Beim Menschen befinden sich rechts und links im Brustkorb je zwölf Rippen. Sie sind gelenkig mit der Wirbelsäule verbunden und gehen vorne in Knorpel über, der sie mit dem Brustbein verbindet. Die Rippen schützen wichtige Organe wie Lunge und Herz und weiter unten Leber und Milz vor mechanischen Einwirkungen von außen. Erkrankungen und Verletzungen im Bereich der Rippen führen zu Rippenschmerzen.
Die Schmerzen an den Rippen können aus ganz verschiedenen Gründen auftreten. Sie stammen nicht immer von den Rippen selbst, sondern können auch von Strukturen wie den Muskeln des Brustkorbs, den Nerven, dem Rippenfell oder der Lunge ausgehen. Eine äußere Einwirkung kann auf eine Verletzung hinweisen, das ist jedoch nicht immer der Fall. Je nach Ursache können Rippenschmerzen stechend, dumpf und ziehend sein. Sie treten plötzlich auf oder entwickeln sich allmählich. Die Schmerzen können dazu führen, dass die Atmung und die Bewegung des Oberkörpers erschwert ist. Betroffene können oft nur noch eine Schonatmung ausüben, die sogar Lungenentzündungen begünstigen kann. In vielen Fällen ist die Ursache von Schmerzen an der Rippe harmlos und kann von alleine weggehen. Manchmal stecken jedoch gefährliche Auslöser dahinter, die mitunter notfallmäßig behandelt werden müssen.
Werden die Schmerzen unmittelbar und an einer begrenzten Stelle in der Rippe verspürt, dann handelt es sich meist um eine Rippenprellung oder einen Rippenbruch. Meist ist eine entsprechende Einwirkung vorangegangen. Ein Schmerz in der Rippengegend, dessen Ort sich nicht deutlich ausmachen lässt und der von dumpfer Qualität ist, stammt hingegen eher aus dem Körperinneren. Hier können Organe wie Herz, Lunge oder Leber ein Warnsignal senden. Schmerzen können auch zwischen den Rippen auftreten. In diesem Fall liegt oft eine Nervenreizung oder eine Beanspruchung der Muskulatur vor.
Die Rippenschmerzen können durch Verletzungen an der Rippe oder am benachbarten Gewebe verursacht werden, aber auch durch Entzündungen, andere Grunderkrankungen oder Krankheiten an inneren Organen. Das gesamte Beschwerdebild gibt Hinweise auf den Ursprung, eine sichere Diagnose lässt sich aber nur durch weitere Untersuchungen stellen.
Eine Rippe kann durch eine von außen kommende Gewalteinwirkung brechen, so durch einen Schlag, durch einem Aufprall beim Sport oder beim Verkehrsunfall oder durch einem Sturz auf den Brustkorb. Dabei kann es zum Bruch von einer oder von mehreren Rippen kommen (ab drei gebrochenen Rippen wird dies Rippenserienfraktur genannt). Bei einer Reanimation kann es durch die Druckmassage am Brustkorb ebenfalls zu Rippenbrüchen kommen. Bei einigen Menschen ist außerdem das Knochenmaterial der Rippen vorgeschädigt und diese können schon bei leichten, unbedeutenden Einwirkungen brechen. Zu den Ursachen für dermaßen anfällige Rippen gehören Osteoporose, bösartige Tumore im Bereich der Rippe oder auch ständig wiederholte Bewegungen mit dem Oberkörper. Nach einem früheren Rippenbruch kann die Rippe ebenfalls leichter erneut brechen.
Typische Beschwerden bei einer Rippenfraktur sind Schmerzen, die stärker werden, wenn Betroffene einen Atemzug tätigen oder den Oberkörper beugen. Besonders schmerzhaft wird es beim Husten, Niesen oder Lachen. Weiterhin kann es zu einer geschwollenen, geröteten Stelle über der Rippe oder zu einem Bluterguss kommen. Manchmal liegt ein offener Bruch vor, bei dem die Haut darüber verletzt ist. Falls Luft in den Raum um die Lunge herum eindringt (Pneumothorax), wird die Atmung noch stärker erschwert. Bei Rippenserienbrüchen können die Atembewegungen ungewöhnlich oder paradox sein, da der Brustkorb instabil wird.
