Als Magenschmerzen werden Schmerzen aufgefasst, die im mittleren Bereich des Oberbauches oder teils auf der linken Seite auftreten. In der Fachsprache kommen für Magenschmerzen die Begriffe Gastralgie und Gastrodynie vor. Häufig gehen die Schmerzen tatsächlich vom Magen aus, doch dies ist nicht immer der Fall. Selbst ein Herzinfarkt kann sich durch Schmerzen in der Magengegend äußern. Ansonsten können sich weitere schwerwiegende Erkrankungen wie ein Magengeschwür oder ein Magenkarzinom dahinter verbergen. Jedoch lassen sich die Magenschmerzen häufig auf unproblematische Ursachen zurückführen wie einen prall gefüllten Magen nach zu umfangreichem Essen.
Magenschmerzen werden oft als brennend, stechend oder drückend beschrieben. Weiterhin können Magenkrämpfe vorkommen, die als immer wieder kurzfristig hintereinander eintretende Schmerzen beschrieben werden.
Schmerzen in der Magenregion können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Neben Erkrankungen am Magen oder an anderen Organen des Verdauungsapparates können einige weitere Krankheiten des menschlichen Körpers dahinterstecken. Eine unvorsichtige Lebensführung und Ernährung können jedoch auch Magenschmerzen hervorrufen, ohne dass eine Erkrankung besteht.
Die Entzündung im Magen führt zu Schmerzen, die in der Magengegend, teils auch im Rücken verspürt werden können. Weitere Anzeichen der Gastritis sind Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitmangel. Ursächlich liegt oft eine Infektion mit der Bakterienart Helicobacter pylori vor. Häufige Auslöser sind auch Rauchen und Alkoholkonsum, die Einnahme von Medikamenten wie bestimmten Schmerzmitteln (darunter Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen) oder weitere Mageninfektionen.
Die Behandlung der Magenschleimhautentzündung (Gastritis) besteht vor allem aus der Einnahme von Medikamenten. Wichtige Medikamente gegen eine Gastritis gehören zu den sogenannten Protonenpumpenhemmern, die die Säureausschüttung vermindern. Weitere Mittel umfassen H2-Blocker und Antazida. Falls eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt, kann dieser Keim über eine sogenannte Eradikationstherapie (Gabe von Antibiotika und Protonenpumpenhemmern) beseitigt werden. Wichtig ist zudem, keinen Alkohol und keinen Kaffee mehr zu trinken und nicht zu rauchen.
Ein Magengeschwür ist eine in tiefe Schichten reichende Wunde der Magenschleimhaut. Das Geschwür äußert sich durch Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, ein Druckgefühl oder eine Appetitabnahme. Solche Symptome können jedoch auch fehlen. Oft kommt es circa ein bis zwei Stunden nach dem Essen zu den Beschwerden. Die Ursachen eines Magengeschwürs überschneiden sich zum Teil mit der Magenschleimhautentzündung: Für das Geschwür können das Bakterium Helicobacter pylori, Rauchen, Alkohol, viel Kaffee, Stress, Medikamente (wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen) oder eine zu starke Ausschüttung der Magensäure verantwortlich sein.
Das Geschwür kann mit Medikamenten wie Protonenpumpenhemmern, H2-Blockern oder Antazida gebessert werden. Beim Vorliegen der Bakterienart Helicobacter pylori muss eine sogenannte Eradikation durchgeführt werden, zu der Antibiotika und Protonenpumpenhemmer zusammen eingesetzt werden. Auch beim Magengeschwür gilt es auf Alkohol, Nikotin und Kaffee zu verzichten.
Magen-Darm-Infekte führen akut zu Durchfall oder Erbrechen und sind häufig mit Magenschmerzen verbunden. Verursacher sind meist Viren oder Bakterien. Erwachsene leiden beispielsweise häufig an einer Norovirus-Infektion, Kinder daneben oft an einer Erkrankung durch Rotaviren. Bei den bakteriellen Erregern können beispielsweise Campylobacter oder Salmonellen zu einer akuten Magen-Darm-Infektion mit Bauchschmerzen führen. Zu den allgemeinen Symptomen einer Magen-Darm-Grippe gehören Fieber, Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen.
