Wenn die Gelenke von Verschleiß betroffen sind und die Gelenkflächen aneinander reiben, bereitet dies den Betroffenen häufig große Schmerzen. Dabei gibt es mittlerweile eine Reihe von Mitteln und Salben, die das Leiden durch die Arthrose mindern können. Tabletten und Injektionen können neben Naturheilmitteln zum Einsatz kommen. Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist dabei wichtig, um die bestmögliche Arthrose-Therapie im Einzelfall auszuloten.
Sowohl Ibuprofen als auch Diclofenac sind als Mittel gegen Arthrose rezeptfrei erhältlich. Bei diesen beiden Arzneien handelt es sich um nicht-steroidale Antirheumatika. Ihre Wirkung beruht auf ihren entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften. Daher bietet sich der Einsatz bei akuten Gelenkschmerzen, die von einer Arthrose verursacht wurden, an. Neben der Schmerzlinderung gehört eine kürzere Dauer des akuten Krankheitsschubs zu den erklärten Zielen, wenn diese Medikamente eingenommen werden.
Dabei ist Diclofenac längst nicht nur in Tablettenform erhältlich. Vielmehr finden sich verschiedene Schmerzgels am Markt, welche diesen Wirkstoff beinhalten. Die äußerliche Anwendung direkt an dem betroffenen Gelenk erscheint bei Arthrose sinnvoll.
Naturheilmittel wie Produkte aus Teufelskrallenwurzel oder dem Extrakt der Weidenrinde gelten als Antirheumatika auf pflanzlicher Basis. Während sich eine unterstützende Wirkung dieser Mittel vermuten lässt, sind wissenschaftliche Studien zu derartigen Präparaten zu voneinander abweichenden Ergebnissen gekommen.
Nichtsdestotrotz entscheiden sich viele Patienten für pflanzliche Heilmittel, da diese für eine bessere Verträglichkeit bekannt sind. Einige der Nebenwirkungen, die mit synthetischen Mitteln im Zusammenhang stehen, entfallen. Zudem ist die Einnahme der Naturheilmittel oftmals zeitlich unbegrenzt möglich. Neben Teufelskrallenwurzel und Weidenrinde können auch diese Mittel bei einer Arthrose Verwendung finden:
Neben der Schmerzlinderung soll die Wurzel der Teufelskralle gegen die typischen Anlaufschmerzen und eine Gelenksteifigkeit am Morgen helfen. Günstige Langzeiteffekte sollen sich auch dann einstellen, wenn die Patienten dieses Mittel längst abgesetzt haben. Damit sich die bestmögliche Wirkung entfalten kann, ist die Einnahme für mindestens drei Monate ein Muss, wobei Gallenstein-Patienten von diesem Mittel unbedingt Abstand nehmen sollten. Grundsätzlich gilt für alle Naturheilmittel, dass mit dem behandelnden Orthopäden oder Hausarzt Rücksprache zu halten ist, bevor die Patienten die Mittel in Eigenregie einnehmen. Dies ist unter anderem deshalb so wichtig, da eine Anpassung der Dosis anderer Arthrose-Medikamente unter Umständen erforderlich werden kann.
Da Weidenrinde in einem Verwandtschaftsverhältnis zu ASS (Acetylsalicylsäure) steht, bietet sich dieses Mittel vor allem bei leichten Arthrose-Schmerzen an. Wer aufgrund einer anderen Erkrankung ohnehin ASS einnehmen muss, konsumiert Weidenrinde-Präparate nicht ohne Rücksprache mit dem eigenen Arzt. Obwohl viele Arthrose-Patienten berichtet haben, dass ihre Schmerzen abgenommen und ihre Beweglichkeit durch die Therapie mit Brennnessel-Blättern zugenommen haben, ist bisher nicht klar, ob die Einnahme in Drageeform oder als Tee für diese Wirkung ausreichend ist. Nichtsdestotrotz konnten Laborversuche zumindest zeigen, dass sich die Extrakte der Brennnessel auf diejenigen Stoffe in den Gelenken auswirken, die für die Förderung von Entzündungen zuständig sind.