Eine Rippenprellung entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung. Ähnlich wie beim Rippenbruch können Unfälle, Zusammenstöße beim Sport, Stürze oder Schläge zu einer Prellung führen. Manchmal führt sogar starke Hustentätigkeit oder wiederholte Anspannung wie beim Gewichtheben zu einer Rippenprellung. Der Knochen ist bei einer Prellung intakt, aber in der Knochenhaut (Periost) kommt es zur Beschädigung von Blutgefäßen und den sensiblen Enden von Nervenfasern. Das führt zu Schmerzen, die ebenfalls beim Atmen, Husten, Niesen und bei Brustkorbbewegung stärker werden. Druckschmerzhaftigkeit, Schwellungen oder Blutergüsse treten häufig auf.
Eine Muskelzerrung entsteht, wenn ein Muskel durch eine Belastung zu stark gedehnt wird. Ein Muskelfaserriss liegt vor, wenn Fasern im Muskel durch die Beanspruchung auseinanderreißen. Beide Arten der Muskelschädigung können im Bereich der Rippen auftreten. Ein Muskelfaserriss zwischen den Rippen oder in der Region des Brustkorbs und Rückens kann bei einer Rippenfraktur oder einer Rippenprellung auftreten, kommt aber auch als alleinige Verletzung vor. Ursachen können dann äußere Gewalteinwirkungen, abrupte oder äußerst starke Bewegungen sowie insbesondere heftiger, anhaltender Husten sein. Ähnliches gilt für die Zerrung. Plötzlich einsetzende, brennende bis stechende Schmerzen im Rippenbereich sind die Folge. Atembewegungen verstärken sie.
Verspannungen sind eine häufige, vielen bekannte Ursache für Schmerzen am Rumpf. Von Verspannungen können durchaus die Muskeln zwischen den Rippen betroffen sein. Andere verspannte Muskeln wie die Rückenmuskulatur können in diesem Bereich ebenfalls schmerzen. Wenig Bewegung und langes Sitzen führen zu Verspannungen, aber auch zu plötzliche Bewegungen oder Belastungen bei körperlicher Betätigung können verantwortlich sein. Betroffene Muskeln sind schmerzhaft und verhärtet, weil sie ständig angespannt sind. Verspannungen führen nicht nur im Muskel selbst zu Schmerzen, sondern oft auch an der Rippe, an der sie ansetzen.
Ein Muskelkater entsteht durch starke, ungewohnte Beanspruchung der Muskulatur. Diese schmerzhafte Erscheinung kann auch an den Zwischenrippenmuskeln auftreten. Gründe sind häufiges, heftiges Husten, zum Beispiel bei einem Atemwegsinfekt wie einer Bronchitis, oder auch ein belastendes körperliches Training, das diese Muskulatur einbezieht. Der Muskelkater zwischen den Rippen schmerzt besonders bei Tätigkeiten des Brustkorbs wie Atmen sowie Husten und Niesen.
Schmerzen im Bereich der Brustkorbwand gehen oft von den Nerven aus, die von der Wirbelsäule aus zwischen den Rippen nach vorne verlaufen. Bei diesen Nervenschmerzen spricht man von einer Zwischenrippenneuralgie oder Intercostalneuralgie. Häufig werden diese Beschwerden auch Nervenreizung oder Einklemmung genannt. Eine tatsächliche Nerveneinklemmung liegt jedoch selten vor. Die Ursachen für die Nervenschmerzen sind wiederum vielfältig. Die möglichen Gründe umfassen Veränderungen der Wirbelsäule, starkes Husten, Tumore, Erkrankungen von inneren Organen (etwa Gallenblasenentzündung, Lungenentzündung, Herzkrankheiten) oder eine Nervenentzündung durch Gürtelrose. In vielen Fällen ist allerdings keine Ursache feststellbar. Die Nervenreizung zwischen den Rippen äußert sich oft durch dauerhafte, ziehende Schmerzen.
Beim Tietze-Syndrom besteht eine Entzündung der Rippenknorpel, die eine Verbindung mit dem Brustbein herstellen. Dabei kommt es zur Schwellung von Knorpel und Knochen sowie zu Schmerzen, die sich durch das Atmen verstärken. Meist ist der Bereich der zweiten und dritten Rippe betroffen. Eine Ursache dieser seltenen Krankheit ist nicht bekannt. Innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten heilt die Entzündung von alleine aus.
