Knochenschmerzen sind Schmerzen, die am Knochengewebe wahrgenommen werden. Es sind oft sehr starke Schmerzen, die als dumpf, tief und durchdringend beschrieben werden. Knochenschmerzen sind schwer zu lokalisieren und werden oft fälschlicherweise der Muskulatur oder dem Bandapparat zugeordnet, was die Diagnose erschwert.
Die Ursachen für Knochenschmerzen sind vielfältig. Einige wichtige Beispiele sind im Folgenden aufgeführt.
Ein Knochenbruch (Knochenfraktur) liegt vor, wenn die ursprünglich intakte Knochenstruktur unterbrochen ist. Der Bruch wird meistens durch eine direkte oder indirekte Gewalteinwirkung verursacht. Obwohl Knochen zu den härtesten Geweben des Körpers zählen, können sie bei einer Belastung über ihre Elastizitätsgrenze hinaus brechen. Als Ursache kommen Verletzungen wie beispielsweise Sturz, Schlag, starker Aufprall, Stauchung oder Drehung in Frage.
Als Sonderformen der Knochenbrüche sind der sogenannte pathologische Bruch und der Ermüdungsbruch zu sehen. Bei einem pathologischen Bruch kommt es durch verschiedene Vorerkrankungen des Knochens wie Osteoporose oder Knochenkrebs zu einer geschwächten Knochenstruktur. Dann können schon kleine Belastungen zu einem Bruch führen. Der Ermüdungsbruch kann nach anhaltender Überbelastung des Knochens auftreten.
Unterschieden werden offene und geschlossene Knochenbrüche. Bei einem offenen Knochenbruch durchtritt der Knochen das umgebende Weichteilgewebe (Muskulatur, Haut, Gefäße, Sehnen, Nerven). Beim geschlossenen Knochenbruch sind äußerlich keine Knochenteile zu sehen. Außerdem wird bei einem Knochenbruch beurteilt, wie viele Bruchstücke vorliegen, ob die Knochenstücke gegeneinander verschoben sind und ob Gelenke mitbetroffen sind.
Symptome eines Knochenbruchs sind Schmerzen, Schwellung, häufig eine Fehlstellung und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Nur bei offenen Knochenbrüchen ist zunächst eine eindeutige Unterscheidung der Fraktur von Muskel-, Gelenk- oder Sehnenverletzungen möglich. Pathologische Brüche und Ermüdungsbrüche verlaufen in der Regel milder mit weniger ausgeprägten Beschwerden.
Als erste Hilfe bei einem Knochenbruch sollte der Betroffene beruhigt und, wenn möglich, hingelegt werden. Der betroffene Körperteil wird stabilisiert und hochgelagert, offene Verletzungen sollten möglichst steril abgedeckt werden. Es sollte nicht versucht werden, die Knochenstücke eigenmächtig wieder in Position zu bringen. Ein Knochenbruch gehört immer in ärztliche Behandlung. Ziel der Behandlung ist es, die anatomische Position des Knochens wiederherzustellen, die Knochenteile zu fixieren und ruhigzustellen und möglichst frühzeitig wieder mit geeigneten Belastungsübungen zu beginnen. Die Behandlung richtet sich nach Lage, Ausmaß und Art des Knochenbruchs. Grundsätzlich unterscheidet man konservatives und operatives Vorgehen.
Eine konservative Behandlung kommt nur bei leicht verschobenen Knochenbrüchen in Frage. Die Knochenanteile werden (gegebenenfalls unter örtlicher Betäubung oder unter Narkose) in ihre korrekte Position gebracht und anschließend mit stützenden Verbänden, Schienen oder Gips stabilisiert. Etwa nach sechs Wochen ist der Bruchspalt so verheilt, dass der Knochen wieder normal belastet werden kann. Bei einigen Brüchen (zum Beispiel Bruch des Fingers, gebrochener Zeh oder stabiler Wirbelbruch) ist nicht immer eine Ruhigstellung notwendig, sodass eine gewisse Beweglichkeit in Abhängigkeit der Schmerzen erhalten bleibt.
Bei komplizierten Brüchen (zum Beispiel offene Brüche, Trümmerbrüche, Brüche mit Gelenkbeteiligung) ist ein operativer Eingriff häufig nötig, um die Knochenstücke wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen. Sie werden dann mit Implantaten wie Nägeln, Platten, Schrauben oder Drähten in Position gehalten. Im Anschluss wird der Knochen ebenfalls mit Hilfe von Verbänden, Schienen oder Gips stabilisiert.