Als Lebensmittelvergiftung gilt der Verzehr von Nahrungsmitteln, mit denen Giftstoffe in den Magen-Darm-Trakt gelangen und Symptome auslösen. Zwei grundlegende Arten von Lebensmittelvergiftungen kommen vor:
Symptome der Vergiftung sind je nach der toxisch wirkenden Substanz unterschiedlich. Die Beschwerden können unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Krämpfe, Durchfall, Bewusstseinsstörungen, Lähmungserscheinungen, Atemlähmung, Herzprobleme oder Kreislaufschock umfassen.
Im weitesten Sinne werden auch Infektionen mit Erregern, die über die Nahrung in den Verdauungstrakt kommen, als Lebensmittelvergiftung bezeichnet.
Eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln beziehungsweise Nahrungsmittelbestandteilen kann Magenschmerzen verursachen. Weitere häufige Beschwerden nach der Aufnahme des betreffenden Lebensmittels können Durchfall oder Blähungen, Juckreiz, Nesselsucht, aber beispielsweise auch Atemwegsbeschwerden oder Herzrasen sein. Wenn es zu diesen Beschwerden kommt, sollten entsprechende Speisen und Getränke gemieden werden. Häufige Unverträglichkeiten bestehen unter anderem gegen den Eiweißstoff Gluten (diese Unverträglichkeit wird Zöliakie genannt), gegen Milchzucker (Lactose-Intoleranz) oder gegen Fruchtzucker (Fructose-Intoleranz). Nur selten handelt es sich bei den Nahrungsmittelunverträglichkeiten um echte Allergien, beispielsweise gegen Erdnüsse, Kuhmilch oder Hühnereier.
Ein Reizmagen beschreibt Beschwerden wie Schmerzen im Magen, die keine konkret feststellbare Ursache haben. Neben Schmerzen in der Magengegend können Betroffene zugleich unter Übelkeit und Erbrechen, einem unangenehmen Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Magenkrämpfen, Sodbrennen oder einem Aufstoßen mit saurem Empfinden leiden. Häufig treten auch Symptome wie Durchfälle oder Blähungen auf, die keine ersichtlichen Ursachen haben. Dann ist von einem Reizdarm die Rede. Beim Reizmagen oder Reizdarm stehen die Beschwerden üblicherweise in keinem zeitlichen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme.
Oft kann ein Reizmagen und Reizdarm schon über ein verändertes Essverhalten gebessert werden. Anderenfalls helfen Medikamente wie Protonenpumpenhemmer oder Prokinetika (Mittel, die die Magenbewegung verbessern).
Kurzzeitige Magenprobleme mit Schmerzen können entstehen, wenn Menschen zu viel essen, belastende Lebensmittel verzehren oder sich unachtsam ernähren. Umgangssprachlich ist auch von einer Magenverstimmung die Rede.
Wird die Magenschleimhaut durch bestimmte Stoffe zu sehr gereizt, können Schmerzen die Folge sein. Das kann unter anderem durch folgende Nahrungsmittel bedingt sein:
Diese Speisen und Getränke bewirken eine erhöhte Abgabe von Magensäure, was sich als Reizung und Magenschmerzen bemerkbar machen kann. Darüber hinaus kann Rauchen zu einem Reizzustand mit vermehrter Ausschüttung von Magensäure führen.
Kohlgemüse, Zwiebeln oder Hülsenfrüchte können starke Blähungen hervorrufen. Dabei können auch Schmerzen in der Magengegend verspürt werden. Ähnliche Effekte lösen auch Getränke mit viel Kohlensäure aus, die bereits im Magen zu einer Dehnung führen. Ungenügendes Kauen kann dazu beitragen, dass die Nahrung schlecht vertragen wird und schwer im Magen liegt.