Die Costochondritis ist eine Entzündung von Rippenknorpeln und ähnelt damit dem Tietze-Syndrom. Die Costochondritis tritt aber wesentlich häufiger auf. Genaue Ursachen sind nicht bekannt, jedoch bestand bei vielen Betroffenen langanhaltender Husten oder sie gingen anstrengenden Aktivitäten wie Rudern oder Gewichtheben nach. Bei der Erkrankung kommt es zu stechenden oder drückenden Schmerzen in der Nähe des Brustbeins, oft an einer Seite und häufig am dritten oder vierten Rippenknorpel. Die betroffene Stelle ist druckschmerzhaft und die Beschwerden werden durch Bewegungen des Armes derselben Körperhälfte verstärkt.
Das Fibromyalgie-Syndrom ist ein chronisches Krankheitsbild, das durch langanhaltende Muskelschmerzen an verschiedenen Körperbereichen charakterisiert ist. Es wird zum sogenannten Weichteilrheumatismus gezählt. Als typisch gelten Rücken- und Nackenschmerzen zusammen mit Schmerzen in den Gliedmaßen. Schmerzen zwischen den Rippen und am Brustkorb kommen ebenfalls häufig vor. Die Schmerzen sind oft brennend oder stechend und undeutlich und halten über Monate an. Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit und Pochen können zugleich bemerkt werden. Weitere Anzeichen des Fibromyalgie-Syndroms können diverse Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, schlechter Schlaf, Magen-Darm-Symptome oder eine Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens sein.
Die rheumatische Erkrankung Morbus Bechterew führt zu schmerzhaften Gelenkentzündungen mit einer zunehmenden Versteifung, die vorwiegend die Wirbelsäule betrifft. Typischerweise sind die Kreuzbein-Darmbein-Gelenke betroffen. Die Krankheit kann aber auch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an Stellen wie Knie, Hüfte, Schulter oder Ellenbogen und viele weitere Symptome von Müdigkeit bis hin zu Augenentzündungen, Nierenschwäche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. In der Brustwirbelsäule kommt es oft zu einer charakteristischen Buckelbildung. Da die Gelenke der Rippen oft in das Krankheitsgeschehen mit einbezogen sind, kommt es dort oft zu Beschwerden. Die Atmung kann durch die Bewegungseinschränkung des Brustkorbs erschwert werden und im Bereich der Brustwirbelsäule können Schmerzen an den Rippen auftreten.
Als eine Rippenblockade gilt eine Minderbeweglichkeit mit Schmerzen am Gelenk zwischen Rippe und Brustwirbel. Als Gründe dafür werden falsche Belastungen, ungünstige Haltung, aber auch abrupte Bewegungen, Husten, Verletzungen oder Veränderungen im Gelenk angeführt. Es kommt zu Schmerzen im oberen Rücken in der Nähe der Brustwirbelsäule. Die Schmerzen bei einer Rippenblockade sind eng mit der Atemtätigkeit verbunden.
Bei einer Gürtelrose handelt es sich um eine Entzündung in einem umschriebenen Körperareal auf einer Seite, das von einem Nerv versorgt wird. Der Grund ist eine Reaktivierung von denjenigen Viren (Varizella Zoster), die früher im Leben von Betroffenen zu Windpocken geführt haben und in Nervenknoten verblieben sind. Schmerzen und Ausschlag mit Bläschen in dem Bereich sind typisch, manchmal fehlen die sichtbaren Hauterscheinungen jedoch. Die Erkrankung kann gürtelförmig auf Höhe des Brustkorbs auftreten und dort starke Haut-, Nerven- und Rippenschmerzen bedingen.
Die Lunge und das Innere der Brustkorbwand sind jeweils mit einer Gewebeschicht ausgekleidet, der Pleura (Rippenfell und Lungenfell). Dazwischen befindet sich ein dünner Spalt mit etwas Flüssigkeit, was ein müheloses Gleiten bei Atembewegungen ermöglicht. Eine Entzündung der Pleura ist beispielsweise durch Erreger wie Bakterien (auch Tuberkulose) oder Viren oder durch Allgemeinerkrankungen mit fehlgerichtetem Immunsystem (Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes) bedingt. Eine solche Rippenfellentzündung oder Brustfellentzündung wird in der Fachsprache Pleuritis genannt. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, es kommt zu Schmerzen im Brustkorb, die sich durch Atembewegungen verstärken, zu Atemproblemen, Husten, Fieber und reibenden Geräuschen während der Atemzüge, die beim Abhören auffallen können.