Unabhängig von der Behandlung ist es wichtig, frühzeitig (sobald der Knochen wieder die Belastung tragen kann) mit einer Mobilisierung durch geeignete physiotherapeutische Übungen zu beginnen. Dies soll einen übermäßigen Muskelabbau oder eine Gelenkversteifung vermeiden.
Eine Knochenprellung wird durch eine stumpfe Verletzung von außen (zum Beispiel Sturz oder Schlag) verursacht. Es kommt zu Kleinstbrüchen (sogenannten Mikrofrakturen) im Knochen und zum Einreißen von Blut- und Lymphgefäßen im Knochen. Folge sind der Austritt von Flüssigkeit und Blut aus den Gefäßen (Ödem- und Blutergussbildung). Die Flüssigkeit reizt die Knochenhaut. Das führt zu starken Schmerzen, die mehrere Tage bis Wochen anhalten können und oft nicht leicht von einem Knochenbruch zu unterscheiden sind.
Für die Knochenprellung gibt es keine ursächliche Behandlung. Ziel der Therapie ist es, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern. Zunächst sollte der betroffene Knochen geschont werden, Kühlung und Kompression helfen gegen die Schwellung und Blutergussbildung. Unterstützend werden schmerzlindernde, entzündungshemmende Medikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac verordnet. Zeitnah sollte mit einer zunehmenden Belastung begonnen werden, um Muskelabbau und Gelenkversteifung zu vermeiden.
Eine Knochenentzündung ist eine meist bakterielle, selten durch Viren oder Pilze verursachte Infektion. Sie kann die Knochenrinde und das Knochenmark betreffen. Die Krankheitserreger können
in den Knochen gelangen und zu einer Knochenentzündung führen.
Häufigster Erreger der Knochenentzündung ist die Bakterienart Staphylococcus aureus. Seltener wird sie weitere bakterielle Erreger wie Streptokokken, Salmonellen oder Colibakterien verursacht. Manchmal entsteht die Entzündung durch Viren oder Pilze. Die Knochenentzündung kann akut verlaufen mit Schwellung, Rötung, Erwärmung und Schmerzen im betroffenen Bereich. Gleichzeitig kommt es zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Fieber und Abgeschlagenheit. Unbehandelt kann die akute Knochenentzündung in ein chronisches Stadium übergehen. Es kommt zu einer starken Entzündungsreaktion des Körpers und der Ausbildung einer Kapsel um den entzündeten Knochenabschnitt, was zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
Zur Behandlung müssen die verursachenden Krankheitserreger bekämpft werden. Häufigste Erreger sind Bakterien, in diesem Fall erhalten Betroffene ein geeignetes Antibiotikum. Je nach Schwere der Entzündung und betroffenen Knochenstrukturen kann das Antibiotikum oral (zum Einnehmen) verabreicht werden oder muss im Rahmen eines operativen Eingriffs (nach Abtragen von entzündlichem Material) direkt in den Knochen eingegeben werden. Wenn Knochenabschnitte durch die Entzündung irreparabel geschädigt wurden, kann es nötig werden, diese Teile zu entfernen und durch Knochenimplantate zu ersetzen.
Die höchste Knochendichte haben Menschen im Alter von etwa 35 Jahren, dann verringert sie sich mit zunehmendem Alter. Wenn der Abbau von Knochensubstanz schneller verläuft als normalerweise, wird dies als Knochenschwund bezeichnet, auch bekannt unter dem Fachbegriff Osteoporose. Es handelt sich um eine sehr häufige Erkrankung, etwa sechs Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen. Besonders Frauen nach den Wechseljahren erkranken durch den auftretenden Östrogenmangel an Knochenschwund. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Vitamin-D-Mangel oder Calciummangel, starkes Untergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Bewegungsmangel.
Zu Beginn der Erkrankung verursacht die Osteoporose keine Symptome. Erst wenn der Knochenschwund schon weit fortgeschritten ist, kommt es zu Knochenschmerzen (besonders Rückenschmerzen), Knochenbrüchen schon bei kleinen Verletzungen, abnehmender Körpergröße, krummem Rücken. Die Knochenschmerzen entstehen im Wesentlichen durch Brüche oder durch Formveränderungen wie das Zusammensacken von Wirbelkörpern, die durch die Osteoporose geschwächt sind.