Wenn ein Mensch zu viel gegessen hat, stellt sich ein Völlegefühl ein, bei dem Druck und Schmerz die Folge sein können. Der zu stark gefüllte Magen kann zudem Sodbrennen hervorrufen: Insbesondere nach dem Hinlegen kann der saure Mageninhalt in die Speiseröhre zurücklaufen (Reflux). Das äußert sich dort als ein brennender Schmerz.
Zu hastiges Verschlingen der Nahrung, zum Beispiel bei Stress, bekommt dem Magen ebenfalls nicht gut. Es kann zu Magenproblemen mit Schmerzen kommen.
Eine Magenlähmung (Magenatonie, Gastroparese) führt zu einer ungenügenden oder vollständig zum Erliegen kommenden Magenbewegung. Das Krankheitsbild wird durch Völlegefühl, Appetitverlust, Übelkeit sowie Erbrechen von Nahrung auffällig, welche bereits Stunden oder Tage vorher geschluckt wurde. Der hochgewürgte Mageninhalt weist dann üblicherweise eine dunkle Färbung und einen faulen Gestank auf. Dazu kommt es oft zu Sodbrennen und Schmerzen in der Magenregion.
Die Störung der Magenlähmung hat unterschiedliche Ursachen (Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Medikamente), die jeweils speziell behandelt werden müssen. Allgemein können bewegungsfördernde Medikamente (Prokinetika) und kleine, leichte Mahlzeiten die Beschwerden reduzieren.
Der Magenausgang (auch Magenpförtner oder Pylorus genannt) kann so verengt sein, dass kein oder nur noch wenig Nahrungsbrei hindurchbefördert werden kann. Das ist meist angeboren (Muskelkrampf mit daraus resultierender Dickenzunahme des Muskels), so dass schon Säuglinge daran leiden können. Die Verengung kann aber auch im Laufe des Lebens entstehen, etwa durch Entzündungen oder Tumore. Es kommt zu ständigem Erbrechen nach Nahrungsaufnahme, dadurch zu Schmerzen, Dehydrierung (Austrocknung), Schwächung, Abmagerung und Mangelerscheinungen.
Bei einer Magenpförtner-Enge ist normalerweise eine Operation notwendig.
An einem Magenkrebs ist problematisch, dass er sich häufig über lange Zeit ohne Symptome entwickelt. Schließlich kann das Magenkarzinom jedoch zu Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Widerwillen gegen bestimmte Nahrungsmittel (etwa Kaffee oder Fleisch), Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, einem schwarzen Stuhl (Teerstuhl) aufgrund von Blutungen oder einem Gewichtsverlust führen.
Operationen, eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie gehören zu den Behandlungsmöglichkeiten.
Magenpolypen sind gutartige Wucherungen im Magen, die oft ohne Symptome bleiben. Vor allem wenn sie etwas größer sind, kann es zu einem Druck oder zu Schmerzen am Magen, zu Appetitabnahme oder Völlegefühl kommen. Die Polypen können bluten, dann kann es zu schwarzem Stuhl (Teerstuhl) oder Blut-Erbrechen kommen. Manchmal kann sich ein Magenkrebs aus einem Polypen entwickeln.
Die meisten Magenpolypen lassen sich über eine Magenspiegelung (Gastroskopie) entfernen.
Ein Magendurchbruch (Magenperforation) liegt vor, wenn ein Loch durch alle Schichten der Magenwand geht. Es bildet sich eine Öffnung in den freien Bauchraum hinein. Häufig handelt es sich um das Endstadium eines Magengeschwürs. Handelt es sich um einen offenen Magendurchbruch, dann kommt es akut zu heftigen Schmerzen im mittleren Oberbauch. Diese werden als stechend oder bohrend beschrieben und dehnen sich langsam auf den ganzen Bauch aus. Mageninhalt kann in die Bauchhöhle fließen und dort eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung (Peritonitis) hervorrufen. Dieser Zustand ist ein Notfall und muss sofort operiert werden.