Im Verlauf von bösartigen Tumorerkrankungen können Schmerzen in der Rippengegend ein Symptom darstellen. Bei Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) können zwar Schmerzen im Brustkorb auftreten, als alleiniges Symptom sind sie aber untypisch. Eher können Husten, Abgeschlagenheit oder Atemschwierigkeiten darauf hinweisen. Anfangs kommt es jedoch kaum zu Beschwerden. Speziell Rippenschmerzen können auf eine Streuung einer Krebserkrankung hinweisen (Metastasen an den Rippen): Tumorzellen gehen von einem Ursprungstumor ab und siedeln sich im Knochen an. Die Rippe kann durch einen Tumorbefall auch so geschädigt werden, dass sie bricht.
Das Zwerchfell ist ein Muskel, der Brust- und Bauchhöhle voneinander trennt und zur Atemtätigkeit beiträgt. Bildet sich eine abnorme Lücke in dieser Muskelstruktur, dann besteht ein Zwerchfellbruch (Zwerchfellhernie). Teile von Bauchorganen wie dem Magen können in den Brustraum rutschen. Das führt in vielen Fällen nicht zu Beschwerden, jedoch kann es bei ausgeprägtem Zwerchfellbruch zu Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Atemproblemen, einem Druckgefühl oder Schmerzen im Bereich von Rippen und Brust kommen.
Lungenentzündungen werden durch Bakterien, manchmal auch durch Viren oder Pilze hervorgerufen. Meist besteht bereits vorher ein Atemwegsinfekt, der auf die Lunge übergeht. Zu den Symptomen der Lungenentzündung können Schmerzen im Brustkorb gehören, insbesondere bei der Einatmung. Sie entstehen hauptsächlich, wenn die Pleura (Lungenfell) entzündet ist. Typische Anzeichen der Lungenentzündung sind Husten, Fieber, Krankheitsgefühl, Schüttelfrost und oft auch Atemnot.
Eine Lungenembolie ist ein gefährliches Ereignis, bei dem eine Lungenarterie verstopft wird. Die Ursache ist meist ein Blutpfropf (Thrombus), der aus einer Thrombose am Bein in das Lungengefäß gelangt. Anzeichen der Lungenembolie sind atemabhängige Schmerzen in der Brust, hinter den Rippen oder hinter dem Brustbein, plötzliche Atemnot und Herzrasen. Hinzu können Angstgefühl und Beklemmung, Husten von Blut, Schwindel oder Bewusstseinsverlust kommen. Da die Lungenembolie lebensbedrohliche Folgen haben kann, muss bei solchen Anzeichen sofort der Notarzt gerufen werden.
Der Herzinfarkt ist ebenfalls ein akuter Notfall, bei dessen Anzeichen ein Notruf getätigt werden muss. Er macht sich durch Symptome wie Druck und Schmerzen in der Brust, die in Bereiche wie Arm, Hals, Rücken oder Oberbauch ziehen können, ein Beklemmungsgefühl, Angst, Kaltschweißigkeit, Atemschwierigkeiten und Übelkeit bemerkbar. Es kann zum Bewusstseinsverlust kommen. Insbesondere bei Frauen kann der Schmerz in der Brust als Anzeichen eines Herzinfarkts fehlen.
Schmerzen an den Rippen, insbesondere am unteren Rippenbogen, sind bei Schwangeren meist durch den immer weiter steigenden Platzbedarf im Körper bedingt. Muskeln in der Nähe der Rippen sowie der Brustkorb selbst werden durch die wachsende Gebärmutter gedehnt. Druck wird auch auf Organe wie die Leber ausgeübt. Die Schmerzen sind normalerweise harmlos. Selten sind Erkrankungen dafür verantwortlich, in der Schwangerschaft kann es sich auch um das HELLP-Syndrom handeln. Dies ist eine schwere Komplikation, die sich meist durch Schmerzen an der Leber (rechts unter dem Rippenbogen) bemerkbar macht. Beschwerden wie Übelkeit, Sehstörungen oder Kopfschmerzen finden sich häufig ebenfalls. Das HELLP-Syndrom kann gefährliche Folgen für Mutter und Kind haben.