Die Behandlung ist abhängig von den Auslösern und den Folgen des Knochenschwunds. Medikamente wie Bisphosphonate hemmen den Knochenabbau und werden als Langzeittherapie eingesetzt. Bei Östrogenmangel werden Hormone ersetzt. Vitamin D und Calcium können bei unzureichender Aufnahme zugeführt werden, dadurch wird das Risiko für Knochenbrüche reduziert. Bei starken Schmerzen werden entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac verordnet.
Wenn alle genannten Maßnahmen nicht ausreichend helfen, kann ein operativer Eingriff nötig sein. Besonders wenn es zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule kommt, kann ein Eingriff zur Stabilisierung der Wirbelkörper erforderlich sein.
Wichtig sind begleitende Maßnahmen, die dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenwirken. Dazu zählen:
Da die Knochen weniger stabil sind als bei anderen Menschen, sollte zum Schutz vor Stürzen der Haushalt entsprechend gesichert werden. Dazu gehören unter anderem die Beleuchtung, die Verwendung von Gehhilfen und die Beseitigung von Stolperfallen wie rutschenden Teppichen oder Kabeln. Hüftschutzhosen oder Ähnliches können bei besonders gefährdeten Personen sinnvoll sein und im Sanitätshaus erworben werden.
Die Knochenerweichung ist eine Störung im Knochenstoffwechsel, bei der der Knochen nicht hart genug ist. Im Kindesalter wird die Erkrankung Rachitis genannt, bei Erwachsenen Osteomalazie. Auslöser sind meist ein Mangel an Vitamin D oder ein gestörter Vitamin-D-Stoffwechsel. Vitamin D wird in der Haut aus verschiedenen Vorstufen durch den Einfluss von Sonnenlicht gebildet. Dadurch können etwa 80 Prozent des Bedarfs an Vitamin D durch Sonneneinstrahlung gedeckt werden, der Rest wird mit der Nahrung aufgenommen. Aufgabe des Vitamin D ist die Erhöhung der Calcium- und Phosphataufnahme aus der Nahrung und dessen Einlagerung in den Knochen. Dadurch wird die Knochensubstanz hart. Folgende Ursachen führen zu einer Knochenerweichung:
Die Knochenerweichung führt zunächst zu Knochenschmerzen, Muskelschwäche und schneller Ermüdung. Im weiteren Verlauf können sich die Knochen verbiegen und schon kleinste Belastungen lösen starke Schmerzen aus. Das Risiko für Knochenbrüche ist deutlich erhöht. Bei Säuglingen mit Rachitis fallen zunächst Unruhe, Schreckhaftigkeit und erhöhte Schweißbildung auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Muskelkrämpfen und zu einer Knochenverformung wie einer Abflachung des Hinterkopfs. Zur Vorbeugung der Rachitis erhalten bereits Säuglinge routinemäßig Vitamin-D-Präparate. Bei angeborenen Nierenfunktionsstörungen oder Darmerkrankungen kann die Rachitis dennoch auftreten.
Um die Knochenerweichung aufzuhalten und die Knochenhärtung zu fördern, erhalten Betroffene hochdosierte Vitamin-D- und Calcium-Präparate. Unterstützende Maßnahmen sind:
Der Morbus Paget (des Knochens) ist eine Erkrankung mit stellenweise verdickten und schmerzhaften Knochen. Die Ursache ist bisher nicht sicher bekannt, genetische Faktoren und Virusinfektionen scheinen bei der Krankheitsentstehung eine Rolle zu spielen. Jeder Knochen kann beim Morbus Paget betroffen sein, am häufigsten sind es jedoch die Beckenknochen, Schädelknochen und Oberschenkelknochen. An der betroffenen Stelle kommt es zu einem erhöhten Knochenstoffwechsel. Knochenabbauende Zellen (Osteoklasten) bauen verstärkt Substanz ab. Dies wird durch knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten) überschießend schnell mit grober Knochensubstanz aufgefüllt, sodass es zu einer Knochenverdickung und -verhärtung kommt. In etwa 90 Prozent der Fälle haben Betroffene keine Beschwerden. Wenn Symptome auftreten, ist der Verlauf meist schleichend mit stechenden, tiefen, oft starken Knochenschmerzen, Steifigkeit, Knochenverformungen sowie Kopfschmerzen und reduziertem Hörvermögen, wenn der Schädel beteiligt ist.
