Eine Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfes. Meist sind die Stimmbänder in die Entzündung mit einbezogen. Der Grund für die Kehlkopfentzündung ist häufig eine Infektion, doch in einigen Fällen sind Reizungen oder eine zu starke Beanspruchung für die Laryngitis verantwortlich.
Eine Laryngitis äußert sich durch Reizhusten und einen trockenen Hals, viele Betroffene sind heiser. Der Kehlkopf kann akut entzündet sein, die Erkrankung kann aber auch chronisch werden. Eine akute Kehlkopfentzündung ist meist harmlos und klingt in der Regel bald wieder ab. Vor allem bei Kindern kann es aber manchmal bis zur Atemnot kommen, wenn sich der Luftweg zu sehr verengt (Krupp-Syndrom).
Die Kehlkopfentzündung kann einige unterschiedliche Ursachen haben. Eine wesentliche Ursache ist eine Infektion des Rachens. Dafür sind in den meisten Fällen Viren verantwortlich. Es handelt sich um Viren, die auch andere Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten verursachen. Dazu gehören Parainfluenza-Viren (welche am häufigsten die Laryngitis bedingen), ebenso weitere Arten wie RS-Viren, Rhinoviren, Adenoviren oder Influenza-A-Viren. Solche Viren werden meist über feine Tröpfchen übertragen, die unter anderem beim Niesen in die Umgebungsluft gelangen. Sehr selten führt eine Infektion mit Bakterien zu einer Kehlkopfentzündung (Diphtherie). Erreger können auch aus einer Nasennebenhöhlenentzündung zum Kehlkopf gelangen.
Neben einer Infektion kann auch eine Beanspruchung des Kehlkopfes, insbesondere der Stimmbänder, eine Laryngitis herbeiführen. Zu langes, andauerndes Reden kann diese Überbeanspruchung ebenso verursachen wie Schreien. So können beispielsweise Sänger, Lehrer oder Erzieher betroffen sein. Weitere Ursachen der Entzündung des Kehlkopfes sind reizende Stoffe wie beim Rauchen, Gase, Chemikalien oder Stäube, Alkohol sowie die Refluxkrankheit (Refluxösophagitis, dabei gelangt saurer Mageninhalt nach oben und erzeugt auch Sodbrennen).
Die Symptome der Laryngitis entstehen unter anderem dadurch, dass die Stimmbänder gereizt oder entzündet sind. Die Stimmbänder sind zwei faltenartige Membranen, die sich öffnen und schließen können. Durch Vibration und Öffnen und Schließen in bestimmter Stellung, wenn Luft vorbeiströmt, erzeugen die Stimmbänder die Stimme. Die Kehlkopfentzündung führt zu einer Schwellung der Stimmbänder und teils sind sie mit Sekret belegt. Deshalb klingt die Stimme beeinträchtigt, heiser oder sie geht dem Patienten vorübergehend verloren.
Bei der Laryngitis (Entzündung des Kehlkopfes) kommt es meist zu einer Heiserkeit. Die Stimme ist mehr oder weniger stark beeinträchtigt, manchmal bleibt sie komplett weg. Betroffene verspüren einen trockenen, kratzenden Hals. Dieses Gefühl der ständigen Gereiztheit und des Kitzelns und Juckens im Hals führt zu Husten und oftmaligem Räuspern. Hinzu können weitere Symptome kommen. Der Patient kann über Schmerzen und Schluckstörungen klagen. Bei einer infektionsbedingten Entzündung des Kehlkopfes kann es zu Fieber und Krankheitsgefühl kommen. Kinder mit Kehlkopfentzündung fallen außerdem oft dadurch auf, dass sie nichts mehr essen oder trinken wollen. Die (infektionsbedingte) Laryngitis tritt typischerweise eher im Frühling oder im Herbst auf als in den anderen Jahreszeiten und betrifft tendenziell mehr Männer als Frauen.
Wenn die Stimme viel zu sehr in Anspruch genommen wird, kann dies neben der Laryngitis zu einer geschädigten Kehlkopfmuskulatur führen. Die Folge ist eine Stimmbandschwäche.