Rippenschmerzen unter dem linken Rippenbogen verdienen besondere Beachtung. Sie können ein Hinweis für einen Herzinfarkt oder andere Herzerkrankungen sein. Weitere Ursachen können Magenprobleme und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenentzündung) sein.
Vor allem wenn die Schmerzen in Richtung Hals, Rücken oder linken Arm ausstrahlen, muss ein Herzinfarkt unverzüglich abgeklärt werden. Typische Begleiterscheinungen sind Atemnot, kalter Schweiß, Gesichtsblässe, Angst, Übelkeit, Unruhe und ein Druckgefühl im Brustraum.
Beschwerden die unter dem Rippenbogen auftreten, können ein Hinweis für eine Erkrankung eines Organs in dieser Region sein. Erkrankung der Leber, der Gallenblase oder des Dickdarms können ursächlich dafür verantwortlich sein. Oft treten die Rippenschmerzen mit anderen, typischen Symptomen auf. Patienten weisen zusätzlich ein Blähbauch, Appetitlosigkeit oder andere Verdauungsstörungen auf. Akute Schmerzen wie bei einer Gallenblasenentzündung sind meisten sehr intensiv und kollikartig. Sie können sich aber auch zu einem dauerhaften Druckschmerz entwickeln.
Schmerzen an der Rippe sollten ärztlich abgeklärt werden, vor allem wenn der Auslöser unbekannt ist. In den meisten Fällen ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner, da er die Schmerzen einordnen kann, die von sehr verschiedenen Bereichen und Erkrankungen stammen können. Bei Ursachen an der Rippe selbst, an den Muskeln oder anderen Anteilen des Bewegungsapparates kann der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie die weiteren diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen einleiten.
Starke Schmerzen, ein Druckgefühl in der Brust oder Schwierigkeiten bei der Atmung sind als Notfall zu werten. Betroffene oder Beteiligte sollten den Notarzt unter der europaweiten Nummer 112 rufen. Hinter solchen Beschwerden könnte unter anderem ein Herzinfarkt stecken.
Der Arzt erkundigt sich zunächst beim Patienten nach Hinweisen auf Ursachen der Rippenschmerzen. Wesentliche Informationen können ein eventueller Verletzungshergang, die Art des Schmerzes, die betroffene Stelle, gleichzeitige weitere Symptome oder Vorerkrankungen des Patienten sein. Wichtig zur Diagnose ist die körperliche Untersuchung, bei der der Arzt die Rippen abtastet und auf äußerliche Hinweise wie Blutergüsse achtet. Mit bildgebenden Verfahren wie Röntgenuntersuchungen lassen sich beispielsweise Brüche von Rippen, aber auch Lungenentzündungen aufdecken. Ultraschall oder MRT (Kernspintomographie) können bei verschiedenen Verdachtsdiagnosen ebenfalls wichtig sein. Je nach dem Befund der Untersuchungen können sich weiterführende diagnostische Maßnahmen wie etwa eine Blutentnahme anschließen.
Die Behandlungsmethoden bei Rippenschmerzen werden anhand der Ursache, aber auch anhand der vorliegenden Symptome ausgewählt. Die Rippen lassen sich aufgrund der notwendigen Atmung nicht wie andere Körperteile ruhig stellen. Daher stehen oft Maßnahmen zur Beschwerdelinderung im Vordergrund.
Eine gebrochene Rippe heilt im Normalfall von alleine wieder zusammen. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Metamizol lindern die Beschwerden. Gegebenenfalls können hustenreduzierende Medikamente eingesetzt werden, um durch Husten entstehende Schmerzen zu verhindern. Zusätzlich ist ein Atemtraining angezeigt. Mitunter wird ein Verband angelegt, das geschieht aber selten, da es Komplikationen wie Lungenentzündungen durch zu geringe Brustkorbbewegung zu vermeiden gilt. In einzelnen Fällen kann beim Rippenbruch eine Operation notwendig sein.
Die Rippenprellung wird durch körperliche Schonung, die Einnahme von Schmerzmedikamenten und Kühlung der Stelle behandelt. Ein Atemtraining ist oft sinnvoll. Zusätzlich können Ärzte oder Therapeuten einen Tape-Verband anlegen, mit dem sich die Beschwerden weiter lindern lassen.