Sodbrennen ist ein brennender Schmerz, der sich von Bereich des Magens über den Brustraum bis in den Hals und den Rachen erstrecken kann. Das Sodbrennen entsteht aufgrund eines Zurückfließens (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Dabei kommt es oft zu weiteren Symptomen wie saurem Aufstoßen, Schluckstörungen, einem Kloßgefühl, Heiserkeit, Husten oder dem Drang, sich räuspern zu müssen. Sodbrennen kann vereinzelt auftreten oder auch immer wieder einsetzen. Leidet ein Mensch häufiger daran, dann handelt es sich um eine Refluxkrankheit. Da dann die Schleimhaut in der Speiseröhre ständig beansprucht wird, kann es auf Dauer zu schweren Folgen wie Entzündungen (Refluxösophagitis) und Vernarbungen bis hin zum Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) kommen.
Bei einem Reflux kommt es in den meisten Fällen durch eine Anpassung der Lebensweise und durch Medikamente zu einer Besserung.
Speiseröhrenkrebs führt oft erst spät zu Beschwerden. Möglich sind unter anderem Schluckprobleme, ein Gewichtsverlust, Blutungen (mit Erbrechen von Blut oder mit Teerstuhl) oder Schmerzen in der Magenregion.
Der Krebs kann durch Operationen, Chemotherapie oder Strahlentherapie behandelt werden. In fortgeschrittenen, unheilbaren Fällen kann eine Aufdehnung der Speiseröhre mit dem Einsatz eines kleinen Rohres (Stent), das die Passage offen hält, sinnvoll sein.
Bei einem Zwerchfellbruch (Hiatushernie) dringen Anteile des Magens durch eine Lücke im Zwerchfell vom Bauchraum in die Brusthöhle vor. Dabei kommt es nicht immer zu Symptomen. Vor allem kann es zu Beschwerden kommen, die einem Sodbrennen entsprechen. Der Grund ist, dass saurer Mageninhalt in vielen Fällen nach oben in die Speiseröhre fließen kann.
Meist helfen eine Anpassung der Lebensführung und Medikamente wie Antazida (Säurehemmer) oder Protonenpumpenhemmer. In seltenen Fällen wird der Zwerchfellbruch operiert.
Ein Zwölffingerdarmgeschwür entsteht, ähnlich wie das Magengeschwür, häufig bei einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Alkohol und Nikotin, Medikamente (verschiedene Schmerzmittel) oder eine zu hohe Magensäurebildung spielen aber ebenfalls eine Rolle. Das Geschwür führt zu Symptomen wie Schmerzen im Oberbauch, die besonders bei leerem Magen vorkommen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl oder Appetitabnahme. Blutet es, kann es zu Teerstuhl oder auch Blut-Erbrechen kommen.
Die Behandlung erfolgt durch Medikamente wie Protonenpumpenhemmer oder Antibiotika (bei einer Infektion mit Helicobacter pylori) und einem Verzicht auf Alkohol, Rauchen und bestimmte Schmerzmedikamente.
Bei einem Darmverschluss kann der Verdauungsbrei nicht mehr durch den Darm transportiert werden. Die Ursache kann eine mechanische Verlegung (mechanischer Ileus) oder eine Darmlähmung (paralytischer Ileus) sein. Übelkeit und Erbrechen, mitunter mit Hochwürgen von Darminhalt, sowie fehlender Stuhlabgang sind die Folge. Bauchschmerzen beim Darmverschluss können wellen- und krampfartig (bei mechanischen Ursachen) oder undeutlich verteilt (bei paralytischem Ileus) sein.
Der Darmverschluss ist ein Notfall, bei dem lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können, insbesondere wenn keine rechtzeitige Behandlung in die Wege geleitet wird.
