneanfall führt zu heftigen Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen und Appetitlosigkeit.
Mit Medikamenten und geeigneten Verhaltensmaßnahmen lässt sich Migräne-Attacken vorbeugen.
Prämenstruelles Syndrom (PMS) lautet der Ausdruck für ein vielschichtiges Beschwerdebild, das ab etwa 14 Tagen vor der Monatsblutung anfangen kann und bis in die ersten Tage der Blutung reichen kann. Zu den möglichen Beschwerden im Rahmen des PMS gehören Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Heißhunger, Antriebsarmut, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen (Ödeme), Magen-Darm-Probleme, Kreislaufstörungen oder Spannungen in den Brüsten.
Den Symptomen entgegenwirken können eine ausgewogene, bewusste Ernährung mit genügend Vitaminen und Mineralien sowie ausreichend körperliche Aktivität. In ausgeprägten Fällen können auch Medikamente helfen (zum Beispiel Hormonpräparate, Schmerzmittel, SSRI-Medikamente).
Wurminfektionen wie beispielsweise durch Bandwürmer oder Spulwürmer können den Appetit durcheinanderbringen: Sowohl eine Appetitlosigkeit als auch Heißhungeranfälle können bei einem Wurmbefall auftreten. Einige Betroffene nehmen an Gewicht ab, obwohl sie gut und reichhaltig essen. Mögliche weitere Symptome von Wurmerkrankungen können Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sein.
Würmer werden mit Medikamenten, den sogenannten Anthelminthika, behandelt, um sie zu beseitigen.
Selten können Hungergefühle durch bestimmte Tumore bedingt sein. Ein meist gutartiger Tumor, der zu einer starken Unterzuckerung (Hypoglykämie) und somit zu Heißhunger führt, ist das Insulinom. Dieses entsteht in der Bauchspeicheldrüse und bildet unkontrolliert Insulin.
Das Insulinom wird behandelt, indem es operativ entfernt wird. Davor kann ausprobiert werden, ob sich die Insulinausschüttung durch Medikamente vermindern lässt. Andere Tumore, die beispielsweise durch ausgeschüttete Hormone den Stoffwechsel beeinflussen, können ebenso einen gesteigerten Appetit hervorrufen.
Ein Alkoholmissbrauch kann ebenfalls zur Unterzuckerung führen und damit einen Heißhunger auslösen.
Verschiedene Arzneimittel können als Nebenwirkung eine Appetitsteigerung auslösen. Dies kann unter anderem vorkommen bei:
Das seelische Befinden hat einen starken Einfluss auf Hunger, Appetit und die Begierde, etwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen. Der Snack dient hier als Befriedigung oder als Trost, wenn seelische Probleme als „Loch im Bauch“ verspürt werden. Von Zeit zu Zeit kann Frustessen oder Naschen zur Besänftigung der Seele unproblematisch sein. Wird die Nahrungsaufnahme jedoch immer wieder als Ersatzbefriedigung genutzt, stellt sich eine Gewöhnung ein. Dann greifen Betroffene ständig zu Süßem oder Herzhaften und bekommen ein Heißhungergefühl, wenn sie dies nicht tun.
Häufig sind Essstörungen mit Heißhunger verbunden. Wesentliche Formen von Essstörungen in dieser Hinsicht sind:
Depressionen können ebenfalls Heißhungerattacken mit sich bringen. Häufiger leiden depressive Menschen stattdessen aber unter Appetitlosigkeit, doch das kann variieren. Zu den Anzeichen können neben vielen weiteren Symptomen gedrückte Stimmung, verminderter Antrieb, fehlende Energie oder der Verlust von Interessen gehören. Eine weitere Ursache von Heißhunger stellen Angststörungen dar.
Essstörungen werden hauptsächlich mit Hilfe einer Psychotherapie behandelt, wobei oft eine Verhaltenstherapie oder eine Gesprächstherapie durchgeführt werden. Ziel ist es, die richtige Einstellung zur Ernährung wiederzuerlangen. In schwerwiegenden Fällen von Essstörungen kann eine stationäre Behandlung erforderlich werden. Zu den Behandlungsmöglichkeiten einer Depression gehören Medikamente und psychotherapeutische Maßnahmen wie eine Verhaltenstherapie.
Heißhungeranfälle lassen sich oft erklären, beispielsweise durch einen anstrengenden Tag, an dem die Nahrungsaufnahme zu kurz gekommen ist. In diesen Fällen kann auf einen Arztbesuch verzichtet werden. Kommt es jedoch öfter zu einem übermäßig gesteigerten Appetit, dann sollten sich Betroffene zur Abklärung beim Arzt vorstellen. Wenn der Heißhunger extrem stark verspürt wird, empfiehlt sich ebenfalls der Gang zu einer ärztlichen Untersuchung. Am besten ist es meist, mit dem Anliegen erst einmal zum Hausarzt zu gehen.