Da eine Schonung aufgrund der Atmung oft kaum möglich ist, kommen schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz, um die Beschwerden zu lindern. Zerrung und Faserriss heilen im Normalfall nach einigen Tagen bis wenigen Wochen ab.
Maßnahmen wie körperliche Bewegung, Massagen, Wärmeanwendung oder Entspannungsverfahren können die verspannte Muskulatur lockern. Wichtig ist, zu langes Verharren in derselben Haltung zu vermeiden.
Muskelkater muss im Normalfall nicht behandelt werden. Sind die Schmerzen zu unangenehm, dann kann ein Medikament zur Linderung hilfreich sein.
Bei Schmerzen am Zwischenrippennerven muss die Ursache ermittelt und gezielt behandelt werden. Bei unbekannter Ursache und zur Behandlung der Symptome kommen Schmerzmittel wie NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika, unter anderem Diclofenac oder Ibuprofen) oder in schweren Fällen Opioid-Medikamente zum Einsatz. An die jeweilige Stelle können auch betäubende Medikamente über eine Spritze ins Gewebe eingebracht werden.
Die Entzündung am Rippenknorpel verschwindet im Laufe von einigen Wochen bis Monaten wieder. Gegen die Beschwerden helfen Schmerzmittel und Wärme.
Entzündung und Beschwerden gehen innerhalb von Wochen bis Monaten von alleine zurück. Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol sowie, falls nötig, Mittel gegen Husten können bis dahin die Symptome reduzieren.
Die Symptome können sich durch Maßnahmen wie Bewegungstherapie, Wärmeanwendung, Entspannungsverfahren oder auch psychotherapeutische Methoden bessern. Als Medikamente eignen sich in vielen Fällen Antidepressiva oder Antikonvulsiva (Mittel, die auch gegen Epilepsie helfen). Klassische Schmerzmittel zeigen bei Betroffenen mit Fibromyalgie häufig keine zufriedenstellende Wirkung.
Die Erkrankung wird insbesondere mit entzündungs- und schmerzreduzierenden Medikamenten aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) behandelt. Dazu zählt unter anderem Ibuprofen. Hinzu kommt neben weiteren Maßnahmen eine konsequente Anwendung von krankengymnastischen Übungen und körperlicher Bewegung. In einigen Fällen ist eine Operation erforderlich.
Meist löst sich eine Rippenblockade von alleine und die Beschwerden gehen innerhalb kurzer Zeit zurück. Ansonsten helfen Physiotherapie und gezielte Handgriffe, um das Gelenk zu lockern. Wärme führt ebenfalls oft zur Besserung. Gegebenenfalls können Schmerzmittel eingenommen werden.
Antivirale Medikamente wie Aciclovir wirken gegen den Erreger (Varizella-Zoster-Virus) und führen zu einer schnelleren Abheilung der Gürtelrose. Die Schmerzen lassen sich damit ebenfalls rascher bessern, zusätzlich können Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt werden. Zudem sollte eine gute Hautpflege der von der Gürtelrose betroffenen Stelle eingehalten werden.
Die Entzündung um die Lunge herum wird abhängig von der Ursache behandelt, bei einer Infektion mit Bakterien werden beispielsweise Antibiotika angewendet. Es kann auch erforderlich sein, kleine Eingriffe durchzuführen wie zum Beispiel die Entnahme von überschüssiger Flüssigkeit (Pleurapunktion) bei einem sogenannten Pleuraerguss.
Die Behandlung von Krebserkrankungen hängt vom Stadium und von der Tumorart ab. Zu den Möglichkeiten gehören Chemotherapie, Bestrahlung oder Operationen.
Beim Zwerchfellbruch ist nicht grundsätzlich eine Behandlung erforderlich. Treten stärkere Beschwerden, ein dauerhafter Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux) oder Komplikationen auf, wird der Zwerchfellbruch operiert.
Antibiotika sind bei Lungenentzündungen wirksam, die durch eine Infektion mit Bakterien bedingt sind. Zu den allgemeinen Maßnahmen gehören schleimlösende Medikamente, viel Flüssigkeitsaufnahme, körperliche Ruhe, Atemübungen und Klopfmassagen. Bei einer schweren Lungenentzündung, die zur Atemnot führt, kann die Gabe von Sauerstoff oder eine Beatmung notwendig sein.