Eine arterielle Verschlusskrankheit der Blutgefäße des Darms führt zu wiederholten Bauchschmerzen nach dem Essen, wenn es sich um eine Verengung der Gefäße handelt. Es kann jedoch auch ein akuter Verschluss des Gefäßes auftreten (Mesenterialinfarkt). Bei diesem Notfall kommt es zu äußerst heftigen Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Typisch ist, dass die Schmerzen nach circa sechs Stunden wieder weggehen, um nach etwa zwölf Stunden wiederzukommen – es hat sich eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung (Peritonitis) entwickelt.
Bei einem Darminfarkt muss die Durchblutung so rasch wie möglich durch ärztliche Behandlungsmaßnahmen wiederhergestellt werden.
Morbus Crohn zählt zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Entzündung kann alle Anteile des Verdauungstrakts betreffen, am häufigsten jedoch den untersten Anteil des Dünndarms. Schmerzen im Bauchraum, die oft krampfartig sind, Durchfall, Müdigkeit und Abgeschlagenheit gehören zu den Symptomen dieser Erkrankung. Die Schmerzen betreffen allerdings am häufigsten den rechten Unterbauch.
Zur Behandlung zählen eine geeignete Ernährungsweise, Maßnahmen wie Stressabbau oder die Gabe von Medikamenten.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann akut oder chronisch verlaufen. Die Pankreatitis ist oft durch langjähriges Trinken von Alkohol oder durch eine Stauung im Gallengangsystem bedingt. Typisch für eine Pankreatitis sind Schmerzen, die vom Oberbauch gürtelartig bis zum Rücken ziehen. Bei der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind die Schmerzen sehr intensiv und werden von schweren weiteren Symptomen begleitet. Beispielsweise kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Fieber und einem Kreislaufschock kommen. Die akute Pankreatitis kann eine lebensbedrohliche Erkrankung sein. Die chronische Pankreatitis führt zu wiederkehrenden Schmerzen, Verdauungsstörungen, Abnahme von Körpergewicht, Gelbsucht (Haut und Augen werden gelb), hellem Stuhl und dunklem Urin. Außerdem kann durch die Schäden in der Bauchspeicheldrüse ein Diabetes mellitus entstehen.
Bei einer Pankreatitis gilt ein absolutes Verbot von Alkohol für die Betroffenen. Je nach Auswirkungen müssen gegebenenfalls weitere Behandlungsmaßnahmen wie Flüssigkeitszufuhr, Infusionen zur künstlichen Ernährung, Ersatz von Verdauungsenzymen der Bauchspeicheldrüse oder Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Viele Erkrankungen, die die Leber und das Gallensystem betreffen, können sich durch Schmerzen im Oberbauch bemerkbar machen. Typisch ist hier jedoch ein rechtsseitiges Auftreten der Schmerzen. Zu den Krankheiten mit diesem möglichen Symptom gehören:
Es muss allerdings bei den Erkrankungen nicht zu Schmerzen kommen. Andere mögliche Anzeichen von Leber- und Gallenleiden umfassen Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Juckreiz, Gelbsucht (das „Weiße am Auge“ und die Haut können gelb werden), hellen Stuhlgang oder dunkel gefärbten Urin.
Eine in Deutschland seltenere Ursache, die zu Schmerzen im Bereich des Magens führen kann, stellt ein Wurmbefall dar. Verschiedene Würmer wie beispielsweise Spulwürmer oder Bandwürmer können eine Infektion beim Menschen verursachen, die sich mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder auch Gewichtsverlust äußern können.
Zur Beseitigung des Wurmbefalls werden spezielle Medikamente (Anthelminthika) eingesetzt.