Zu den weiteren, speziellen Gründen, die bei Heißhunger einen Arztbesuch erfordern, zählen:
Zu den wichtigsten Maßnahmen, die Ursache für Heißhungerattacken zu finden, gehört ein ausführliches Untersuchungsgespräch. In diesem erkundigt sich der Arzt nach den genauen Symptomen und seit wann, wie oft und in welchem Zusammenhang sie auftreten. Wichtige Informationen erhält der Arzt durch die Beschreibung der Lebens- und Ernährungsweise. Dazu gehört die Menge und Art der üblichen Nahrung, die Verteilung der Mahlzeiten, der Konsum von Alkohol oder die Einnahme von Arzneimitteln. Die psychische Verfassung und die Lebensumstände können bedeutsam sein, etwa wenn viel Stress vorhanden ist. Weitere Symptome, die im Zusammenhang mit dem Heißhunger stehen können, sind ebenfalls wichtig zu wissen, wie beispielsweise Bauchschmerzen, Magen-Darm-Symptome, vermehrte Schweißbildung oder Kopfschmerzen.
Im weiteren Ablauf nimmt der Arzt eine körperliche Untersuchung vor. Gegebenenfalls wird das Körpergewicht bestimmt und ermittelt, ob eine Gewichtsveränderung stattgefunden hat. Eine Blutentnahme oder auch die Abgabe einer Urinprobe oder Stuhlprobe können durch die Untersuchung im Labor Erkenntnisse bezüglich verschiedener Erkrankungen liefern.
Geht der Verdacht in Richtung einer bestimmten Erkrankung, überweist der Hausarzt an die jeweiligen Fachärzte, um der Vermutung weiter nachzugehen. Eine Untersuchung durch einen Psychologen oder Psychiater kann ebenfalls dazu gehören, wenn es sich möglicherweise um seelische Gründe handelt.
Heißhungerattacken sind in den meisten Fällen nicht durch krankhafte Störungen bedingt. Dann hilft es, auf das richtige Verhalten im Alltag zu achten.
Wer ständig im Stress sein Essen hastig zu sich nimmt oder immer nur nebenbei isst, muss sich über entstehende Heißhungeranfälle nicht wundern. Der Genuss bleibt auf der Strecke, was später schnell wieder Gelüste erzeugt, obwohl der Körper bereits gut versorgt ist. Darüber hinaus wird beim eiligen Essen nicht auf das Eintreten der Sättigung geachtet. Bis man sich nach dem Essen wirklich satt fühlt, können bis zu 20 Minuten vergehen. Daher gilt die Empfehlung, die Mahlzeiten bewusst und in aller Ruhe zu sich zu nehmen und sich den Gaumenfreuden achtsam hinzugeben.
Um das Auftreten von Heißhunger zu vermeiden, sollten Lebensmittel bevorzugt werden, die lange sättigen. Das bieten insbesondere Nahrungsmittel, die viele Ballaststoffe oder auch Proteine enthalten. Ein gutes Beispiel für gesunde, ballaststoffreiche und sättigende Nahrung ist Vollkornbrot. Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen, Linsen oder Erbsen enthalten zugleich Proteine und Ballaststoffe. Gesunde Fette sollten nicht zu kurz kommen, da eine sehr fettarme Ernährung zu Heißhunger und Verlangen vor allem nach kohlenhydratreicher Nahrung und Zucker führt. Besonders zu erwähnen sind die Omega-3-Fettsäuren, die zahlreiche gesunde Eigenschaften aufweisen und zum Beispiel in Fisch und Leinöl vorkommen. Aber auch Lebensmittel wie Avocados oder Nüsse sind reich an guten Fetten. Wenn zwischendurch das Verlangen für einen Snack besteht, empfehlen sich Obst, frische Gemüsestücke oder gelegentlich Nüsse. Stark gesalzene Speisen oder Süßigkeiten sollten, so oft es geht, gemieden werden. Außerdem trägt ausreichende Flüssigkeitsaufnahme dazu bei, Hungergefühle zu reduzieren. Empfehlenswert sind vor allem Wasser oder auch ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.
Heißhunger entsteht oftmals durch Langeweile, wenn ein Mensch nichts mit der Zeit anfangen kann, oder bei Frust, Kummer oder anderen leidigen Gefühlslagen. In diesen Fällen gilt es zu verhindern, das Essen zu häufig als eine Art Befriedigung zu nutzen. Ansonsten kann sich schnell eine Gewöhnung daran entwickeln. In solchen Situationen kann es bereits gelingen, die Essattacken zu verhindern, indem andere Beschäftigungen bevorzugt werden. Das können etwa ein (neues) Hobby sein, Unternehmungen mit anderen Menschen oder ein Gang in die Natur. Aufpassen sollte man jedoch mit Freizeitbeschäftigungen wie Fernsehen oder dem Sitzen vor dem Computer zum Zeitvertreib, bei denen allzu oft unbedacht der Griff in die Chipstüte oder zum Schokoriegel erfolgen könnte.
Hängen die überhöhten Esslüste mit konkreten psychischen Problemen wie Stress oder Kummer zusammen, können Maßnahmen zur Stressbewältigung hilfreich sein. Ein wichtiger Ansatzpunkt sind Entspannungsverfahren, zu denen beispielsweise Autogenes Training gehört.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Auswirkung von Schlafdauer und Schlafqualität auf das Hungergefühl. Das individuelle Schlafbedürfnis ist zwar von Person zu Person unterschiedlich, aber im Allgemeinen werden mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen. Wer genug und gut schläft, leidet tagsüber weniger unter Heißhunger. Menschen, die zu wenig schlafen, haben hingegen ein erhöhtes Risiko, eine Adipositas (Fettleibigkeit) zu entwickeln.
aktualisiert am 28.07.2023