Insbesondere bei Kindern kann es manchmal auch zu einer Verengung des Atemwegs mit Luftnot kommen. Ohnehin ist bei Kindern ein schwerer Verlauf häufiger als bei Erwachsenen, denn die Atemwege sind kleiner und enger und können deshalb eher zuschwellen. Die Einengung des Atemwegs am Kehlkopf, an den Stimmbändern oder der Luftröhre darunter wird als Krupp-Syndrom bezeichnet. Dabei handelt es sich meist um den so genannten Pseudokrupp (Infektion mit Viren ist die Ursache). Der echte Krupp (Diphtherie) ist heutzutage äußerst selten. Eine weitere Form mit möglicherweise stark erschwerter Atmung, die zum Krupp-Syndrom gezählt werden kann, ist die Epiglottitis (Kehldeckelentzündung). Die Atemnot durch die Schwellung beim Krupp-Syndrom kann in manchen Fällen äußerst bedrohlich sein. Kinder, bei denen eine Atemnot, Schluckprobleme, Geräusche beim Einatmen oder auch Fieber auftreten, sollten notfallmäßig vom Arzt behandelt werden.
Eine chronische Laryngitis zeigt sich eher bei reizenden Stoffen, Rauch oder Staub als bei rein infektionsbedingter Entzündung. Hustenreiz und Heiserkeit bleiben dabei über lange Zeit bestehen.
Patienten mit Beschwerden wie Heiserkeit, Husten und Kratzen im Hals werden vom Arzt zunächst befragt (Anamnese). Dann erfolgt die eigentliche Untersuchung. Mittels einer Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) schaut sich der Arzt den Befund an. Eine Kehlkopfspiegelung ist mit mehreren unterschiedlichen Geräten und Vorgehensweisen möglich. Der Kehlkopf sieht bei der Betrachtung angeschwollen und gerötet aus und ist oft mit Schleim belagert. Wenn eine Infektion mit Bakterien vorliegen könnte, nimmt der Untersucher einen Abstrich vom Kehlkopf. Das gewonnene Material wird auf Erreger untersucht. Unter Umständen ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) notwendig, um bestimmte Veränderungen ausschließen zu können.
Der Arzt muss einen Krupp, Pseudokrupp oder eine Epiglottitis als Formen des Krupp-Syndroms ausschließen oder gegebenenfalls behandeln.
Insbesondere wenn eine Heiserkeit über längere Zeit (zwei Wochen oder mehr) bestehen bleibt, kann das ein Hinweis auf eine schwerwiegende ursächliche Erkrankung sein. Dies sollte vom Arzt mit weiterführenden Untersuchungen kontrolliert werden.
Eine herkömmliche Kehlkopfentzündung kann meist schon durch einfach durchzuführende Maßnahmen gelindert werden. Betroffene sollten auf Rauchen verzichten. Andere Einwirkungen, die den Kehlkopf reizen (etwa staubige oder schadstoffbelastete Luft), sollten gemieden werden. Die Stimme sollte geschont werden, insbesondere wenn langes Sprechen oder Schreien die Ursache der Laryngitis ist.
Ebenfalls ist es nützlich, viel Flüssigkeit aufzunehmen. So sollten Betroffene viel trinken und die Luft befeuchten. Dämpfen beziehungsweise Inhalieren kann die Symptome bessern. Auch Gurgeln, Tee mit Honig oder Zitrone oder das Lutschen von Pastillen kann helfen.
Entzündungs- und schmerzhemmende Mittel können angewendet werden (wie Paracetamol). Hier muss angemerkt werden, dass Kinder den Wirkstoff ASS (Acetylsalicylsäure) nicht einnehmen dürfen, weil sich eine schwere Komplikation ergeben kann. Sollte eine bakterielle Entzündung vorliegen, dann werden Antibiotika verabreicht.
Wenn die Schwellung den Atemweg einengt (Krupp-Syndrom), dann sollte der Betroffene beruhigt werden und die Luft befeuchtet werden, etwa mit Wasserdampf. Der Patient bekommt Cortison, es kann per Spray gegeben oder in die Blutbahn gespritzt werden. Das Rufen des Notarztes kann notwendig sein, gegebenenfalls muss der Patient auf der Intensivstation beziehungsweise in der Klinik behandelt werden. Bei ausgeprägter Atemnot erfolgt eine Behandlung mit Sauerstoff. Falls es nicht anders geht, erfolgt eine Intubation, also das Legen eines Atemschlauches bis in die Luftröhre.
Normalerweise klingt die Kehlkopfentzündung (Laryngitis) nach Tagen bis wenigen Wochen wieder ab, ohne dass es gefährlich wird. In manchen Fällen kann die Erkrankung aber auch bedrohlich werden, hauptsächlich als Krupp-Syndrom bei Kindern. Auch kann eine Laryngitis chronisch werden und bestehen bleiben oder wiederholt auftreten.
Letzte Aktualisierung am 07.12.2021.