Ein Herzinfarkt wird in einigen Fällen als Schmerz in der Magengegend verspürt. Gerade wenn sonst keine allgemein bekannten Herzinfarkt-Beschwerden wie Schmerzen in der Brust auftreten, bringen Betroffene dies mitunter eher mit Magenproblemen in Verbindung. Von einem solchen Herzinfarkt mit untypischen Symptomen sind eher Frauen betroffen. Dann kommt es neben Schmerzen im Oberbauch zu einem einengenden Gefühl im Brustkorb, Übelkeit, häufig auch Atemnot, starker Angst, blasser Haut und kaltem Schweiß. Bei einem Herzinfarkt mit charakteristischeren Anzeichen wie Schmerzen in der Brust, die oft auch in den linken Arm ziehen, können sich jedoch ebenfalls zusätzlich scheinbare Magenschmerzen zeigen. Ursache für einen Herzinfarkt ist der Verschluss eines Herzkranzgefäßes, größtenteils aufgrund eines Blutgerinnsels. Es kommt zur unzureichenden Blutversorgung des Herzmuskels.
Beim Verdacht auf einen Herzinfarkt liegt eine Notfallsituation vor, bei der umgehend ein Notruf erforderlich ist. Erste-Hilfe-Maßnahmen können bis zur Ankunft des Notarztes erforderlich sein.
Die Erkrankung Lupus erythematodes kann zu einer Vielzahl von Beschwerden von Hautveränderungen über Allgemeinsymptome (wie Abgeschlagenheit oder Fieber) und Gelenkentzündungen bis hin zu Störungen an inneren Organen führen. In seltenen Fällen kann es zu Magenschmerzen kommen. Ähnliches gilt für einige andere rheumatische Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen (Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen Gewebe im eigenen Körper richtet).
Eine Essstörung wie die Anorexia nervosa (Magersucht) oder die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) hat mitunter Magenschmerzen zur Folge. Betroffene mit Magersucht versuchen mit allen Mitteln weiter abzunehmen, selbst wenn sie bereits untergewichtig sind. Bei einer Bulimie sieht es allgemein ähnlich aus, allerdings kommt es immer wieder zu regelrechten Essattacken. Nach diesen wird oft ein Erbrechen herbeigeführt, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Ursachen von Essstörungen sind oft familiäre Faktoren, erbliche Einflüsse, ein beeinträchtigtes Selbstwertgefühl, ein übersteigertes Idealbild und die Angst davor, zu dick zu sein. Die Essstörungen haben oft gravierende Auswirkungen wie nachfolgende zusätzliche psychische Probleme, Mangelerscheinungen des Körpers, Organschäden und Elektrolyt-Störungen durch Erbrechen. Im Extremfall können Betroffene versterben.
Eine Behandlung der Essstörungen kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Sie beinhaltet psychotherapeutische, medizinische und ernährungstherapeutische Maßnahmen.
Seelische Gründe können sich ebenfalls am Magen bemerkbar machen. Eine häufige Ursache von Magenbeschwerden wie Magenschmerzen ist Stress. Doch auch weitere Probleme wie Ängste, Depressionen, Sorgen oder Trauer können verantwortlich sein. Andere Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen oder Durchfall kommen oft zu den Bauchschmerzen hinzu. Manchmal ist sogar eine schwere Erkrankung wie ein Magengeschwür die Folge von langanhaltendem Stress oder weiteren seelischen Belastungen.
Je nach Auslöser können Stressbewältigungsstrategien und Entspannungsmethoden oder psychotherapeutische Maßnahmen helfen.
Magenschmerzen sind nicht immer ein Anlass, zum Arzt zu gehen. Wenn es vereinzelt zu Magenschmerzen kommt und diese sich etwa durch vorangegangene zu üppige, schwere oder zu rasch verschlungene Nahrung erklären lassen, gehen sie meist bald von selbst wieder weg. Maßnahmen zur Selbstbehandlung helfen dabei, die Beschwerden bald wieder loszuwerden.