Zu der Kombination aus Pappel, Esche und Co. ist anzumerken, dass es sich dabei um ein althergebrachtes Heilmittel der Volksmedizin handelt. Entsprechende wissenschaftliche Nachweise, welche die Wirksamkeit bei Arthrose illustrieren, fehlen bisher. Arnika-Gel gehört zu den weiteren Pflanzenmitteln, die bei Arthrose schon lange im Einsatz sind. Die beste Wirkung lässt sich meist in Kombination mit synthetischen Schmerzmitteln erzielen. Dabei hilft das Arnika-Gel den Patienten häufig dabei, ihre Schmerzmittel-Dosis zu reduzieren. Die Salbe sollte über mehrere Wochen hinweg zum Einsatz kommen, um für längere mögliche Gehstrecken sowie weniger Gelenksteifigkeit und mehr Beweglichkeit zu sorgen.
Kommt Arnika längerfristig zum Einsatz, können Hautirritationen allerdings zum Problem werden. Pusteln sowie Allergien gehören zu den möglichen Nebenwirkungen, weshalb eine strenge Überwachung dieses Therapieansatzes wichtig ist. Sofern das Gel als eine Art Kur zum Einsatz kommt, sollten die besagten Probleme in den meisten Fällen nicht auftreten. Rücksprache mit dem behandelnden Arzt empfiehlt sich erneut. Dies ist auch deshalb angebracht, da Naturheilmittel verschiedener Hersteller in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich sind. Dies macht es für die Betroffenen schwer, eigenständig die für sie passende Auswahl zu treffen.
Wenngleich viele Patienten lieber eine Tablette einnehmen, anstatt sich eine Injektion unmittelbar in die betroffenen Gelenke geben lassen würden, sind Injektionen mit Hyaluronsäure bei diesem Krankheitsbild von Bedeutung. Hyaluronsäure findet sich von der Natur aus in der Gelenkflüssigkeit. Diese Substanz trägt zur Stoßdämpfer-Funktion und zur Gleitfunktion des Gelenks bei und kann daher bei der Arthrose-Therapie durch einen Arzt zum Einsatz kommen. Meist sind fünf solcher Spitzen im Abstand von jeweils einer Woche vonnöten, um das Therapieziel zu erreichen. Allerdings gehören Schwellungen sowie Schmerzbeschwerden zu den möglichen Nebenwirkungen dieses Therapieansatzes.
Ebenfalls in wöchentlichen Abständen können insgesamt fünf Cortison-Injektionen zum Einsatz kommen, die mit ähnlichen Nebenwirkungen im Zusammenhang stehen. Cortison findet vor allem bei akuten Arthrose-Leiden Verwendung. Zum einen wirkt Cortison entzündungshemmend, zum anderen unterbindet das Mittel die Flüssigkeitsausschüttung am entzündeten Gelenk, damit die schmerzhafte Schwellung nach und nach zurückgeht. Eine Heilung verspricht auch dieses Mittel demnach nicht. Vielmehr geht es darum, gegen die akuten Beschwerden der Patienten anzugehen.
Gelenk-Klinik, Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso – Arthrose mit Teufelskralle und Brennnessel behandeln: Naturheilmittel und Pflanzen: https://gelenk-doktor.de/fragen-an-den-orthopaeden/welche-pflanzen-helfen-gegen-arthrose (online, letzter Abruf: 13.02.2020)
t-online.de – Kortisontherapie - Vorsicht vor Nebenwirkungen: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_60643326/kortison-bei-arthrose-vorsicht-vor-nebenwirkungen.html (online, letzter Abruf: 13.02.2020)
Pharmazeutische Zeitung, Annette Mende – Hilfe bei Gelenkverschleiß: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-042011/hilfe-bei-gelenkverschleiss/ (online, letzter Abruf: 13.02.2020)
Springer Link – Welches Schmerzmittel bei Arthrose: https://link.springer.com/article/10.1007/s15005-017-2324-9 (online, letzter Abruf: 13.02.2020)
aktualisiert am 13.02.2020