Ziel der Behandlung ist es, Beschwerden zu lindern und den Abbau von Knochensubstanz zu verhindern. Sie setzt sich zusammen aus einer medikamentösen Therapie und unterstützenden Maßnahmen. Folgende Medikamente kommen zum Einsatz:
Teilweise kommt es durch die zunehmende Knochenverformung zu Veränderungen von Gelenken oder Sehnen. In einigen Fällen kann dann ein operativer Einsatz wie künstlicher Gelenkersatz notwendig werden.
Bei leichten Fällen mit nur geringgradigen Knochenveränderungen ist oft keine Behandlung nötig.
Knochentumoren umfassen gutartige oder bösartige Geschwülste des Knochens. Primäre Knochentumoren gehen vom Knochengewebe aus, sekundäre Knochentumoren (Knochenmetastasen) entwickeln sich aus Tochtergeschwülsten, die sich von Tumorerkrankungen eines anderen Organs in den Knochen abgesiedelt haben. Jeder Knochen kann von einem Knochentumor betroffen sein. Gutartige Knochentumoren wachsen sehr langsam, sind deutlich von ihrer Umgebung abzugrenzen und bilden keine Tochtergeschwülste. Bösartige Knochentumoren können eine Zeit lang unbemerkt wachsen, bis es zu starken, anhaltenden Knochenschmerzen und wahrnehmbaren Knochenvergrößerungen kommt. Einige wichtige Knochenkrebsarten sind:
Die Schmerzen treten bei Bewegung, aber auch in Ruhestellung und nachts auf. Durch den Tumor wird der Knochen zunehmend geschwächt, sodass es ohne erkennbaren Auslöser zu Knochenbrüchen (pathologischen Frakturen) kommen kann. Knochentumoren im Bereich des Schädels oder der Wirbelsäule können zu Schädigungen im Nervensystem mit Folgen wie Sehstörungen, Hörstörungen oder Lähmungserscheinungen führen. Wenn der Tumor in Gelenknähe sitzt, kann die Gelenkbeweglichkeit eingeschränkt und schmerzhaft sein.
Leukämie (Blutkrebs) kann ebenfalls zu Knochenschmerzen führen. Bei den Leukämien handelt es sich um eine Gruppe von Tumorerkrankungen, bei denen sich abgewandelte Vorläufer von weißen Blutzellen unter anderem im Knochenmark stark vermehren. Besonders bei akuten Formen von Leukämie gehören blasse Haut, erhöhte Neigung zu Blutungen und Blutergüssen, vergrößerte Lymphknoten, Milz und Leber, erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen sowie Knochenschmerzen zu den möglichen Symptomen.
Ziel der Behandlung ist eine Entfernung des Knochentumors und gegebenenfalls der entstandenen Tochtergeschwülste in anderen Organen. Je nach Art, Grad der Bösartigkeit, Ausdehnung und Lage des Tumors kommt eine operative Entfernung (durch Entfernung des Tumors oder, falls erforderlich, Amputation) und gegebenenfalls anschließende Bestrahlung oder Chemotherapie in Frage. Eine Leukämie lässt sich je nach der Erkrankungsform durch Chemotherapie, weitere Medikamente, Stammzelltransplantation oder Bestrahlung behandeln.
Wachsende Knochen verursachen bei bis zu einem Drittel der Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren Knochenschmerzen. Was genau die Schmerzen auslöst, ist nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird, dass Knochen schneller als Weichteile wachsen, was diese bei einem Wachstumsschub unter Spannung setzt und an der Knochenhaut Schmerzen verursacht. Außerdem scheinen die wachsenden Knochen von Betroffenen zu ermüden, was als Ermüdungsschmerz wahrgenommen werden kann.
Wachstumsschmerzen werden als ziehende, stechende oder klopfende Schmerzen, die normalerweise gleichzeitig in beiden Armen oder Beinen auftreten, beschrieben. Am häufigsten sind Waden, die Vorderseite der Oberschenkel, Kniekehle oder Schienbeine betroffen. Die Beschwerden treten abends oder nachts auf und sind morgens in der Regel verschwunden. Es handelt sich um Ruheschmerzen und nicht Belastungsschmerzen, die Kinder können sich ohne Einschränkung bewegen.