Bleiben die Schmerzen in der Magengegend allerdings einige Tage bestehen oder sind sie besonders stark, dann ist eine kurzfristige Abklärung beim Arzt wichtig. Hier könnten schwerwiegende, behandlungsbedürftige Erkrankungen die Ursache sein. Auch wenn andere Beschwerden wie Kreislaufsymptome, Fieber, blutiger oder schwarzer Stuhl oder Erbrechen hinzukommen, sollte eine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen werden. Des Weiteren sollten Betroffene mit Bauchschmerzen sich untersuchen lassen, wenn kein naheliegender Grund dafür vorhanden ist.
Manchmal handelt es sich bei Magenschmerzen um Notfälle. Plötzliche starke Schmerzen mit begleitenden Symptomen wie sogenannter Abwehrspannung am Bauch, Kaltschweißigkeit, Unruhe, Kreislaufstörungen, Übelkeit oder Erbrechen müssen sofort ärztlich behandelt werden (akutes Abdomen). Sollten die Schmerzen im Oberbauch von einem Druckempfinden oder Schmerzen im Brustkorb begleitet werden, die unter Umständen in Schulter, Arm oder andere Regionen ziehen, sowie Angst, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, dann kann dies ein Hinweis auf einen Herzinfarkt sein. Das sofortige Tätigen des Notrufs (in Europa die Nummer 112) ist wichtig, damit so schnell wie möglich eine Behandlung durch den Arzt erfolgen kann. Schwere Magenkrämpfe, die ein Erbrechen mit sich bringen, können unter anderem ein Anzeichen einer Pilzvergiftung sein. In diesem Fall ist ebenfalls umgehend ein Arzt zu rufen.
Anhand von Fragen in einem Gespräch mit dem Patienten (Anamnese) erhält der Arzt Hinweise auf die möglichen Ursachen der Magenschmerzen. Er lässt sich die Symptome und ihr zeitliches Auftreten genau beschreiben. Wichtige Punkte sind zum Beispiel, ob sie nach dem Verzehr bestimmter Speisen auftreten und welche anderen Beschwerden verspürt werden. Auch die Lebensführung, Einnahme von Medikamenten, Trinken von Alkohol, Rauchen und die Ernährungsweise werden beleuchtet. Etwaige psychische Belastungen wie Stress kommen ebenfalls zur Sprache.
Daraufhin untersucht der Arzt den Patienten, schaut sich den Bauch an, tastet und klopft ihn ab. Eine Blutentnahme wird durchgeführt, um das Blut im Labor nach auffälligen Werten zu untersuchen. Eine Untersuchung von Stuhl oder Urin kann sinnvoll sein. In vielen Fällen kommen bildgebende Untersuchungen zum Einsatz, insbesondere ein Ultraschall lässt sich rasch durchführen und lässt einige Erkrankungen erkennen. MRT (Magnetresonanztomographie), CT (Computertomographie) oder eine Röntgenuntersuchung können durchgeführt werden.
Mit einer Magenspiegelung (Gastroskopie) erhält der Arzt einen direkten Einblick in den Magen. Die Schleimhaut lässt sich auf Entzündungen, Schäden und Geschwüre untersuchen. Tumore können ebenfalls auffällig werden, von denen im selben Eingriff eine Probenentnahme (Biopsie) erfolgen kann. Das gewonnene Gewebe wird dann im Labor genauer auf seine Art hin untersucht.
Viele Maßnahmen können den Magenschmerzen entgegenwirken. Eine Selbstbehandlung eignet sich insbesondere für Magenbeschwerden, die sich nach belastender Essweise, durch Genussmittel oder durch Stress und seelische Belastungen entwickeln. Mit dem richtigen Verhalten kann Magenschmerzen auch vorgebeugt werden.