Die Lungenembolie ist ein dringender Notfall. Im Vordergrund kann zunächst die Sicherung von Atmung und Kreislauf stehen, gegebenenfalls durch Wiederbelebungsmaßnahmen. Patienten mit Lungenembolie erhalten Mittel, die Blutgerinnsel auflösen (Lyse-Therapie), und Sauerstoff. Manchmal ist die Entfernung des Gerinnsels über einen Katheter erforderlich, in seltenen Fällen ein operativer Eingriff.
Der Herzinfarkt ist ebenfalls ein akuter und lebensbedrohlicher Notfall. Der Notruf muss getätigt werden und Erste Hilfe geleistet werden. Eine Reanimation kann erforderlich sein. Die ärztliche Behandlung besteht häufig in einer Aufweitung des verengten Blutgefäßes (Ballondilatation) über einen Herzkatheter mit Einsetzung einer inneren Stütze (Stent). Eine Medikamentengabe zur Auflösung eines Gerinnsels (Lyse) oder zur Verhinderung weiterer Gerinnsel kann ebenfalls in Betracht kommen. Manchmal ist eine Bypass-OP notwendig.
Den Schmerzen kann beispielsweise durch Änderung der Körperlage (Drehen auf die andere Seite) entgegengewirkt werden, was die Rippen und Muskeln entlastet. Beim gefährlichen HELLP-Syndrom handelt es sich um einen Notfall, der häufig einen Kaiserschnitt erfordert. Medikamente wie Cortison und Blutdrucksenker kommen in diesem Fall ebenfalls zum Einsatz.
Bei Rippenschmerzen, besonders bei verletzungsbedingten, gilt es körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Diese können die Heilung verzögern und bei der oft ohnehin schon beeinträchtigten Atmung zu weiteren Schwierigkeiten führen. Daher ist vorerst der Verzicht auf Sport angeraten, ebenso wie auf körperlich fordernde Arbeit und auf Tätigkeiten mit weiterem Verletzungsrisiko. Des Weiteren sollte, sofern möglich, Husten, Niesen und auch Lachen verhindert werden. Gegen starken Husten können gegebenenfalls hustenstillende Mittel oder Schleimlöser zum Einsatz kommen. Wenn nichts dagegen spricht, ist die Anwendung von freiverkäuflichen Schmerzmitteln wie Diclofenac oder Ibuprofen möglich. Daneben können schmerzlindernde Salben zum Auftragen auf den Brustkorb nützlich sein, wenn keine offene Verletzung vorliegt.
Bei Verletzungen hilft auch Kühlen des betroffenen Bereiches der Rippen. Bei Eispackungen muss darauf geachtet werden, ein Handtuch oder Ähnliches unterzulegen, damit die Haut nicht direkt mit dem gefrorenen Material in Kontakt kommt. Nach zwei bis drei Tagen kann es etwa bei einer Prellung sinnvoll sein, eher Wärme anzuwenden. Bei Schmerzursachen wie Muskelverspannungen, Blockaden oder einer Entzündung der Rippenknorpel eignet sich ebenfalls eine Behandlung mit Wärme. Wichtig ist es, beim Auftreten weiterer Symptome wie zunehmender Luftnot oder Fieber oder bei einer Verschlechterung des Zustandes den Arzt zu kontaktieren.
Medical News Today, Jayne Leonard – Rib cage pain: Six possible causes: https://www.medicalnewstoday.com/articles/318115 (online, letzter Abruf: 18.12.2020)
healthline, April Kahn – What Causes Rib Pain and How to Treat It: https://www.healthline.com/health/rib-cage-pain (online, letzter Abruf: 18.12.2020)
Deximed, Markus Plank – Kostochondritis (Entzündung der Rippenknorpel): https://deximed.de/home/b/orthopaedie/patienteninformationen/ruecken-nacken-und-brust/kostochondritis-entzuendung-der-rippenknorpel/ (online, letzter Abruf: 18.12.2020)
Robert Koch Institut – Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) RKI-Ratgeber: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html (online, letzter Abruf: 18.12.2020)
Deutsche Rheuma-Liga – Fibromyalgie-Syndrom: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/fibromyalgie (online, letzter Abruf: 18.12.2020)
aktualisiert am 09.03.2022