Gegen Knochenschmerzen im Wachstum gibt es keine heilende Behandlung. Gegen die Schmerzen helfen wärmende Auflagen oder Massagen. In schwereren Fällen kann nach Rücksprache mit dem Kinderarzt ein leichtes Schmerzmittel gegeben werden.
Knochenschmerzen sind nicht immer leicht zuzuordnen und können beispielsweise mit Gelenk- oder Muskelschmerzen verwechselt werden. Sie werden häufig als dumpfer und durchdringender Schmerz beschrieben, in einigen Fällen können sie direkt lokalisiert werden oder die Ursache ist äußerlich erkennbar. Wenn immer Knochenschmerzen auftreten oder vermutet werden, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Nur so kann eine schwerwiegende Erkrankung erkannt oder ausgeschlossen und rechtzeitig mit einer geeigneten Therapie begonnen werden.
Knochenschmerzen sind häufig nicht leicht einer genauen Stelle zuzuordnen und als solche zu erkennen. Daher erfragt der Arzt zunächst im Patientengespräch alle Beschwerden sowie deren Art und Entstehung sowie mögliche Auslöser. Es folgt die körperliche Untersuchung, indem der Arzt den schmerzenden Bereich betrachtet und vorsichtig abtastet.
Bei Knochenbrüchen oder Entzündungen ist die Ursache für Knochenschmerzen oft direkt beim Betrachten oder durch Abtasten erkennbar. In anderen Fällen sind weitere Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen, computertomographische (CT) oder magnetresonanztomographische (MRT) Untersuchungen nötig. So können Veränderungen im Knochen dargestellt oder auch das Ausmaß der Erkrankung mit möglicher Ausdehnung auf umgebendes Gewebe beurteilt werden.
Wenn weiterhin keine Ursache für die Knochenschmerzen gefunden wird, können Blutuntersuchungen helfen. Sie können einen Hinweis auf organische Ursachen oder Entzündungen geben. Weiterführende Untersuchungen können außerdem die Knochendichtemessung bei Verdacht auf Knochenschwund oder Gewebeprobenentnahmen bei Verdacht auf Knochentumoren oder Metastasen im Knochen sein. Für Wachstumsschmerzen gibt es keine eindeutigen Tests, vielmehr handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose. Sie wird im entsprechenden Lebensalter erst dann gestellt, wenn Knochenerkrankungen mit ähnlichen Beschwerden wie Infektionen, Verletzungen oder Tumoren mit oben genannten Untersuchungen ausgeschlossen werden können.
Nicht alle Ursachen von Knochenschmerzen lassen sich vermeiden, aber eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise können die Knochengesundheit fördern. Tägliches Sonnenbaden von etwa 15 bis 30 Minuten reicht je nach Hauttyp und Sonnenstand, um einem Vitamin-D-Mangel entgegenzuwirken. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichendem Gehalt an Vitamin D und Calcium. Hohe Vitamin-D-Konzentrationen befinden sich beispielsweise in Spinat oder fetten Fischen (Lachs, Makrele). Calcium ist besonders in Milchprodukten oder grünem Gemüse (Grünkohl, Spinat, Brokkoli) enthalten. Regelmäßige Bewegung fördert den Knochenstoffwechsel und kräftigt den Knochen.
Patienten mit einer reduzierten Knochendichte sollten auf einen Schutz vor Knochenbrüchen achten. In der Wohnung sollten Stolperfallen entfernt und für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt werden. Ganghilfen wie Rollatoren und schützende Hüfthosen können eingesetzt werden.
TK (Die Techniker), Dr. med. Roland Werners; Ulrich Kraft – Osteoporose: Wenn Knochen mürbe werden: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/osteoporose/osteoporose-2017862 (online, letzter Abruf: 18.02.2021)
MSD Manual, Alexandra Villa-Forte – Schmerzen im Bewegungsapparat: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/knochen-,-gelenk-und-muskelerkrankungen/symptome-bei-erkrankungen-des-bewegungsapparats/schmerzen-im-bewegungsapparat (online, letzter Abruf: 18.02.2021)
Rheumazentrum Ruhrgebiet – Behandlungsspektrum nach rheumatischen Erkrankungen: https://www.rheumazentrum-ruhrgebiet.de/fachbereiche/behandlungsspektrum-nach-rheumatischen-erkrankungen/chronische-knochenerkrankungen/osteomalazie.html (online, letzter Abruf: 18.02.2021)
aktualisiert am 18.02.2021