Bei bestehenden Magenproblemen ist eine schonende Ernährung angezeigt. Schwer verdauliches Essen und große Portionen gilt es zu vermeiden. Empfehlenswert ist es, im ganzen Tagesverlauf lieber mehr kleinere Mahlzeiten einzunehmen. Darüber hinaus unterstützt gutes Kauen die Verdauungstätigkeit von Magen und Darm. Mit jedem Kauvorgang werden die Speisen weiter zerkleinert und mit dem Speichel vermengt, so dass sie für das Hinunterschlucken und Verarbeiten im Magen gut vorbereitet sind. Die Mahlzeit beispielsweise im Stehen oder sogar beim Gehen hastig einzunehmen, bewirkt das Gegenteil. Umso schwerer hat der Magen mit der Nahrung zu kämpfen.
Zu spät abends etwas zu Großes essen ist ebenfalls nicht empfehlenswert, da der saure Mageninhalt in liegender Position eher die Speiseröhre hochläuft. Zwischen dem letzten Essen des Tages und dem Zubettgehen sollten mindestens zwei Stunden liegen.
Auf Alkohol und Rauchen sollte verzichtet werden. Betroffene sollten auch Kaffee vorerst nicht mehr trinken oder zumindest so sparsam wie möglich damit sein. Zurückhaltend sollten Betroffene mit Lebensmitteln umgehen, die den Verdauungstrakt zusätzlich reizen können, zum Beispiel Zitrusfrüchte, Zucker oder blähende Speisen wie Hülsenfrüchte. Nach überstandenem Magenschmerz helfen diese Maßnahmen auch dabei, dass die Beschwerden nicht gleich erneut auftreten.
Da Stress sich auf das Wohlbefinden des Magens ungünstig auswirkt, sollte er möglichst vermieden werden. Hilfreich sind hier Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson sowie auch Meditation oder Yoga.
Eine wohltuende Maßnahme gegen Magenbeschwerden ist die Wärmebehandlung. Eine Wärmflasche oder ein angewärmtes Kirschkernkissen können zu diesem Zweck auf die Magengegend gelegt werden. Das sorgt für Entspannung und Besserung bei Schmerzen und Magenkrämpfen. Die Auflage darf jedoch nicht zu heiß sein. Gegebenenfalls kann ein Handtuch als schützende Schicht dazwischen gelegt werden.
Magenberuhigend und wohltuend bei Schmerzen wirken sich bestimmte Teesorten wie Kamillentee, Fencheltee, Minztee, Anistee, Süßholzwurzeltee oder Kümmeltee aus. Ingwertee gilt ebenfalls als hilfreich bei Magenbeschwerden. Bei zu viel Magensäure können etwas Brot, Leinsamen (geschrotet und in Wasser eingeweicht) oder Haferschleim den Körper unterstützen, indem sie die Säure abfangen. Bananen haben einen ähnlichen Effekt. Außerdem gilt Honig als ein bewährtes Hausmittel gegen Magenprobleme.
Internisten im Netz, Dr. Martin Strauch – Was ist Gastritis?: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/gastritis/was-ist-gastritis.html (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
Gelbe Liste, Dr. Ute Walliczek-Dworschak – Gastroduodenale Ulkuskrankheit: https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/gastroduodenale-ulkuskrankheit (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
MSD Manual, Thomas G. Boyce – Lebensmittelvergiftung durch Staphylokokken: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verdauungsst%C3%B6rungen/gastroenteritis/lebensmittelvergiftung-durch-staphylokokken (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
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Amboss – Arterielle Verschlusskrankheit viszeraler Gefäße: https://www.amboss.com/de/wissen/Arterielle_Verschlusskrankheit_viszeraler_Gef%C3%A4%C3%9Fe (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
Deutsche Herzstiftung – Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sollten Sie kennen!: https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinfarkt/anzeichen/herzinfarkt-frauen-symptome (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
Pharmazeutische Zeitung, Christina Hohmann-Jeddi – Herzinfarkt bei Frauen - Bauchschmerzen als Warnzeichen: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bauchschmerzen-als-warnzeichen/ (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
Dr-Gumpert.de – Oberbauchschmerzen: https://www.dr-gumpert.de/html/oberbauchschmerzen.html (online, letzter Abruf: 22.03.2021)
aktualisiert am 22.03.2021